Wie kamen römische Reiter auf ihre Pferde?

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Der erste belegte Steigbügel ist auf ca. 50v Christus datiert. Danach breitete sich diese technologie rasant aus.

Bevor der Steigbügel auch bei den Römern einzug hielt nutzten sie den sogenannten Hörnchensattel den sie von den Kelten übernammen. Die Kelten bildeten nach der Eroberung Galliens auch die ersten großen Kavallerieverbände der Römer. Nach und nach wurde besagte Kavalerie auch immer wichtiger.

https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6rnchensattel

https://de.wikipedia.org/wiki/Ala_(Milit%C3%A4r)

https://de.wikipedia.org/wiki/Kataphrakt

andreasolar  28.12.2022, 10:19

Pardon, deine umfassende Antwort wurde erst sichtbar, als ich meine "losgeschickt" habe.

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Die Römer hatten zwar Meldereiter und sie sind auch zu Pferd gereist, aber sie haben nur selten zu Pferd gekämpft. Nur die allerbesten Reiter haben sich zugetraut auf einem Pferd ohne Steigbügel zu kämpfen. Die Ausbildung hat einfach zu lange gedauert und so wirklich erfolgreich war die römische Kavallerie auch nicht. Reiter waren zu dieser Zeit noch Einzelkämpfer, selbst wenn sie in einer großen Gruppe angegriffen haben. Sie waren nicht in der Lage, in einer Phalanx anzugreifen, wie die Fußtruppen. Sie konnten auch nicht vom Pferd aus Pfeile verschießen. Ihnen war nicht bekannt, dass sie den Pfeil in dem Moment abfeuern mussten, in dem das Pferd mit allen vier Beinen in der Luft war. Deshalb konnten die Römer nur mit der Lanze und dem Schwert kämpfen. Das war aber alles nicht effektiv genug. Es hat gegen die neuen Reitervölker aus dem Osten nicht ausgereicht.

Um auf deine Frage zurück zu kommen, sie haben sich auf das Pferd helfen lassen. Sie haben den linken Fuß nach hinten angehoben und sich so drauf heben lassen. Erst dann wurden ihnen die Waffen gereicht.

DieMelanie222  28.12.2022, 10:05

Das ist falsch. Die Römer hatten sogar eine sehr gut ausgebildete Kavallerie. Anfangs hauptsächlich aus Fremdtruppen bestehend wurden diese immer mehr durch eigene Ersetzt.

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Fuchssprung  28.12.2022, 10:43
@DieMelanie222

Ich habe nicht vom Ende des Römischen Reiches gesprochen, sondern mich auf den Beginn bezogen.

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DieMelanie222  28.12.2022, 10:52
@Fuchssprung

Nun dann hast du einen Großteil der römischen Geschichte ausgeblendet ohne es zu erwähnen. Ab der Eroberung Galliens wurde die Kavallerie ein immer wichtigerer und größerer Anteil des römischen Heeres. Man darf nicht den Fehler machen bei Kavallerie nur an die schwere Stoßkavellerie wie die Kataphrakte zu denken. Gerade leichte Kavallerie war über Jahunderte, auch über das römische Reich hinaus und in vielen Kulturen kriegsentscheidend und hielt sich länger und durchgehender als die schwere Kavallerie.

Sowohl Aufklärung als auch die Fähigkeit dort zuzuschlagen wo der Gegner gerade nicht, gekoppelt mit der Fähigkeit des schnellen, verlustfreien Rückzugs waren extrem erfolgreiche taktische und strategische Werkzeuge.

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Fuchssprung  28.12.2022, 11:29
@DieMelanie222

Im Vergleich mit der Kavallerie anderer Völker waren die Römer Stümper. Natürlich hatten sie ihre Erfolge, die man nicht klein reden soll. Sie hatten ja auch ihre Momente. Aber im Vergleich mit anderen war ihre Kavallerie nicht viel wert. Die Römer verließen sich fast ausschließlich auf ihre Fußtruppen. Die Kavallerie war ein Spielzeug der hohen Herren. Oder kennst du einen bedeutenden Sieg, den die Kavallerie ganz allein errungen hat?

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DieMelanie222  28.12.2022, 11:54
@Fuchssprung

Schwere Kavallerie war schon immer "Spielzeug" der hohen Herren, ddas hat sich nie geändert und war bei allen Völkern so.

Deiner Schlußfolgerung kann ich nicht zustimmen, das die Römer sich fast ausschließlich auf Ihre Infanterie verließen ist so nicht haltbar.

Warum als Beleg dafür ein Alleinsieg der Kavallerie herhalten sollte erschließt sich mir auch nicht. Die stärke der Römer war vor allem die effiziente Kooperation von Truppenteilen und die hohe Disziplin.

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Fuchssprung  28.12.2022, 12:11
@DieMelanie222

Wir können uns nicht weiter annähern, wenn du nicht siehst, wie wichtig dieser Punkt ist. Hat aber trotzdem Spaß gemacht. Ich mag es, wenn jemand wirklich weiß wovon er redet :)

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Du überschätzt wie weit eine Rüstung in der Beweglichkeit einschränkt. Darin kannst du nahezu alles machen, was du auch ohne Rüstung kannst. Du ermüdest lediglich schneller.

Das ist ein hartnäckiger Mythos.

Die Pferde zur Zeit Roms waren im Durchschnitt kleiner als die heute in der Sportreiterei verwendeten. Sie standen nach heutiger Klassifizierung auf der Grenze zwischen Pony und Pferd (1,48 m Widerristhöhe) und waren unbeschlagen.

Sie wurden in mit heute vergleichbarer Weise gezäumt. Das Geschirr besaß meist zahlreiche kleine Anhänger und Beschläge. Der Sattel hatte keine Steigbügel, dafür sogenannte „Hörner“. Deren Aussehen lässt sich nicht exakt rekonstruieren. Es handelte sich aber um zwei Vorsprünge, an denen die Knie abgestützt werden konnten, so dass der Reiter einen guten Seitenhalt hatte.

Hier kannst du mehr erfahren:

https://de.wikipedia.org/wiki/Ala_(Milit%C3%A4r)

Es war nicht so schwer wie heute, weil die Pferde kleiner waren, ungefähr so groß wie große Ponys.

Wahrscheinlich halfen sie sich gegenseitig in den Sattel.