Wie haltet ihr eure Nutzpflanzen bei dieser Trockenheit am Leben?

3 Antworten

Das ist ein Mega-Job. Ich hab selbst einen Naturgarten mit viel Büschen, Bäumen und Wildkräutern ohne Ende. Quasi den ganzen Tag muss ich bewässern. Zwischen meinem Gemüseanbau liegen Tropfschläuche, aber ich baue auch nicht soviel an, dass ich davon leben könnte.

Ich versuche alles grün zu halten für die Insekten und für einen gesunden Boden.

douschka 
Fragesteller
 22.07.2022, 23:25

Tropfschläuche sind ausgelegt, aber aus denen kommt nichts mehr raus. Habe meinen Garten auf naturnah umgestellt und bewusst z.B. trockenheitsverträgliche, einheimische Sträucher angepflanzt. Sie sind allerdings noch zu jung um mit dieser andauernden Trockenheit selber klarzukommen. Selbst die Wildkräuter sind derzeit am vertrocknen.

Da der Boden an sich gut, wächst fast alles, wenn genug Wasser da.

Garten und Anbau war immer meine Passion. Man weiß was man isst und es macht außer Arbeit viel Freude.

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5Leonarda  22.07.2022, 23:39
@douschka

Warum kommt aus deinen Tropfschläuchen nichts mehr raus? Meine sind schon mehrere Jahre alt und laufen noch. Im Spätherbst sammel ich die ein und verstau die. - Und im Frühjahr geht es wieder ans Verteilen.

Wasser ist dermaßen wichtig, das merke ich auch!

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Das nützt dir natürlich jetzt nichts, aber hast du IBC-Container à 1000 l im Garten zum Wassersammeln?

Ich verstehe deine Sorgen total, zumal das in meinen Augen leider erst der Anfang sein wird. Viele werden sicher erst wach, wenn der Liter Milch 3 € und ein Brot 10 € kosten, weil die Bauern keine Kühe mehr halten (womit sollen sie sie füttern, wenn kein Gras mehr wächst?) und weil die Getreideernte schlecht war.

Wir haben - und das ist gerade in diesem Sommer großer Luxus - einen Bach, der durch unser Grundstück fließt und mit dem wir Nutzgarten plus Blumen bewässern. Mit Regen sieht es hier bei uns auch sehr mau aus. "Versprochen" werden immer unwetterartige Regenfälle, am Ende regnet's dann 1 mm (Südniedersachsen).

douschka 
Fragesteller
 22.07.2022, 23:09

Ja klar, habe IBC Container und sonnst auch das kleinste Regenrohr angezapft. Vorm Winter wird das wertvolle Nass wegen Bruchgefahr entsorgt. Wasser sammeln geht erst ab Frühjahr bzw. wenn keine starken Fröste mehr zu erwarten sind. War mal leichtgläubig und sämtliche Fässer waren geplatzt. Aber wenn es wie dieses Jahr bereits im Frühjahr zu wenig regnet......? Mehr als 200 l sind pro Fass/ Container bisher nicht zusammengekommen und die sind verdammt schnell aufgebraucht.

Auch bei mir sollte ein Bach am Grundstück entlang fließen, der den angrenzenden Dorfteich mit Wasser versorgt. Hier fließt seit den letzten Jahren nix mehr durch und der Teich trocknet im Sommer vollständig aus. Die letzten ums Überleben kämpfende Fische wurden aus einer Restpfütze vor 2 Jahren gerettet und umgesetzt. Zuvor hatten Menschen mit Herz versucht ihr weniges Brunnenwasser in den Teich zu pumpen.

Nordsachsen ist leider einer der regenärmsten Landstriche Deutschlands. Wir haben hier gute, schwere Böden, die bei Trockenheit zu Beton werden.

Ja, alle sollten sich darauf einstellen, dass es zunehmend kritischer wird und die Preisspirale sich noch oben dreht. Wenn das viele Geld doch nur bei den Erzeugern gerecht ankäme!

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Ich hätte jetzt gesagt, gießen mit einem Schlauch, aber wenn du sagst, selbst das ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, dann muss die Fläche ja gigantisch sein.

Das klingt ja fast ein wenig wie in einer professionellen Landwirtschaft. Weißt du denn, was man dort in solchen Fällen tut?

douschka 
Fragesteller
 21.07.2022, 02:05

Bei uns verreckt sämtliche Landwirtschaft. Getreide notreif usw. Zu DDR Zeiten wurde dieser wasserarme Landstrich bewässert.

Baue lediglich für einen Einpersonenhaushalt auf rd. 500 m² alles an, was man übers Jahr braucht. Was zu viel, wird verteilt, getauscht. Ansonsten eingelagert, eingekocht, eingefroren. Bisher war es immer zu viel des Guten.

Will wissen was ich esse und nehme darauf bewusst Einfluss.

Habe mein Leben auf Eigenversorgung eingestellt. Es tut einfach weh, wenn diese Quelle trotz Bemühungen versiegt.

Es ist absolut nicht schwer, auf einem Stück Erde, sich was anzubauen. Es macht nur bissle Arbeit.

All die guten Vorsätze, traditioneller Anbau, verträgt diese Trockenheit nicht.

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