Welche Gemüsepflanzen sind eure Erfahrung nach besonders hitze- und dürrefest?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Zeitweise Trockenheit verzeihen wohl nur Wurzelgemüse mit Pfahlwurzeln, die auch aus tieferen Bodenschichten Wasser holen können. Rettich, Rüben, Karotten und solche Sachen.
Die Flachwurzlergemüse, wie Tomaten, Gurken, Zucchini, Bohnen gedeihen durchaus auch, brauchen aber sehr viel Pflege wie ständig Wasser geben, ständig unkrautfrei halten, nach jedem Regen mit dem Kultivator durchziehen, um keine Bodenrisse zuzulassen, aus denen sehr viel Wasser verdunstet.
Düngen.
Wobei Bohnen nicht nur die Hitze als noch mehr der Ozongehalt zu schaffen macht.
Bei Hitze steigt der Ozongehalt in der Bodenluft (was auch ich an Atemwegsreizungen merke), und Stangenbohnen gehören zu den ersten Ozonanzeigern: Man stellt mitunter Blattschäden fest.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Rheinflip 
Fragesteller
 31.07.2022, 17:52

Danke! weißt du auswendig was man jetzt noch saen könnte?

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Blumenacker  31.07.2022, 18:24
@Rheinflip

Ab August/September wohl nur noch die Wintersachen wie Feldsalat, Winterkopfsalat, Winterspinat.

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Blumenacker  03.08.2022, 22:38

Vielen Dank für den Stern!

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GrandVoyager  04.08.2022, 10:40

"Stangenbohnen gehören zu den ersten Ozonanzeigern: Man stellt mitunter Blattschäden fest."

Danke für die Info!

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Bin ebenso frustriert. Kein Bohnenjahr, Gurken sind z.T. bitter geworden (hatte ich noch nie bei dieser Sorte), Steckrüben waren sehr gut aufgegangen und sind dann leider verbrannt, so wie auch Brombeeren und Himbeeren. Erdbeerpflanzen sind vertrocknet, mussten eh raus, wurde mit Ablegern leider nichts mehr. Warum sich die Kartoffeln dieses Jahr derart nach oben schieben, ist mir ein Rätsel.

Gut sind geworden: Zwiebeln, Knoblauch, Sommerporree, frühe Möhren, Pflücksalat, Kohlrabi, Paprika ist vielversprechend, Tomaten, Petersilie, Mangold, Sellerie, Kräuter allgemein, Schwarzwurzel, Kürbis, Zucchini, Auberginen und Schlangengurken im Kübel unterm Dach.

Abzuwarten bleibt: wie sich Rosenkohl und Pflücksalat (beides heute ausgepflanzt) und Winterporree (noch im Frühbeet muss erst Platz schaffen) entwickeln. Die späten Möhren kommen ganz gut, die Radies als Markiersaat sind verbrannt. Winterheckenzwiebeln (Juni ausgesät) stagnieren. Anfang Juli ausgesäte Buschbohnen schauen momentan gut aus. Übrig gebliebene Steckzwiebeln vorige Woche gesetzt, reifen zwar nicht mehr aus, kommen aber.

Pflücksalat (amerikanischer Brauner) schießt nicht so schnell, lohnt sich immer. Bis Ende August auch noch Radies. Ab September Knoblauch. Grüne Kartoffeln bei der Ernte, gleich wieder tief im Boden versenken. Dill kann man nie genug haben, den stehen, üppig verteilen und sich seinen Weg suchen lassen. Spinat ab Mitte September bis Oktober. Feldsalat geht immer als Nachfrucht oder Gründung bis Mitte September.

Tomaten habe ich immer an einer Stelle unterm einfachen Foliendach, pro Pflanze einen Blumentopf zur Bewässerung eingegraben und ganz viel Rasenschnitt als Mulch. Allgemein mulche ich wo möglich, säe Dill, Tagetes, Ringelblumen und Kapuzinerkresse ohne Plan dazwischen. Was kommt, kommt, was zu viel, wird versetzt.

Das Umdenken fällt mir schwer. Früher im Jahr anbauen und lieber nachts abdecken, für mehr Sonnenschutz durch höhere Zwischenpflanzen sorgen, mehr Tiefwurzler, sehr genau auf wachstumsbefördernde Mischkultur achten. Wenn Salat und Spinat schießt, mit Mangold ist dieses Mango gut auszugleichen.

Es lohnt sich Grünspargel in sehr breiten Reihen anzubauen und die Zwischenfläche zu nutzen. Kann jetzt bereits mit Senfsaat oder Serradella vorbereitet werden.

Artischocken kamen gut voriges Jahr im Frühjahr gepflanzt. Die Ernte war allerdings überschaulich bei diesen Jungpflanzen. Der Standort eigentlich optimal. Sie trieben vielversprechend dieses Jahr aus, doch dann ging leider eine nach der anderen ein, obwohl sich hier Disteln sauwohl fühlen. Versuche ich nächstes Jahr nochmal auf besser vorbereiteten Boden. Als mehrjährig, mediterraner Tiefwurzler eine interessante Ess- und Zierpflanze.

Meine uralten Rhododendren haben die letzten Jahre nicht verkraftet. An ihrer Stelle wächst jetzt Szechuan Pfeffer als Experiment....... und sich antiautoritär vermehrende Muskatellersalbei, Ringelblumen, Kornblumen und Königskerzen, neben kleinen Kiefern, Ginster und einem uralten Rosenstock. Finde ich spannend.

Lass den Kopf nicht hängen! Manches gedeiht, manches nicht. Neben Enttäuschungen gibt es immer kleine Wunder. Wir müssen lernen. Die Natur weiß es bereits.

Rheinflip 
Fragesteller
 01.08.2022, 16:03

Danke!

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Bald können wir uns das hier zum Vorbild nehmen....

Dryland-harvesting home gathers sun, rain, food, & more

https://www.youtube.com/watch?v=KcAMXm9zITg

Ich selbst probiere es in Richtung Permakultur, mit vielen Laub-Bäumen und Büschen. Kartoffeln hatte ich letztes Jahr im Kartoffelturm, dieses Jahr in der Erde, in einer großen Maurerbütt, in einem großen Übertopf und in einem Pappkarton. So weit so gut! Bin gespannt, was dabei herauskommt. Tomaten habe ich im Gewächshaus und an einer etwas schattigeren Stelle.

Dann hab ich nochmal die "Innereien" von Tomaten ausgesät und die wachsen anscheinend alle. Einen Teil davon will ich in Blumentöpfe pflanzen und gegeb. später mit ins Haus nehmen. - Ich übe noch!

Aber es braucht schon alles viel Wasser. Neben meinem Bewässerungssystem lauf ich auch noch viel mit der Gießkanne rum.

Vielleicht kannst du hier noch etwas mitnehmen?

Rundown apartments reborn as food-forest coliving Agritopia

https://www.youtube.com/watch?v=iCGXVk-cBVk

Hier bei mir hat es in den letzten zwei Monaten vielleicht an zwei, drei Tagen spärlich geregnet. Ich lebe am Oberrhein, wo meist die Höchsttemperaturen in Deutschland erreicht werden, dennoch gedeihen fast alle Pflanzen (außer Blattsalat, da es hier zuviele Schnecken gibt) prächtig in meinem Gemüsegarten und das obwohl ich relativ wenig gieße - wie das? Nun, ich bewässere in den heißesten Monaten Juni, Juli, August 18 Obstbäume, zwei Weinreben, und 64 Gemüsepflanzen (3 Hokaido Kürbis, 18 Tomaten-, 10 Paprikapflanzen, usw) mit einem Tröpfchenbewässerungssystem (Anschaffungskosten 60€) und benötige für die Bewässerung am Tag insgesamt etwa 120 Liter, was über drei Monate 10,8 m3 Wasser sind und mich bei einem Wasserpreis von 1,60€ je m3, insgesamt etwa 17€ kostet. Zwischen September bis Mai nutze ich das Regenwasser meines Hausdaches, welches ich in mehreren Regenfässern und Tanks mit einer Kapazität von 4000 Litern sammle. Die restliche Gartenerde ist Staubtrocken, dennoch ist mein Garten voller Wespen, Hummel, Bienen, Vögel, Igel, usw, da ich zusätzlich noch mehrere Wassetränken und viele Blumen zwischen dem Gemüse stehen habe, die jedoch nicht extra bewässert werden müssen.

Ohne etwas über deinen Boden zu wissen, kann das keiner beantworten

Rheinflip 
Fragesteller
 31.07.2022, 20:20

'danke für deine Antwort'

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Quaeror  31.07.2022, 20:21
@Rheinflip

Ich habe immer trockenen Karnickelsand, bei mir kannst du alle Pfahlwurzeln vergessen, wenn du trockenen Lehm hast, sieht das ganz anders aus

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