Wie haben Europäer die Menschen aus Afrika wahrgenommen?

11 Antworten

Da geht Europa in verschiedene Spalten auf:

Zuerst wurden die Afrikaner wie Tiere behandelt und auf unmeschlichste Art und Weise ausgerottet, ausgenutzt und vertrieben.

Danach entschied man sich als "nette Geste" den Armen Leuten sinnvolles beizubringen. Z.B. Häuser bauen, statt im Wald zu leben oder Besteck und Teller benutzen usw. Hat in Südafrika und Angola, Nordafrika gut funktioniert.

Nach dem 2 Weltkrieg, bzw. zeitgleich, folgten Kolonialkriege. Zuerst wurde auf brutalste Art und Weise für das Land der Europäer gekämpft. Hinterher hat man sich doch zurückgezogen und sich zu eines der weltweit stärksten Wirtschaftsmächte entwickelt. Europäer hätten für die unentwickelte Bevölkerung kein Geld oder gar Verständnis (zu der Zeit). In den damaligen Jahren wurde die EU vernünftig und hat sich nur auf die hochentwickelten Menschen in Europa selbst fokussiert, bevor man ärmeren da unten helfen wollte.

In all den Jahren und auch heute noch, werden da unten Menschen versklavt und Wertvolle Ressourcen billig aufgekauft, damit wir es hier oben gut haben.

Große Konzerne, vorallem Nestlé, bieten den Afrikanern in kleinen Tüten und billigen Preisen Fertigessen an, um noch reicher zu werden. Großkonzerne planen dort in Zukunft ihre billige Arbeit zu vergrößern. Nestlé pumpt weiterhin Wasser ab.

Im großen und ganzen: Zwar meinen wir Europäer sie mittlerweile wie Menschen zu behandeln oder gar zu helfen, dennoch werden sie inderekt aufs aller letzte ausgenutzt für unseren Wohlstand.

Südafrika und Nordafrika haben sich einigermaßen gut entwickelt.

Der Rest wird ignoriert und anders benutzt. Als Tiere würde ich es nicht nennen. Wohl eher billige Arbeitskräfte ohne Rechte, mit Potenzial in der Zukunft für Großkonzerne zu arbeiten, trifft es.

hauptsacheabi 
Fragesteller
 04.04.2020, 13:02

Danke für diese ausführliche Antwort!

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Man hielt sie für unreife Kinder, die der Aufsicht und Leitung des "weißen Mannes" bedurften.

"Dieses Denken hat seinen Ursprung unter anderem in der Missionierung und dem Kolonialismus, es sind also Relikte aus eigentlich längst vergangenen Tagen: Deutsche und Europäer allgemein fühlten sich kulturell und sozial überlegen, weil sie aus industrialisierten und aufgeklärten Nationen kamen, und sie empfanden es als Auftrag, anderen nicht so privilegierten Ländern zu helfen.

Kulturmission nannte sich das im kolonialen Kontext – und sie wurde als gottgegebener Auftrag zum Wohle der gesamten Menschheit verstanden. Aber sie ist eben vor allem ein Ausdruck der gelebten Überlegenheit der Weißen gegenüber Schwarzen und generell gegenüber Menschen im globalen Süden. Die Entwicklungshilfe entstand in den 60er-Jahren aus dieser Bewegung heraus."

https://www.reisereporter.de/artikel/8922-koloniale-klischees-das-sagen-deine-instagram-bilder-aus-dritte-welt-laendern 

Und andererseits hat man die Afrikaner natürlich auch ausgenutzt, um den eigenen Wohlstand zu mehren, auf den man meinte, Anspruch zu haben.

Die längste Zeit wohl überhaupt nicht, eil es kaum Berührungsflächen gab. Ein sehr früher Kontakt wäre noch am ehesten der zwischen Griechen und später den Römern.

Soweit ich das überblicken kann (Geschichte/ Anthropologie ist mir eher ein Hobby auf Sachbuchniveau) gab es kein gesondertes "Menschenbild" für Afrikaner. Alle Nichtgriechen/ Nichtrömer waren primär erstmal Barbaren. Insbesondere die Römer hatten ein zuerst recht chauvinistisches Weltbild, dass erst im weiteren Verlauf der langen Geschichte des römischen Reiches sehr viel pragmatischer wurde. Aber wie gesagt ein (Schwarz)Afrikaner war in erster Linie ein Nichtrömer , ansonsten wurden Unterschiede nicht thematisiert.

Nach der Islamisierung Nordafrikas ~8./9. Jahrhundert gab es einen schwunghaften Sklavenhandel (google mal "ostafrikanischer Sklavenhandel") mit Menschen aus dem Subsahararaum (Sklaven, Kriegsgefangene etc...). Wobei der Status gesellschaftlich definiert war aber nicht rassistisch, d.h. Sklaven/Kriegsgefangene wurden immer als Menschen betrachtet (die auch durchaus "Karriere" machen konnten und in der höheren Gesellschaft integriert werden konnten).

Allerdings denke ich mir, dass hier schon die Grundlagen für das rassistische Menschenbild der Europäer gelegt wurde, weil die wenigen Kontakte eben auf, für die damalige Sicht, gesellschaftlich tiefstehenden Menschen beschränkt war, die oft als Besitz gehandelt und verschenkt wurden.

Das eigentliche Drama begann erst im 16. Jahrhundert mit ersten europäischen Handelsniederlassungen in Afrika und dem langsam aber stetig wachsenden Sklavenhandel, wobei die Europäer eigentlich nie auf Menschenfang gingen, sondern Sklaven von arabischen und afrikanischen Händlern bezogen.

Es fanden ab dann zwei, dass europäische Bild des Afrikaners prägende, Ereignisstränge statt. Zum einen der schnell expandierende transatlantische Sklavenhandel durch den stark wachsenden Bedarf für krankheitsresistente Plantagenarbeiter (die indigene Bevölkerung war größtenteils an eingeschleppten Krankheiten gestorben) und zum anderen durch eine persistierende Missionsarbeit, die auch in den europäischen Heimatländern hoch angesehen war.

Beide Entwicklungen selektierten nach einem Menschenbild, das zum einen die brutale Entmenschlichung rechtfertigen konnte und zum anderen den tiefen Eingriff in und die Vernichtung von eigenständigen kulturellen Wertvorstellung als gottgewollt darstellte.

Das Ergebnis war ein Menschenbild das dem bekannten rassistischen "Ideal" entspricht. D.h. Schwarzafrikaner wurden im Mainstream zwar als (letztlich auch von Gott geschaffene) Menschen erkannt, aber als infantil, intellektuell minderwertig und emotional instabil bewertet, was letztlich den "weißen Mann" quasi zwang ihnen klare Aufgaben zu geben, über sie zu bestimmen und sie durch Abhängigkeiten vor ihrer eigenen Unfähigkeit zu schützen (in Summe wurden sie eher wie Kinder und Frauen als geistig unreif, eingeschränkt und führungsbedürftig angesehen).

"Damals" ist ein schwammigr Begriff. Den musst du erstmal eingrenzen. Und dann sind Menschen immer Individuen. Entsprechend breit wird auch "damals" die Palette der Wahrnehmungen und Bewertungen gewesen sein, wobei rassitische "früher" vorgeherrscht haben.

Antifaschist7  04.04.2020, 13:11

Du beschwerst dich über schwammige Begriffe und glaubst selber daran dass der Islam eine menschliche Rasse aus Antalya ist

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Ich denke, sie wurden eher als Tiere wahrgenommen.