Wie genau hat Karl Marx Religion verstanden und warum mochte er sie nicht?

6 Antworten

Ganz kurz gesagt: Er hat Religionen als Ideologien gesehen, die in Konkurrenz zu seiner eigenen stehen.

Er sagte, Religion sei Opium fürs Volk. Hier findest Du mehr zu diesem Thema:

https://se-haertsfeld-kochertal.de/die-religionskritik-von-karl-marx

Ich habe den Link noch mal geändert, weil er schon von jemand anderem benutzt wurde.

Gruß Matti

Die Religion war eine "Konkurrenz" zu dem was er vertrat.

Angesichts dieses Ansatzes der Religionskritik fragt er sich: Warum projiziert der Mensch seine eigenen Fähigkeiten auf einen Gott? Angesichts des durch Industrialisierung und Landflucht verursachten im Elend lebenden städtischen Proletariats stellt er sich diese Frage insbesondere mit Blick auf die Arbeiter.
Eine Antwort liefert er im Aufsatz von 1844. Für Marx hat Religion zwei Funktionen: Einerseits eine Protestfunktion, denn sie formuliert ein Idealbild der Welt – und tritt so in herausfordernden Gegensatz zur Realität. Andererseits hat sie eine Trostfunktion, weil sie mit erwarteten Belohnungen im Himmelreich Menschen über die Missstände in ihrem Leben hinwegtrösten kann.
https://www.katholisch.de/artikel/28011-nur-opium-des-volkes-karl-marx-und-die-religion

Karl Marx hat die Religion als eine Kraft verstanden, die das Unterdrückerregime stützte, indem sie Bildung verhindert und die Arbeiter so willfährig hält. Der Kapitalismus ist ohne das Christentum, insbesondere den Protestantismus calvinistischer Prägung nicht vorstellbar. Für Marx war Religion die Droge, die es den Menschen ermöglichte, ihre Lebensumstände zu ertragen.

Karl Marx betrachtete den Kommunismus als die Weiterentwicklung der alten Religionen und daher mußte er, ganz Darwinist, die Religion als überflüssig halten.

Marx lebte in einer rueckschrittlichen Zeit, in der man noch nicht das fortschrittliche Menschenrecht der Glaubensfreiheit kannte. Deswegen, aufgrund von Intoleranz, war er gegen Religion. Heute, im 21. Jh., sind wir weiter!