Was meint Karl Marx mit dem Satz?


29.11.2022, 22:33

Einfach erklärt bitte

6 Antworten

Aus meiner Sicht meinte K.M. damit das Bewusstsein der eigenen Identität - und zwar bei den Menschen, die ihre Identität noch nicht gefunden haben oder an ihr zweifelten und Abstand zu ihrem bisherigen Selbstbildnis nehmen.

Aber der Mensch, das ist kein abstraktes, außer der Welt hockendes Wesen.“

Damit kann gemeint sein, dass der Mensch eine Identität hat, solange er in dieser Welt lebt.

Wenn man sich den dazugehörigen Textausschnitt von Beginn an durchliest, dann wird schnell klar, dass Marx eine kritische Sicht auf die Religion hat und auch selbst sagt „Der Mensch macht die Religion, die Religion macht nicht den Menschen.“

Soweit ich die darauffolgende, von dir zitierte Aussage verstehe, will er darstellen, dass die Religion nur das Mittel zum Selbstbewusstsein für den religiösen Menschen ist. Der religiöse Mensch hat das eigene Selbstbewusstsein noch nicht erworben oder bereits verloren und verschreibt sich deshalb der Religion um dieses Selbstbewusstsein zu entwickeln und/oder zurückzugewinnen.

Nur erwirbt er durch die Religion ein falsches und verzerrtes Selbstbewusstsein, welches einem die Welt nur vorgaukelt aber den Menschen das Selbstbewusstsein nicht allein für sich entwickeln lässt. Es ist quasi wie eine Maske die man aufsetzt, die einem ein „neues“ Selbstbewusstsein aufsetzt und dir nicht die Möglichkeit bietet von selbst auf das Selbstbewusstsein wiederzufinden.

Religion ist für verzweifelte, unsichere Menschen usw

Er meint wahrscheinlich, dass Religion den Menschen dazu bringt, sich mit etwas zu identifizieren und/oder auf etwas zu hoffen, was außerhalb von ihnen selbst liegt (Gott oder eine höhere Macht).

Damit hat sich der Mensch von sich selbst "entfremdet" - ....was aber nichts daran ändert, dass der Mensch auf der Welt IST, während Religion, Gott und angebliche göttliche Gesetze sich nur in seinem Hirn/in seinen Gedanken befinden (also nicht "wirklich" SIND)

Deshalb haben sich religiöse Menschen entweder nie gefunden oder eben verloren.

Die Religionen, zur Zeit von Marx vor allem der christliche Glaube, sind die Konkurrenz zu kommunistischen Denken.

Marx ist es ein Anliegen, die Religionen abzuwerten. Gläubige als noch nicht genug gereifte Personen darzustellen. Seine "Religion", den Kommunismus, als die wahre und gute Alternative für mündige Menschen darzustellen.