Wie Nut in einen 45mm Rundholzstab fräsen?

2 Antworten

Du kannst eher nicht auf Anhieb direkt im ersten Zug einen Zoll tief ins Material eintauchen, selbst wenn es nur Holz ist. Schon gar nicht wenn du einen Nutfräser mit diesen 25,4mm Durchmesser verwendest. Da werden die Schnittkräfte und die Reibung viel zu hoch, selbst wenn die Späne problemlos nach unten rausfallen, ohne die Nut zu verstopfen. Worauf ich mich nicht verlassen würde.

Um zu vermeiden, dass sich der Stab verdreht, bräuchte er über die gesamte Länge der Fräsung eine Führung an einer Referenzfläche. Also seitlich ein frisch gesägtes Brett anschrauben oder ein Aluprofil oder dergleichen. In die Schraubenlöcher dann am Schluss Holzdübel leimen oder die Löcher ausbohren und verspachteln.

Einfacher und professioneller wäre vermutlich, als erstes die Nut in ein Kantholz zu fräsen und das dann im zweiten Schritt zu einem Rundholz zu profilieren. Mit einem Abrundfräser, wenn du keine entsprechende Drehmaschine hast. Allerdings ist dafür diese Oberfräse zu klein für einen derart riesigen Abrundfräser mit 22,5mm Radius. Das größte, was ich mit 8mm Schaft im Sautershop gefunden habe, wäre 16mm. Darüber müsste man eine größere Fräse mit 12mm Spannzange haben.

Die hätte dann auch gleich mehr Leistung.

BlackWidowmaker 
Fragesteller
 21.04.2021, 16:33

Daß es nicht in einem Durchgang geht habe ich schon mir gedacht/befürchtet. Wieviel mm könnte ich denn ungefähr pro Durchgang mit o.g. Maschine und einem 25,4mm Fräser abnehmen?

Und was für ein Fräser nimmt da? Ich bräuchte ja einen Fräser der nicht nur an den Seiten, sondern auch oben eine Schneidkante hat, damit ich dann in das Material eintauchen kann. Ist so etwas ein Nut-Fräser oder brauche ich da was anderes?

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Skinman  21.04.2021, 17:19
@BlackWidowmaker

Musst du mal testen. Aber je mehr ich drüber nachdenke, desto eher tendiere ich sowieso dazu, diese Nut in mehreren Durchgängen mir der Kreissäge zu sägen und nicht mit der Oberfräse. Und statt eines einzelnen Bretts sogar eine ganze, simple Vorrichtung anzuschrauben. Will sagen an das senkrechte Brett noch waagerechtes Brett im rechten Winkel, und darauf dann womöglich noch Griffe. Oder je nachdem sogar Federbretter verwenden. Vom Prinzip her so ähnlich wie das Taper jig:

https://youtu.be/vkzfI3zcknw

Aufgrund der geschränkten Zähne sieht der Boden der Nut dann etwas uneben aus, aber ist ja wurst, sieht eh keiner. Oder du kannst ein Sägeblatt mit Flachzähnen verwenden. Kost auch nicht mehr als ein gigantischer Nutfräser.

Das größte Problem bei der Vorgehensweise wird, die Tiefe exakt zu treffen, und da kann man ja Testschnitte machen und sich langsam rantasten.

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Du könntest ein Brett auf den Rundstab schrauben (nur mittig) das beidseitig mindestens bündig oder besser etwa überstehend ist.

Damit hättest du einen festen Wert zum Kreissägen-Anschlag und kannst eine Nut mit dem benötigten Abstand sägen, anschließend die zweite Seite. Der (mittlere) Rest läßt sich dann relativ leicht entfernen.

BlackWidowmaker 
Fragesteller
 21.04.2021, 13:20

Danke für deinen Vorschlag. Das selbe habe ich mir bereits selbst überlegt, aber wieder verworfen, da Löcher in einen Handlauf nicht in Frage kommen. Ja, ich weiß, das kann man wieder zukitten u.ä., aber ich bezweifle schlichtweg, daß ich (als Laie) das so hinbekomme, daß man das hinterher nicht sieht.

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satian  21.04.2021, 13:36
@BlackWidowmaker

Nun, die Löcher kämen ja auf die Unterseite, praktisch in das Holz zwischen den beiden Sägeschnitten (welche die Außenseite der gewünschten Nut darstellen) und mit dem Ausarbeiten der Nut entfallen diese Löcher ja schließlich.

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satian  21.04.2021, 14:25
@satian

Nachtrag: Das Brett liegt natürlich beim Sägen unten und wird beim Nuten durchtrennt, ist quasi ein "Opferteil".

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BlackWidowmaker 
Fragesteller
 21.04.2021, 17:00
@satian

OK, so rum hab ich die Sache noch nicht betrachtet. Allerdings will ich die Nut nicht mit der Kreissäge machen sondern fräsen. Und irgendwelches "ausarbeiten" mit der Hand traue ich mir ehrlich gesagt nicht zu, wäre mir auch zu Zeitaufwendig. Das überlasse ich den Profis.

Habe vergessen das extra zu erwähnen, aber es geht quasi nicht um einen Rundstab, sondern quasi um ein ganzes Treppenhaus über 4 Stockwerke bei 4 Reihenhäusern. Also am Ende um 60-70 Stücke von 15cm - 245cm Länge.

Deine Methode mit etwas Abwandlung könnte aber eventuell das Problem lösen. Sprich ich würde anstatt Schrauben Heißkleber verwenden, den Rundstab auf ein schmales Brett kleben, das Brett kommt auf den Parallelanschlag als Führungshilfe und dann mache ich einen Schnitt, so daß ich etwa ein Viertel bis ein Drittel vom Rundstab absäge. Das wäre dann meine flache und gerade Unterseite die wiederum die notwendige Referenzfläche ergibt damit ich das Teil anschließend mit dem Oberfräsentisch sauber weiterbearbeiten kann.

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satian  21.04.2021, 17:20
@BlackWidowmaker

Ja, das könnte auch gut funktionieren.

Allerdings wäre mir nur 1 untere Klebelinie zu wenig. Ich würde ein zweites Brett seitlich (also L-förmig) anschrauben (oder leimen). Damit hättest du seitlich eine zweite Klebemöglichkeit. Nur eine Befestigung alleine auf der Unterseite dürfte den Zugkräften der Säge nicht standhalten, vor allem auch, weil der Heißkleber ja elastisch bleibt.

Es ist normalerweise immer gut, wenn man mit dem Fräser nicht "ins Volle" arbeiten muß.

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