Weshalb sind Birma Kitten so teuer?

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Ich bin Birma-Hobbyzüchterin und kann in vielen Punkten "Kaftan" nur zustimmen. Diese Rassekatze hat wie alle anderen Rassekatzen hohe Kosten verursacht bis sie den Vorschriften gemäß bei einem ebenso guten Zuchtkater gedeckt werden kann, nochmals Deckkosten bis zu 500 Euro anfallen und sie dann ihre Jungen zur Welt bringt. Birmas haben in der Regel nicht so große Würfe wie z.B. Norweger, Hauskatzen oder sogar Perser, oftmals sogar nur 1-3 Kitten. Es kommt nicht selten vor, dass die Katze ärztliche Hilfe und sogar Kaiserschnitt benötigt. Wenn dann noch das Versterben eines oder mehrerer Kitten zu beklagen ist, bleibst Du als Züchter ganz schnell auf hohen Kosten sitzen, die durch den Kaufpreis nicht wieder abgedeckt werden können. Nicht zu reden über die sehr intensive Zuwendung, die schon das zentrale Geschehen in meinem Haushalt darstellt. Du fragst Dich jetzt warum das ein Züchter denn überhaupt macht ? Das frage ich mich auch sehr oft und immer wieder ist es die Liebe zu diesen ausserordentlich zauberhaften Wesen und ein hoher Grad von Idealismus. Es gibt nicht wenig Leute mit eben demselben Wunsch so ein Tier bei sich haben zu dürfen, also muß es auch jemanden geben, der das ermöglicht. Du mußt nicht glauben, dass 600 Euro viel Geld sind, wenn Du die Kosten dagegen hältst. Solltest Du ein Kitten für weniger erstehen, bleibt wirklich die Frage, ob sich der Züchter an die Vereinsregeln hält, schwarz-züchtet und ob Du die ersparten Kosten dann vielleicht ganz schnell zum Tierarzt tragen mußt oder Dir das Tier, weil es nicht die notwendige Zuwendung bekam die Nerven raubt und verhaltensgestört ist. So etwas kommt immer wieder vor und dann hast Du unter dem Strich noch mehr bezahlt.

Helza  21.04.2010, 07:56

Ich stimme dir voll zu und kann aus eigener Erfahrung nur bestätigen, dass das Züchten zwar eine wunderschöne Beschäftigung ist, aber eben auch sehr viel Zeit und Zuwendung braucht. Es stimmt, dass es oftmals "Diven" unter Rassekatzen gibt, das sind aber genau die, die nicht korrekt betreut wurden, vielleicht noch zu früh abgegeben und dann verhaltensgestört sind. Auch eignet sich nicht jede Katze als Zuchtkatze, entweder weil sie körperlich nicht in der Lage ist, viele Junge zu bekommen oder charakterlich nicht so geeignet. Ich hatte bei menen zwei Muttertieren eine, die sich nicht gerne und nur kurz um die Kitten kümmerte. Glücklicherweise hatte die andere einen gut entwickelten Mutterinstinkt und hat sich auch um diese Kitten gekümmert. Ich habe dann meine ansonsten liebe "Zicke" kastrieren lassen und nur noch mit dem "Mamatier" weiter gezüchtet.

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Rassekatzen haben oft nicht so viele Junge, wie Hauskatzen. Ausserdem darf eine Rassekatze nur 3 Mal in 2 Jahren Junge haben, wenn diese einen Stammbaum erhalten sollen (ist in der Schweiz so, in D weiss ich es nicht), es können also nicht jede Menge Rassekatzen "produziert" werden, deshalb sind sie in der Regel auch gesund und robust, weil die Mutter zwischen den erlaubten Würfen zu Kräften kommt. Hinzu kommen die Untersuchungen beim TA, die verantwortungsvolle Katzenbesitzer natürlich auch bei Hauskatzen machen lassen. Dann die Suche nach dem genetisch geeigneten Kater, das Decken inkl. oftmals eine Reise und schliesslich die Aufzucht der Kitten mit allen notwendigen Untersuchungen und Impfungen. Klar, dass auch Angebot und Nachfrage eine Rolle spielen. Für echte Chartreux zum Beispiel, eine alte Naturrasse (übrigens höchst robuste, gesunde Katzen ohne Macken, pflegeleicht, menschenfreundlich und sehr intelligent) bezahlt man in der Schweiz etwa 800 Euro. Die sich lohnen, denn die Katzen werden in der Regel alt und verursachen nicht mehr TA-Kosten als jede Hausmieze.

Catfan  22.04.2010, 12:39

auch für Birmakatzen bezahlt man in der Schweiz ab 800 € aufwärts;-) ...in Deutschland ist es so das die echte Chartreux oftmals mit der BKH verwechselt wird.Der Name Kartäuser steht in Deutschland fälschlicherweise für die blaue BKH.

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Angebot - Nachfrage.

Ziemlich altes und eigentlich auch bekanntes Prinzip. Sollte es jedenfalls sein.

Die Kosten sind vollkommen berechtigt . Ich führe schon eine Weile eine Birmazucht und besitze 7 Birmchen . 600-700 € klingt erstmal viel , aber für den Züchter bleibt am Ende nichts übrig . Die Kleinen sollen ja einen guten Start ins Leben haben und da gehört einiges dazu . Die Kosten für Futter , Aufzucht , Tierarztbesuche , Impfungen , Entwurmungen , evtl. Deckkosten etc. sind meist genauso hoch wie der Verkaufspreis . Jetzt werden sich einige fragen , warum wir das dann überhaupt machen . Es gibt einen ganz einfachen Grund ! Wir lieben Katzen und Tiere allgemein und möchten es anderen Leuten ermöglichen diese Liebe mit uns zu teilen . Da stecken wir oft ganz viel Herzblut und aber auch Geld rein . Leider gibt es manchmal auch tote Tiere , wodurch man teilweise extreme Verluste macht . Bitte habt keine falschen Vorstellungen !! Die Katzenzucht ist keine Einnahmequelle , sondern ein Zeit - und kostenintensives Hobby .

Vielleicht wäre es jetzt die Überlegung wert (oder auch die Googlesuche) was alles drin ist in diesem Preis: Impfungen aller Kitten aber auch aller Muttertiere und Kastraten die dort leben, Chip ist meist mit drin, die gesundheitlichen Untersuchungen der Mutter und ihrer Vorfahren, des Vaters, Untesuchungen auf Erbkrankheiten, Blutgruppe, Krankheiten, Preis für einen Deckkater oder aber die Haltung eines Deckkaters, der Besuch von Ausstellungen (das ist Pflicht), die Mutterkatze braucht mehr Futter, die Kitten fressen einen dann fast die Haare vom Kopf.. usw. usf. All das IST teuer. Und alle die eine vermeintliche Rassekatze (Mix ohne Stammbaum) billiger anbieten haben irgendwo gespart. Und wo spart es sich am einfachsten? Keine Gesundheitschecks, da fällt einiges weg, und einfach mehr Kitten produzieren (die Mutterkatze ausbeuten) damit man mehr verkaufen kann: Hier ist noch ein Link drüber: http://birma.ch/laesstsichmitderkatzenzucht_g.htm