Weshalb müssen Elektroherde grundsätzlich mit fünfadriger Leitung an das Drehstromnetz angeschlossen werden?

13 Antworten

Es gibt auch 230 V Herde.

Normal ist allerdings die 3 x 230 V Anschluss-Variante, was nicht dasselbe ist wie "Drehstrom".

Grund ist die potentiell sehr große Leistungsaufnahme eines E-Herdes.


ThomasM1982X  29.10.2020, 10:38
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RareDevil  29.10.2020, 12:23
@ThomasM1982X

Kann man sehen, wie man will. Funktionieren würde der auch mit 1x 230V gebrückt auf die drei Klemmen, oder mit 3x 230V aus der gleichen Phase, wobei dann der Neutralleiter so ausgelegt sein müsste, dass er die Last von 3 Sicherungen tragen kann, da sie sich ohne Phasenverschiebung addieren statt aufheben und bei 3x 16A Absicherung so 48A auf dem Neutralleiter zusammen kommen würden...

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wollyuno  29.10.2020, 10:45

die laufen alle auf 230volt.es ist drehstrom nur wird der in dem sinn nicht genutzt

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Kein normaler Herd wird über 400V betrieben. Letztendlich werden alle verbraucher eines Herdes über 230V betrieben. Sie werde nur aufteilt auf die 3 Phasen gegen den N. Wer sich ein bischen auskennt weiß das zwischen den Phasen und N 230V anliegen. Das könnte dann so aussehen Phase L1 an Backofen, Phase L2 an 2 Platten, Phase L3 an den anderen 2 Platten. Wenn ich an der Klemmleiste des Herdes alle drei Phaseneingänge brücke kann ich den Herd auch über 1 Phase betreiben. Eventuell mit dem Nachteil , dass ich nicht alle Platten und den Backofen gleichzeitig betreiben kann. Wenn aber die Leitung vom Querschnitt ausreichend ist, sehe ich da kein Hinderungsgrund.

Dreiphasen-Wechselstrom heißt es genauer.

Es gibt also die drei Phasen L1,L2,L3 den Neutralleiter und den Schutzleiter.

Ein Elektroherd benötigt viel Leistung, man geht davon aus, dass alle Platten und der Backofen gleichzeitig eingeschaltet sind (Bei aufwendigen Menüs oder vielen Gästen nicht unüblich).

Man könnte einen solchen Herd auch auf 230V umklemmen, dann werden die Platten aber nur lauwarm und damit wäre ein Kochen oder Backen unmöglich.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

wollyuno  29.10.2020, 10:41

das hast dir was zusammengereimt,ein herd läuft grundsätzlich mit 230 volt nur ist die last auf 3 phasen verteilt.die spannung von 400 volt wird nicht genutzt sonst steigt sehr schnell rauch auf

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ThomasM1982X  29.10.2020, 10:43
@wollyuno

Schon klar. Aber was wenn nur eine Phase angeklemmt wird? 230V hat er dann zwar auch, nur eine Phase schafft die Leistung nicht, somit werden die Platten wenn überhaupt nur lauwarm.

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Kiboman  29.10.2020, 11:38
@ThomasM1982X

Das ist Quatsch, du meinst dir da tatsächlich was zusammen.

Wenn überhaupt löst der LS aus, du kannst aber eine ausreichend große Versorgung über eine Phase realisieren, es macht schlicht weg aber keinen sinn wenn 3 ohasennzur Verfügung stehen.

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ThomasM1982X  29.10.2020, 11:49
@Kiboman

Mihh, schon klar. Dann reimen sich hier wohl die meisten Antwortgeber etwas zusammen....?

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HobbyTfz  29.10.2020, 12:43

Wenn ein Herd nur auf 230 V angeschlossen ist werden die Platten gleich heiß, aber man kann dann höchstens 2 Platten zugleich einschalten

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Weil sie über drei Phasen laufen. Gibt's auch Einphasige E Herde für 230V. Müssen intern umgeklemmt werden

Ein Draht, Grün/Gelb, ist die Schutzerde. Die trägt nichts zur Funktion des Herdes bei, schützt Dich aber vor Stromschlägen durch defekte. Wird durch einen Defekt eine Phase mit dem Gehäuse verbunden, dann kommt es zum Kurzschluß und die Sicherung löst aus und trennt den Strom. Fehlt der Schutzleiter "steht das Gehäuse unter Strom" und kann beim anfassen einen potentiell tödlichen Strom durch den Körper fließen lassen.

Der blaue Draht ist der Neutralleiter. Der heißt so weil seine Spannung gegenüber der "Erde" neutral, genauer gesagt gleich ist. Das ist bei Einphasigen Systemen sozusagen der "Rückleiter".

E-Herde laufen nicht auf Drehstrom. Bis in die frühen 1970er wurden manche Häuser nur mit einer Phase ausgestattet, vor allem kleine Häuser und Häuser in Dörfern. Damals hatte man ja nur Licht, ein Radio, vielleicht einen Staubsauger und/oder Bügeleisen und ein E-Herd war Luxus. Daher können E-Herde bis heute fast alle einphasig betrieben werden, dazu setzt man auf die drei Phaseneingänge Brücken. Dann brauchte man dickere Drähte und eine 25A Sicherung.

Intern sind klassische Herde einfach unterteilt. Zwei Platten teilen sich jeweils eine Phase, die dritte ist dann für den Backofen. Hat man keinen integrierten Backofen, so kann man den Herd genau so gut auch an 2×16A anschließen, dazu reicht ein 4-Adriges Kabel. Viele E-Herde aus den 1960ern ohne Backofen waren so angeschlossen (oft sogar 2×10A), der Backofen falls vorhanden hatte seinen eigenen 1×16A (oder 10A) Anschluß.

Alternativ konnte man auch 2 Phasen verwenden mit Backofen. Hier teilten sich die zwei stärksten Platten ("Schnellkochplatte" und die größte Platte) eine Phase, die restlichen "normalen" Platten teilten sich dann den Strom mit dem Backofen. Bis in die frühen 1980er gab es nämlich auch Arbeitersiedlungen die Strom von einer Fabrik bekamen. Und die machten oft ihren eigenen Strom so dass man von 180V Gleichstrom über Zweiphasenstrom bis 440V 3~Drehstrom alles mögliche bekommen konnte. Die örtliche Frabrik in meiner Nähe hatte 210V Gleichstrom. Obwohl mein Haus "Stromlos" war (Gaslicht und große Batterien für Radios und Türklingel) liegt im Keller immer noch eine Kiste mit 200V Glühbirnen, vermutlich billig vom Flohmarkt und dann festgestellt, dass die an 220V~ nach wenigen Stunden platzten und Glas verstreuten.

Damals hatte eine Herdplatte typisch 600W bis 800W, der Ofen 1200W bis 1500W.

Hier ist ein Bild von einem sehr alten "kasten". genauer gesagt, Kästen gab es nicht, das waren Schalttafeln direkt auf die Wand geschraubt und oft wurde dann von einem Schreiner ein Kasten aus Holz drumherumgebaut damit es schöner aussieht.

Bild zum Beitrag

Da hätten wir Herd (Schraubschmelzsicherung), Licht & Steckdosen (Automat in Schraubsicherungsform) und Waschmaschine & Kühlgerät & Keller & Heizung (Auch Automat).

Alles Einphasig, auch der Zähler. Der Zähler ist natürlich "neu", die werden ja regelmäßig ausgewechselt, wegen Bestandsschutz sogar heute noch solange die modernen Zähler passen.

Man braucht also mindestens drei Drähte, wenn man die Vorzüge des Drehstromes nutzen will 5 Drähte, denn die brauchen weniger Kupfer als eine Leitung mit einer Phase die dafür viel höher abgesichert ist.

Denn bei Drehstrom heben sich die Ströme gegenseitig auf sofern die Phasen gleichmäßig belastet werden. Bei symmetrischen Drehstromgeräten wie Elektromotoren spricht man dann auch vom Nulleiter weil der eigentlich nicht gebraucht wird, da wenn alles ordnungsgemäß läuft "Null Strom" durch fließt. Beim E-Herd werden die Phasen natürlich nicht gleichmäßig belastet, daher ist der Neutralleitrer zwingend erforderlich.

Man braucht also mindestens drei und bis zu 5 Drähte um einen E-Herd anszuschließen. Moderne Herde, besonders mit Induktionsplatten arbeiten intern auf Gleichstrom. An den Eingängen hängen elektronisch gesteuerte Gleichrichter. Wie man den Herd anklemmt (1/2/3 Phasen) ist dem völlig egal, hauptsache der L₁ Anschluss bekommt Saft damit die interne Elektronik arbeiten kann um den Gleichrichter zu steuern. Gute Herde kann man jumpern wie viel Stroim die ziehen dürfen, so kann man die auch in alte Häuser problemlos einbauen ohne neue Kabel und Sicherungen zu verlegen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
 - (Technik, Elektronik, Küche)