Weshalb gibt es keine Direktflüge von London nach Neuseeland?
Einen Direktflug von London nach Sydney (Australien) gibt es, jedoch keinen bis nach Neuseeland, obwohl das Land nur gut 2.000 km von Sydney entfernt liegt. Mit fast 19.000 km wäre dies der längste Nonstop-Linienflug. Hat dies hauptsächlich finanzielle Gründe (d. h. geringer Bedarf, große Mengen an Treibstoff, Zwischenstopp rentabler)?
5 Antworten
Das gleiche Problem, wie es lange Zeit mit Direktverbindungen zwischen Europa und Australien war: Um die Strecke nonstop zu schaffen, müssen zu viele Kompromisse eingegangen werden.
Gewicht ist ein wichtiges Thema bei Passagierflugzeugen. Wenn die Kerosintanks komplett gefüllt werden sollen, kann man schon nicht mehr die maximale Kapazität an Passagieren und Fracht ausreizen, ohne das Maximalgewicht zu überschreiten.
Wenn man an dieser Stelle nochmal Gewicht spart, d.h. weniger Passagiere und/oder weniger Fracht mitnimmt, kann man nochmal spürbar mehr Reichweite herauskitzeln. Dadurch sind 20.000 km Flugstrecke mit modernen Ultralangstreckenflugzeugen eigentlich machbar.
Aber die vielen Tonnen Kerosin, die Unterhaltskosten des Flugzeuges und der Lohn der Besatzung müssen ja irgendwie bezahlt werden. Wenn du die Kosten nur auf wenige Passagiere oder wenige Frachtstücke umlegen kannst, werden die Tickets verdammt teuer. Und plötzlich stellen die Leute fest, dass sie doch lieber ein paar Stunden Aufenthalt in Dubai oder Singapur akzeptieren, statt 500 € Aufpreis für die schnellere Verbindung zu bezahlen. Und dann kannst du selbst die reduzierte Sitzplatzzahl für deine Ultralangstrecke nicht mit zahlenden Passagieren besetzen, was den Flug dann doch wieder unrentabel macht.
Bitte nicht vergessen: Eine Fluggesellschaft ist kein Verein von Fliegerfreunden, die es geil finden irgendein Superlativ zu erreichen. Sondern es soll Geld verdient werden.
obwohl das Land nur gut 2.000 km von Sydney entfernt liegt.
Tja, das sind eben die 2000 km extra, die das Ganze unrentabel machen. ca. 3 h Flugzeit, bei einem Spritverbrauch von 6-7t pro Stunde eben ca. 20 t zusätzlicher Spritverbrauch. Selbst wenn dafür noch genug Platz in den Tanks ist, sind das 20 t Fracht und Passagiere, die du nicht mitnehmen kannst.
Laut diesem Artikel:
https://www.flugrevue.de/zivil/ultralangstrecken-die-10-laengsten-nonstop-linienfluege-weltweit/
geht der länge Nonstopflug über 16700 km, bis Neuseeland wäre es also deutlich zu weit.
Der Airbus A350-900ULR kommt knapp 18.000 km weit, also ja, die Reichweite des Fliegers reicht nicht aus.
Kann man davon ausgehen, dass in naher Zukunft eine halbe Erdumrundung (also bis zu 20.000 km) erzielt werden kann, zumal nur 1.000–2.000 km Reichweite fehlen?
Technisch wäre das bestimmt machbar, aber die Frage ist, ob sich der Aufwand lohnt. Wenn es keine Fluggesellschaften gibt, die einen solchen Fliegen bestellen würden, dann wird er auch nicht gebaut.
Die hier bereits aufgeführten Argumente sprechen eindeutig gegen einen Direktflug. Und es stellt sich zudem die Frage, ob das wirklich so erstrebenswert ist, auch und besonders für den Passagier.
Natürlich ist alles technisch machbar. Aber wer soll das dann bezahlen und wie groß wäre die Nachfrage nach solchen Flügen.
Ich kann Deine Gier nach einem Direktflug nicht wirklich nachvollziehen. Die Pause von 3 Stunden um mal die Beine zu bewegen und den Kreislauf in Schwung zu halten sind mir eindeutig mehr wert, als 3 Stunden früher in Sydney anzukommen.
Mal sehen ob sich dann ab 2025 der Direktflug London-Sysney wirklich rentiert oder ob das Angebot nicht schnell wieder beendet wird, wie bereits der Direktflug London-Perth, den es mal gab.
Mit Sicherheit ist die finanzielle Frage hierbei entscheidend. Denn der Flug ist nicht wirklich effizient und lohnt sich wie ich das so sehe nicht wirklich.
Technisch wäre das mit einem umgebauten A350 bestimmt möglich, aber der Aufwand ist zu groß um damit Minus zu machen.
Das ist zu weit!
Ist die Distanz von London nach Sydney nicht ebenfalls zu weit?
Die kürzeste Distanz von London nach Sydney beträgt 17.000 km. Fehlt also der Treibstoff, um die übrigen 2.000 km zu überbrücken?