Die Adjektivsuffixe -isch, -ig und -lich drücken alle im weitesten Sinne eine Zugehörigkeit, Ähnlichkeit oder Eigenschaft aus.
Die Verwendungsunterscheide erklärt der Duden – ansonsten gibt es keine feste einheitliche Regel, wann genau welches Suffix benutzt wird, da es vom jeweiligen Wort abhängt:
-isch
kennzeichnet in Bildungen mit Substantiven (die häufig gekürzt und/oder erweitert sind) die Zugehörigkeit zu diesen:
→ betreuerisch, elektromechanisch, merowingisch, polnisch, tabellarisch, theoretisch
-isch geht zurück auf althochdeutsch -isc (→ himilisc „himmlisch“), urgermanisch *-iskaz, indogermanisch *-iskos und ist u. a. verwandt mit englisch -ish (→ girlish „mädchenhaft“, bluish „bläulich“), niederländisch -s (→ winters „winterlich“, Fins „finnisch“) und dänisch -(i)sk (→ dansk „dänisch“, faktisk „faktisch“) sowie polnisch -ski (→ polski „polnisch“, papieski „päpstlich“) und russisch -ский (-skij) (→ ру́сский (rússkij) „russisch“, геро́йский (gerójskij) „heldenhaft“).
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-ig
1) drückt in Bildungen mit Substantiven oder Verben (Verbstämmen) aus, dass die beschriebene Person oder Sache vergleichbar mit jemandem, etwas oder jemandem, etwas ähnlich ist/in der Art von jemandem, etwas:
→ freakig, jazzig, kicherig
2) drückt in Bildungen mit Substantiven (Zeitangaben) und einer näheren Bestimmung eine Dauer aus:
→ halbjährig, zehnminütig
3) drückt in Bildungen mit Substantiven und einer näheren Bestimmung oder mit zusammengesetzten Substantiven aus, dass die beschriebene Person oder Sache etwas hat
→ bravgesichtig, mehrgeschossig, vorschulaltrig
-ig geht zurück auf mittelhochdeutsch -ec, -ic, althochdeutsch -ig, urgermanisch *-gaz, *-agaz, *-igaz, *-īgaz, *-ugaz, indogermanisch *-kos, *-ḱos und ist u. a. verwandt mit englisch -y (→ messy „unordentlich“, sticky „klebrig“), niederländisch -ig (→ roodharig „rothaarig“, tweebenig „zweibeinig“) und dänisch -ig (→ tørstig „durstig“, almægtig „allmächtig“) sowie lateinisch -icus und griechisch -ικός (-ikós), zu denen die zahlreichen im Englischen auf -ic und im Französischen auf -ique endenden Wörter gehören.
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-lich
1) kennzeichnet in Bildungen mit Substantiven die Zugehörigkeit zu diesen:
→ baulich, grundgesetzlich, programmlich
2 a) drückt in Bildungen mit Verben (Verbstämmen) aus, dass mit der beschriebenen Person oder Sache etwas gemacht werden kann:
→ bestechlich, erklärlich
2 b) verneint in Verbindung mit un-:
→ unauflöslich, unauslöschlich
3) drückt in Bildungen mit Verben (Verbstämmen) aus, dass die beschriebene Person oder Sache etwas macht:
→ dienlich, einbringlich, einträglich
4) drückt in Bildungen mit Adjektiven eine Abschwächung oder Differenzierung aus:
→ dümmlich, gelblich, rundlich
5) drückt in Bildungen mit Substantiven (Zeitangaben) eine Wiederholung aus:
→ halbjährlich, stündlich, vierzehntäglich
-lich geht zurück auf althochdeutsch -līh, urgermanisch *-līkaz und ist u. a. verwandt mit englisch -ly (→ friendly „freundlich“, monthly „monatlich“), niederländisch -lijk (→ ridderlijk „ritterlich“, redelijk „vernünftig“), dänisch -lig (→ venlig „freundlich“, årlig „jährlich“), isländisch -legur (→ guðlegur „göttlich“, skaðlegur „schädlich“). *-līkaz entspricht dem Substantiv *līką „Körper, Gestalt“ im Sinne von „den Körper, die Gestalt, die Beschaffenheit habend“. Davon abgeleitet sind deutsch Leiche und gleich (über *galīkaz).