Wenn der homo sapiens aus Afrika stammt, warum sind Europäer dann nicht mehr braun?

7 Antworten

Als die Menschen etwa 45 TYA Europa erreichten, waren sie dunkelhäutig und blieben das über lange Zeit auch noch. Erst etwa 6 TYA setzte sich der hellhäutige Phänotyp in Europa durch.

Grund dafür war wahrscheinlich die sexuelle Selektion. Hellhäutige Menschen wurden vermutlich bei der Partnerwahl bevorzugt und hatten so mehr Nachkommen. Eine effizientere Produktion von Vitamin D wurde und wird zwar auch immer wieder diskutiert, dürfte aber bestimmt nicht der Hauptgrund gewesen sein. Studien belegen, dass Dunkelhäutige in Europa nicht häufiger an einem Mangel an Vitamin D leiden als Hellhäutige.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig
Sogradest 
Fragesteller
 19.02.2024, 19:04

der Unterschied ist jener: wenn genügend Fleisch gegessen wird, was den armen Bauern versagt war, kommt kein Vitamin D - Mangel auf. Ohne das setzen sich nur hellhäutige Typen im UV-armen Norden durch, bei denen die Haut genug absorbieren kann um D zu produzieren .

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Darwinist  20.02.2024, 09:14
@Sogradest
wenn genügend Fleisch gegessen wird, was den armen Bauern versagt war, kommt kein Vitamin D - Mangel auf

Weil die Bauern ja auch gar keine Viehzüchter waren. ;-)

Ich kenne dieses Argument, halte es aber für insgesamt wenig überzeugend. Die Menschen haben damals auch Milchprodukte gegessen und Eier und sicher auch ab und zu Fleisch, zumal die Jagd nicht obsolet wurde. Gejagt wird bis heute.

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matmatmat  20.02.2024, 10:59
@Sogradest

Ähhhh... unsere Vorfahren haben gegessen, was auch immer sie zu beißen bekommen haben. Da im Hohen Norden Olivenbäumchen nicht die beste Wahl sind gab es dort durchaus Menschengruppen die sich fast ausschließlich von Fleisch ernährt haben.

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Sogradest 
Fragesteller
 20.02.2024, 18:18
@matmatmat

weshalb ihre Haut schwarz blieb, nur wenn die Mehrheit kein oder zuwenig Fleisch kriegt, muss die Haut das UV durchlassen und weiß werden, so setzt sich zunehmend dieses Merkmal durch.

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Weil solche kleinen Mutationen nur ein paar Jahrtausende brauchen, um sich zu entwickeln und in einer Bevölkerungsgruppe durchzusetzen. Und zwar selbst dann, wenn der Vorteil, der aus der Mutation entsteht, winzig ist und nur in einem bestimmten Lebensraum zur Geltung kommt.

Als die Urmenschen Afrika verliesen hatten sie alle eine dunkle bzw. schwarze Hautfarbe. In Europa angekommen war wegen der geringeren Sonnenstrahlung keine so starke Pigmentierung mehr notwendig und sie ging zurück, womit der Körper auch Energie einsparte, die dann anderweitig zur Verfügung stand. Zudem konnte durch die hellere haut mehr UV Licht aufgenommen werden zur Vitamin D Produktion, was die Abwehrkräfte stärkte und das war im eiszeitlichen Europa sehr sinnvoll. Man schätzt grob, das es etwa 5000 bis 10.000 Jahre dauerte, bis die Ureuropäer eine hellhäutige Hautfarbe hatten.

Sogradest 
Fragesteller
 22.02.2024, 18:15

Laut paläogenetischen Untersuchungen blieb die Farbe bei den Jägern und Sammlern bis D-arme Nahrung der Landwirtschaftler ab etwa vor 15000 Jahren das Weißwerden in rel. kurzer Zeit nötig machte.

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Natur und Umwelt haben dem Menschen in Afrika einen natürlichen Sonnenschutz gegeben. Als einige Menschen nach Norden auswanderten, haben sie ihn nicht mehr gebraucht und im Laufe der Jahrtausende verloren. In Indien, Südostasien, Australien haben sie ihn behalten, aber leicht verändert. Auch China hat sich noch etwas reserviert.

Sogradest 
Fragesteller
 19.02.2024, 09:18

Da gibt es tiefergehende Erklärungen.

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Wann: Diejenigen Menschen, die von Afrika aus nach Norden gewandert sind, haben Stück für Stück ihre Pigmentierung verloren - nicht über Nacht, sondern über zig Generationen.

Warum: Da die Menschen im Norden weniger Sonnenstrahlung ausgesetzt waren mussten ihre Körper nicht mehr so viele Ressourcen auf die Pigmentierung verschwenden; "use it or lose it".

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Sogradest 
Fragesteller
 19.02.2024, 00:09

Paläogenetiker wie Johannes Krause wiesen nach, dass bis vor 10-15 000 Jahren Europäer schwarz-braun wie Afrikaner waren und erst mit Erfindung der Landwirtschaft und dem damit einhergehenden Vitamin D-Mangel helle Hautfarbe entwickeln mussten.

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