Wenn 2 Kinder eine Rangelei haben und ein drittes Kind lacht bei dem Anblick, ist das lachende Kind dann ein Mobber?

Mobbing ist dadurch gekennzeichnet, dass systematisch und über einen längeren Zeitraum immer wieder Vorfälle passieren. Wenn die Prügelei ein einmaliger Vorfall war, liegt schon alleine deshalb kein Mobbing vor. Weder von den beiden prügelnden Kindern noch von dem lachenden Kind.

Wenn es öfter zu Vorfällen kommt, liegt die Situation natürlich anders. Dann kann das lachende Kind - je nach Beteiligung in den anderen Fällen - als Mobber, Mitläufer oder Verstärker beteiligt sein.
Die Mobber sind erstmal diejenigen, welche die Initiative ergreifen, also von alleine immer wieder dem Opfer psychische oder physische Gewalt antun oder eben andere dazu anstiften. In dem Fall könnte das lachende Kind Mobber sein, wenn er schon in einigen anderen Fällen auf das Opfer losgegangen ist.
Die Mitläufer beteiligen sich ebenfalls an der Gewalt, würden selbst aber nicht die Initiative ergreifen. Sie unterstützen den oder die Mobber also bei ihren Angriffen. Das wäre der Fall, wenn sich Mobber und Opfer prügeln, das lachende Kind aber normalerweise mehr macht, um den Mobber zu unterstützen. Zum Beispiel, in dem er sonst mit beleidigt.
Die Verstärker sind diejenigen, die Mobbingvorfälle mitkriegen und sie durch ihr Verhalten unterstützen. Das kann zum Beispiel durch Anfeuern oder Lachen der Fall sein.

Man muss aber noch dazu sagen: Auch wenn das lachende Kind kein Mobber ist, hat es sich in dem Moment nicht richtig verhalten. Das sollte man ihm dringend vermitteln.

Nein, in gewissem Maße sind Raufereien unter Kindern doch auch etwas natürliches, das man nicht unbedingt in jedem Fall unterbinden sollte.

Und wenn es zu gefährlich oder brutal wird, ist das dritte (zuschauende) Kind auch nicht unbedingt ein Mobber. Eher empfindet das Kind dann Gewalt als etwas lustiges oder angenehmes, zumindest könnte es sich vielleicht der unterlassenen Hilfeleistung schuldig machen.

Nein, höchstens "passiv", aber das liegt im Auge des Betrachters und man muss schon arg viel reininterpretieren und/oder das Kind so gut kennen und beurteilen, dass man weiß, es lacht, weil es das Ganze ernsthaft witzig findet. Ansonsten kann es ja über irgendwas Beliebiges lachen, etwa wenn ihm ausgerechnet grad in diesem Moment ein lustiger Witz in den Kopf kommt oder es Vorfreude auf ein tolles Wochenende usw. empfindet und geistig grad abwesend ist, bzw. sich nur zufällig grad zwei Kinder im direkten Umfeld prügeln.

Wer so was als "passives Mobbing" auslegt, ist entweder eine junge Lehrerin, die vor der Verbeamtung steht und gut dastehen will, indem sie dies und das "aufdeckt" und mehr oder minder wahllos auslegt bzw. Gespenster sieht und aus einer Mücke einen Elefanten macht -------> oder er kann das Kind so gut einschätzen, dass er weiß, es ist vom Ding her ein Mobber-Charakter, der das ernstlich lustig oder cool findet, wenn zwei sich prügeln. Aber auch das ist kein Mobbing, es wäre wenn dann Schadenfreude und das ist eine andere Thematik ... die ein guter Pädagoge auch einzuschätzen weiß.

Man kann es den Leuten zudem ansehen, ob sie lachen, weil sie sich über etwas oder viel mehr jemanden amüsieren und dabei hämisch sind ... oder weil sie an sich fröhlich sind und sich freuen. Hat mir in der Schule eine sehr gute Lehrerin gesagt - die war anders als andere und wusste, was Sache war, heute als Erwachsener weiß ich umso mehr, was sie meinte.

Das lachende Kind ist kein Mobber, sondern findet die Situation lediglich lustig.

Wenn dann eher Mitläufer