Welches Lehramtsfach am „leichtesten“?

10 Antworten

Wenn du nur nach dem Schwierigkeitsgrad oder dem Aufwand entscheidest, wirst du dich in einigen Jahren in deinem zweiten Fach sehr unwohl fühlen. Es wird dich wahrscheinlich einfach langweilen, und das werden deine Schüler merken. Wähle das Fach, dass dich am meisten interessiert und mitreißt, ansonsten wirst du in deinem ungeliebten Fach kein guter Lehrer werden. Dafür lohnt sich auch ein vermeintlich einfacheres Studium nicht.

Ich studiere Deutsch und Chemie auf Lehramt (3. Semester) und finde,dass in Chemie der zeitliche Aufwand wesentlich höher ist. Du hast Labor, musst dich darauf vorbereiten, Protokolle schreiben...
Dafür hab ich bisher den Eindruck, dass in Chemie besser benotet wird. In Deutsch kann man sich reinsetzen, liefert nen Nachweis (ein- oder zweimal pro Seminar) ab, dass man da war (Stundenprotokoll, Test, Referat, kleine Ausarbeitung...), schreibt was mit und besteht relativ unaufwändig die Klausur am Ende (das betrifft gerade nur die Basismodule im Bachelor!).

In Chemie hab ich viel mehr Anwesenheitspflicht... Aber dafür ist das auch ne kleinere Gruppe an Studenten,man lernt schneller Leute kennen, weil man teils aufeinander angewiesen ist. Es ist dort sehr viel "Verstehensarbeit", in Deutsch ist es eher Auswendiglernen.

Du musst für dich selbst entscheiden, was dir mehr liegt. Mit Deutsch hast du nachher viele Korrekturen von Klausuren, mit Chemie ist das Ganze was entspannter. Aber ohne ein gewisses Interesse an Chemie wirst du nicht so weit kommen. Diejenigen mit der Einstellung "joa Chemie hat ja keinen NC, ich war zu schlecht für Bio, ich probier das mal aus, ist bestimmt so voll cool mit Knall und Bumm und so" sind so ziemlich alle im ersten Semester rausgeflogen.

Du solltest also besser nicht danach gehen, welches Fach "einfacher" ist, das kann man so pauschal schlecht sagen. Es kommt darauf an, was du an Fähigkeiten und Interessen hast und wo du bereit bist, sehr viel Zeit hineinzuinvestieren.

marcoreus1988 
Fragesteller
 20.11.2017, 01:32

Echt? Grade von deutsch hab ich gehört, dass es sehr Zeitaufwendig sein soll, man muss jede Woche ein neues Buch lesen usw

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Rhenia  20.11.2017, 02:51

Ich vermute mal, dass das in den Aufbaumodulen mehr wird ^^° aber im Neuere deutsche Literatur Basismodul mussten wir nur Emilia Galotti und den Werther lesen (im Notfall tat es auch die Zusammenfassung aus dem Netz) und natürlich die restlichen hochgeladenen Textauszüge. In Älterer deutscher Literatur war es das Nibelungenlied und ebenfalls weitere Textauszüge. Hab ich jetzt nicht als eine so große zeitliche Belastung empfunden, kann allerdings auch wunderbar ne halbe Stunde mit der Bahn am Stück zur Uni hin und wieder zurück fahren, da lässt es sich auch zwischendurch ganz gut lesen :) kommt natürlich alles auch stark auf den Dozenten an, aber bisher waren nach meinem Empfinden eher die "Hausaufgaben" die eigentliche Arbeit... Insgesamt ist das bis jetzt aber ein Witz im Vergleich zum Aufwand für Chemie ^^° aber vllt ändert sich das ja noch, ich warte mal ab :D

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> Mathe und Physik sollen einfach nur sehr schwer sein.

Kann ich nicht bestätigen. Dafür finde ich Musik höllisch schwer und obendrein einschläfernd.  

Schwer erscheint jedem das, was er bisher nicht kann, und/oder wofür er weder Begabung noch Interesse hat. Wenn Du bisher in Chemie eine Niete warst, ist das nicht empfehlenswert.

Auch wenn es nur der Lehramtsstudiengang ist - mit reinem Auswendiglernen mögen es Schüler bis zum Abi geschafft haben, aber nicht Studenten bis zur Zwischenprüfung. Gilt für Chemie und Physik gleichermaßen, Mathe kenne ich zu wenig.

Geh' nach Deiner Neigung, und wenn das Fach Deiner Neigung brauchbare Berufsaussichten hat, nimm' es. 

Am Besten ist es wohl, wenn du Musiker wirst. Als Lehrer mit Musik kann man nicht glücklich werden. Viele Klassen haben es nur einstündig, es zählt nicht zur Versetzung und die Inhalte sind für die Kids auch höchst uninteressant. 

Wenn du deine Kriterien prüfst, dann brennst du auch nicht für ein zweites Fach. So wird das nichts! Der Job ist toll, aber sehr hart und fordert einen persönlich und fachlich. Mit deiner Einstellung solltest du es in einem anderen Berufsfeld versuchen. Lehrer wird man nicht "nur so", weil einem nichts Besseres einfällt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Gelernt ist gelernt
marcoreus1988 
Fragesteller
 20.11.2017, 01:31

Leider ist es nicht so einfach Musiker zu werden, wie Musiklehrer zu werden 

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Silo123  20.11.2017, 07:35
@marcoreus1988

Musikleher ist auch nicht einfach. Bedenke alleine schon die Aufnahmeprüfung!

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willi55  20.11.2017, 19:37
@marcoreus1988

Reinkommen ist eine Sache, aushalten eine andere. Bedenke, 40 Jahre sind lang. Wenn man da lustlos von Anfang an ist ...

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Moin,

ich stimme zunächst einmal der Äußerung von Klavier11 zu.

Denke aber auch daran, was später - im Berufsleben - auf dich zukommt. Es gibt Fächer, in denen du mehr Arbeiten schreiben lassen musst als in anderen ("Hauptfach" / "Nebenfach"). Mehr Arbeiten bedeutet größerer Korrekturaufwand! Soweit ich das mitbekommen habe, stöhnen hier Deutsch- und Englisch-Lehrkräfte sehr. Bei Mathematik ist das heterogen: Unterstufen- oder Mittelstufen-Arbeiten (also bis 10. Klasse) sind (relativ) einfach, weil "Rechnen" im Vordergrund steht. Oberstufe ist aufwendig, weil alles auf Folgefehler "nachgeprüft" werden muss, wenn ein Schüler oder eine Schülerin irgendwo einen "kleinen" Fehler im Lösungsweg hat.

Mit Chemie fährst du in dieser Hinsicht relativ gut. Auch Biologie ist im Hinblick auf Korrekturaufwand überschaubar?!

Was das Chemiestudium konkret angeht: Man muss chemische Zusammenhänge verstehen! Dann ist es (zumindest auf Lehramt) relativ einfach und mit weniger Aufwand zu betreiben im Vergleich zu beispielsweise Biologie. Aber ähnlich Pauschales könnte man auch über Physik sagen.

Mein Rat:
1. Was interessiert dich?
2. Chemie / Physik vor Biologie vor Geographie vor Mathematik weit vor Sprachen
3. Nochmal: Finger weg von Sprachen...

LG von der Waterkant

marcoreus1988 
Fragesteller
 20.11.2017, 01:37

im Beruf hab ich kein Problem mit dem Zeitaufwand. Nur will ich während des Studiums so viel wie möglich üben können, dass ichs vielleicht doch noch ins Orchester schaffe und Musikerin werd

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