Welcher Kilometerstand ist bei einem Gebrauchtwagen akzeptabel?
Welche Regeln sind allgemein zu beachten?
Ich habe vor mir einen Gebrauchtwagen zu Kaufen (mir gefällt der Audi A4 b7 2004), habe aber nicht viel Ahnung von Autos.
Falls es zur Verwirrung führt ich meine eigentlich einfach Autos die etwas länger gezogen sind und hinten nicht komplett platt sind.
mein Budget ist zwischen 3000-9000 Euro
6 Antworten
Welcher Kilometerstand ist bei einem Gebrauchtwagen akzeptabel?
Achte nicht auf den Kilometerstand, sondern auf den Zustand. Es macht keinen Sinn, sich eine Grenze von, sagen wir mal, 150.000 km zu setzen, um dann ein komplett durchrepariertes Fahrzeug mit 200.000 km, welches in einem besseren Zustand ist, im Vergleich zu einem mit 130.000 km, welches noch nie repariert wurde, und welches vom Zustand her schlechter erscheint, zu verschmähen.
Das mit dem Öl mache ich allerdings auch so. Würde ich jährlich wechseln, müsste ich bernsteinfarbenes 0W40 entsorgen - fahre ja jährlich nur rund 5000 km. Das geht aber auch nur, weil ich keine Kurzstrecken fahre. So drei Jahre bleibt es eigentlich immer drin.
Ich wechsle jährlich 10W-40 nach Blatt 229.1 - bei deinem 0W-40 ist das anders. Beim Omega habe ich es auch nicht jährlich gemacht, der lief ja nur im Sommer und eher im Langstreckenbereich.
Spannender als die konkrete "ab dann nicht mehr"-Tachogrenze ist, wie und von wem der Wagen gefahren wurde, wie er gewartet und gepflegt wurde.
Manche sind mit weniger als 100 tkm schon ein Fall für die Wurst, andere kannst Du mit wesentlich mehr auf der Uhr noch viele Jahre entspannt fahren.
Ich habe vor knapp 6 Jahren einen A6 Bj. 99 mit + 230.000 km gekauft und fahre ihn heute noch, lediglich ein paar Verschleißteile sind neu und (trotz Verzinkung) 2 Roststellen wurden gemacht.
Aber: ich wusste auch genau, vom wem ich diesen Wagen kaufe!
Deshalb: wenn Du keine Ahnung hast von Autos, dann nimm Dir entweder unbedingt jemanden mit geschultem Auge und Sachverstand mit, oder nutze den ADAC oder eine unabhängige Werkstatt, um das Fahrzeug checken zu lassen. Das ist dann zwar keine Garantie, dass der Wagen noch 10 Jahre hält, aber doch besser als nichts.
Hallo
Du solltest denn Autohändler vertrauen können er könnte denn Kilometerstand runterschrauben oder Motorschäden vertuschen ich würde mir ein gebrauchtes Auto mit höchstens 100000 Kilometern kaufen.
Hallo,
bei einem 2004er Audi A4 wäre ich vorsichtig - da kann die Peripherie ziemlich zickig sein, die Audi-Qualität war schon mal besser gewesen. Wer ein wirklich zuverlässiges Fahrzeug haben möchte, ist in den Baujahren mit einem Japaner, aber auch einem Ford Mondeo, einem Opel Vectra, einer Mercedes C-Klasse als Diesel oder einem Citroen C5 (ja!) besser bedient.
Früher gab es den Spruch ... einen Mercedes kann man nach 300.000 Kilometern aus seriösem Vorbesitz unbesehen kaufen, einen BMW mit 200.000 Kilometern nach ausgiebiger Probefahrt - und von einem Audi sollte man nach 100.000 Kilometern besser die Finger lassen. Das war mehrheitlich auf den sprunghaft ansteigenden Ölverbrauch gemünzt und auf Fahrwerksdefekte, aber es ist was Wahres mit Sicherheit dran - die Qualität eines 2004er Audi A4 ist nicht mit der eines 1994er Audi 80 zu vergleichen.
Generell kann man aber sagen, dass es nicht auf die Laufleistung ankommt, sondern auf den Zustand, die Vorgeschichte (Wartungen usw.) sowie die Personen, die damit unterwegs sind - auch ein Langläufer mit 300.000 Kilometern kann noch brauchbar und empfehlenswert sein, wenn er über Jahre gepflegt worden ist. Allerdings rate ich davon eher ab, weil solche Fahrzeuge meist stark abgenutzt sind und bei höheren Laufleistungen eher mal was Teureres eintritt, das dem Restwert nahe kommt oder sich einfach nicht mehr lohnt instandzusetzen.
Ich habe z.B. einen Mercedes C180 mit rund 265.000 Kilometern - ein tolles Auto, gut gepflegt und lückenlos Scheckheftgepflegt; der ist so gut in Schuss, den könnte ich mit reinstem Gewissen jedem zum Kauf anbieten und würde sogar eine Garantie übernehmen, weil ich den kenne. Aber andererseits überlege ich mir auch hier: Wenn morgen die Steuerkette reißen würde oder irgendwas im Wert von 1000 Euro anfallen würde, wüsste ich trotz aller Zufriedenheit und Verbindung zu dem Auto nicht, ob ich das machen lassen würde. Am Ende investiere ich einen Haufen Geld und ein halbes Jahr später kommt wieder was ... solche Langläufer können definitiv ein Fass ohne Boden sein, egal welche Marke und egal wie gut erhalten und egal ob gut gewartet oder nicht. Ein altes Auto ist wie ein alter Mensch, da weiß man nie, wie lang es noch geht.
Beim Audi A4 ab Baujahr 2000 würde ich unterm Strich dazu raten, einen 1,6- oder 1,8-Liter-Benziner aus erster "Rentnerhand" von seriösen älteren Leuten zu suchen, bitte auf jeden Fall mit Handschaltung (die alte Audi-Automatik aus jenen Jahren ist einfach nur Mist), das Ganze mit lückenlosem Serviceheft, wenigen Kilometern (vielleicht bis zu 150.000) im Sinne eines einladenden und gepflegten Innenraums ohne grobe Abnutzungsspuren und mit nicht sehr altem Zahnriemen (typische VW-Audi-Krankheit). Am besten "abzugeben aus Altersgründen" d.h. nicht aus dem Grund, weil die Leute genug von der Kiste haben oder sie ständig in der Werkstatt steht.
hey ,bietest du deinen c180 zum Verkauf an ? Würde den gerne abkaufen.
Nein, der bleibt da - ich gönne so ein pflegeleichtes und solides Auto zwar jedem, aber meiner wird definitiv erst dann abgegeben, wenn er wirklich "schrottreif" ist und die Reparaturen sich nicht mehr lohnen würden oder er verunfallt. Bis jetzt ist er ja noch gut - und ganz unter uns: Ich habe immer wieder Anfragen, weil er wirklich sehr gepflegt ist und man ihm die Laufleistung nicht ansieht ;-)
Dann wünsche ich noch viel spaß mit dem zuverlässigen Auto. Habe bei meinem Corolla einen Motorschaden und suche was neues bis circa 2-5k und unter 9l Verbrauch innerorts und zuverlässig. Ich sehe an deinen Beitragen das du viel Ahnung hast, kannst du ein Auto für mich suchen, natürlich gegen Bezahlung, weil ich habe keine Ahnung welches Auto gut ist.
Toyota Corolla mit Motorschaden? Das ist wirklich selten. Hast Du Details?
Habe einen Liftback E11 Facelift mit knapp 145k km. Die Zündkerzen schwimmen in Öl und die einige Zündkerzen sind "weggebrannt" wie auf dem Bild zu sehen ist. https://ibb.co/gvzk4Pt
Ursache wurde nicht genau genannt. Es wird vermutet das die Dichtungen an der Außenwand wo sich die Zündkerzen befinden defekt sind. Der Mechaniker meinte nur er würde nichts mehr investieren.
Kommt auf den Pflegezustand und auf das Modell an
Kannte mal einen 1993/94er Mercedes W202 C280 Esprit mit zum Schluss über 550.000 Kilometern, ein Besitzer die ganzen 21 Jahre lang, zwei Scheckhefte von Mercedes durchgestempelt. Der war optisch fertig inklusive ganz stumpfem "Imperialrot Uni" und durchgewetzten Sitzen, aber es funktionierte alles noch und gefahren ist der auch gut, weil immer alles gemacht wurde. Das Auto wurde dann entsorgt, weil sich Reparaturen für den TÜV nicht mehr gelohnt hatten und die Steuerkette fällig gewesen wäre.
Der 89er S500 meines Ex-Chefs hatte am Schluss 490.000 km runter. Dann war das Automatik-Getriebe platt. Lohnte sich nimmer 😒
Ein Bekannter von mir hat sogar mit seinem Vectra B Benziner (X20XEV) die 500.000 geknackt. Sein Sohn hat ihn dann leider plattgefahren ...
Mein 2004er Yaris P1 hatte bei Kauf 160.000 km. Trotz 4 Vorbesitzern ein gepflegtes Nichtraucherauto, ohne Rost, ich hatte beim Kauf sogar noch den grauen Werkstattschlüssel und einen unbenutzten schwarzen Schlüssel erhalten (insgesamt 3 Schlüssel). Ich hatte in den vergangenen knapp 2 Jahren nie das Gefühl, für 1200€ ein schlechtes oder abgelutschtes Auto gekauft zu haben
Ich habe bei meinem W202 sogar den Eindruck, dass der besser im Futter steht als typische W202 mit 130.000 Kilometern (original), die eher nachlässig gewartet oder schlecht behandelt werden.
Hatte vor Jahren mit einem typischen Rentnerauto von 190E 1,8 (Baujahr 1993) zu tun ... sah tippitoppi aus, gerade 100.000 gelaufen, aber acht Jahre altes Öl, ungeklärt alte Bremsflüssigkeit, uralte Reifen ... am Ende wurde der geschlachtet zugunsten des 190ers, den er hätte ersetzen sollen. Technisch war der absolut tot und wurde von einer Werkstätte über JAhre hinweg ganz gering gewartet, der Besitzer war 95 Jahre alt und bekam jedes Jahr zu hören, er fahre so wenig, da müsse man kein Öl wechseln.