Weiss jemand, was und ob etwas über Malen und Zeichnen in der Bibel steht? Wie steht die Bibel zur Bild. Kunst?
ich wüsste gerne, was dazu in der Bibel steht?Ich kann leider nichts dazu finden. Ich bin in einer ev. Gemeinde, in der Bild. Kunst keine Rolle spielt. Ich finde die Bilder, die es da gibt eher kitschig und frage mich, warum sie keine Bilder aus der modernen oder älteren Kunst nehmen?
5 Antworten
Nicht die Bilder sind das Problem.
Nur die Anbetung der Bilder war das Problem.
Früher konnten die Leute noch nicht so gut unterscheiden zwischen toten Gegenständen und inwieweit diese irgendwie lebendig seien. So wie Kinder, die mit ihren Puppen spielen und die Puppen im Spiel für lebendig halten.
Heute gibt es bei uns aber keine Leute mehr, die ein totes Bild mit einer lebendigen Person verwechseln würden. Wir haben heute eher das gegenteilige Problem: Uns fehlt inzwischen die Symbolfähigkeit. Jesus Christus hat von sich selber in vielen Bildern gesprochen, z.B. "Ich bin das Licht.", "Ich bin der Weg.", "Ich bin der Hirte.", "Ich bin der Weinstock." Wir haben es heute eher schwer damit, zu verstehen, warum Jesus von sich in solchen Bildern sprach.
Die Bibel ist voll mit sprachlichen Bildern. Der Glaube darf sich kreativ ausdrücken: in Bildern und Statuen, in Gedichten und Romanen, in Theater und Filmen, in Musik und Gesang.
Vielen Dank für die Antwort. Sie hilft mir sehr weiter. Wenn ich in der Bibel lese, bekomme ich so viele Bilder, gerade auch durch das, was über Jesus geschrieben ist.
Liebe Klara,
in einer katholischen Kirche bekämest Du dieses Problem sicherlich nicht. Es hat schon in der Alten Kirche, im 7. Jahrhundert, einen »Bilderstreit« gegeben über die Legitimität von Bildern in einer christlichen Kirche; da haben sich die Befürworter allerdings durchgesetzt. In der Neuzeit war bisweilen überbordende Verwendung großer Gemälde in den Kirchen maßgeblichen Leuten, die um Luther herum in der Reformation aktiv waren, ein Dorn im Auge: zu katholisch, zu päpstlich, zu viel Heiligenkult: Die protestantisch genutzten Kirchen wurden von der unliebsamen »Bilderlast« befreit, und die neugebauten protestantischen Kirchen enthielten allenfalls noch sehr reduziert Gemälde, viele von ihnen keinerlei bildliche Darstellungen mehr. Und diese Haltung hat sich bis heute durchgetragen (und auch sehr gefestigt).
Das Stichwort, nach dem Du im Internet suchen musst, lautet »Ikonoklasmus«.
Viele Grüße! Achim
Wow, danke sehr für diese präzise Antwort. Du hilfst mir sehr weiter damit.
Die Bibel sagt nicht viel über Kunst, hier aber Gedanken dazu:
- Gott schätzt Schönheit, er hat uns mit einem Sinn für Schönheit und Kunst erschaffen
- Gott wollte künstlerische Verzierungen an seiner Anbetungsstätte haben und befähigte die Handwerker und Künstler übernatürlich dazu, hervorragende Arbeit abzuliefern: 2. Mose (Exodus) 35 ab Vers 30 und die Kapitel 36 und 37....
- Unter Salomos Herrschaft kam Wohlstand und auch viel Kunst ins alte Israel.
- Gott verbietet die Anbetung von Bildern oder Statuen sowohl im alten Israel als auch den Christen
Im Bibel-Lexikon "Einsichten", das man online lesen kann, gibt es einen Eintrag zu "Kunst": ht tps://bit. ly/Bibel-Kunst
Mega. ich danke dir für diese Antwort. ich hätte nie gedacht, dass ich so viele hilfreiche Antworten hier bekomme. Viele Dank
Darüber steht so gut wie nichts in der Bibel.
Und ich gebe dir nicht recht. In der Kirchengeschichte wurde schon immer Kunst angewendet in der einen oder anderen Form und oft auch zeitgemäß.
Nun, in der Bibel findet man im 2. Buch Mose folgende Zeilen:
„Du sollst dir kein Kultbild machen und keine Gestalt von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Zehn_Gebote#Wortlaut
Es scheint mir, als habe Deine Gemeinde, dass auf jegliche Art Bilder ausgedehnt.
... oder die Leute haben einfach keinen Geschmack oder kein Geld oder beides.
Danke für die Antwort. Ja, ich vermute es auch. Aber Bild. Kunst schafft ja eigentlich keine Kultbilder, die man anbetet? Ich empfinde sie eher als Lobpreis der Schöpfung Gottes. Ich werde dem mal weiter nachgehen.