Um die Entscheidung »Dur- oder Moll-Akkord?« zu beantworten, musst Du Dir die vorkommenden Töne so denken (oder auch aufschreiben, wenn das leichter ist), dass die Abstände zwischen ihnen (die »Intervalle«) möglichst klein sind.

In Deinem Akkord kommen die Töne A, F und D vor. Da sieht diese sogenannte Intervallstruktur wie folgt aus: A <‒ Sexte ‒> F  <‒ Sexte‒> D. Die Abstände zwischen den Tönen sind also ziemlich groß. Die engstmögliche Notation, die Du ja auch brauchst, lautet: D <‒ kleine Terz‒> F  <‒ große Terz ‒> A

Und genau das ist Dein d-Moll-Akkord. Wäre es ein D-Dur-Akkord, dann wäre die Reihenfolge der beiden Terzen umgekehrt: Dann käme also an erster Stelle die große Terz und dann erst die kleine. Um bei Deinem Beispiel zu bleiben: vom D aus eine große Terz hinauf, erhältst Du dann nicht F, sondern Fis als Ton.

Der d-Moll-Akkord lautet D ‒ F ‒ A,
der D-Dur-Akkord lautet D ‒ FIS ‒ A.

Ob Du also einen Dur- oder einen Mollakkord vor Dir hast, erkennst Du daran, ob in der Schreibweise des Akkordes in Terzen, immer von unten nach oben gelesen, zuerst die kleine oder zuerst die große Terz kommt. Kommt zuerst die kleine Terz (und dann die große), hast Du einen Moll-Akkord (deshalb wird der Tonartenbuchstabe dann auch klein geschrieben: d-Moll), kommt zuerst die große Terz (und dann die kleine), hast Du einen Dur-Akkord (deshalb wird der Tonartenbuchstabe dann auch groß geschrieben: D-Dur). 

Wenn Du etwas für die Klausur üben willst, dann vielleicht, die in einem Akkord vorkommenden Töne neu zu sortieren und dann in so kleinem Abstand übereinander wie möglich zu notieren. So bekommst Du die Terzlage heraus, an der Du »Dur« oder »Moll« ablesen kannst.

Alle Klarheiten beseitigt?

Viele Grüße
Achim

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Wenn Du die Noten dieses Orgelstückes kaufst, kann es sein, dass Du solche sog. »Ausführungsanweisungen« (wie eben z. B. staccato oder legato, laut oder leise, wie schnell oder wie langsam…?) siehst.

Zu Bachs Zeiten wurde das allerdings alles noch lange nicht so genau von den Komponisten notiert wie später, so dass Du genauso gut solche Ausgaben finden wirst, in denen keinerlei solche Angaben eingetragen sind, und Du nur die reinen Noten vor Dir hast. Dann ist es Aufgabe des Organisten, der Organistin, diese Fragen selbst zu lösen und eine eigene Interpretation zu erarbeiten. Deshalb klingt das Stück auch jedesmal ein bisschen anders ‒ je nachdem, wer es spielt.

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So eine Frage lässt sich besser grundsätzlich beantworten als in einer oder zwei kleinen Ideen. Daher: Für alle diese und ähnliche Frage ist nach wie vor ungeschlagen das Buch von

Franz DORNSEIFF: Der deutsche Wortschatz nach Sachgruppen. Berlin: De Gruyter Mouton 92020
ISBN: 978-3-11-045563-2

Das gute Stück kostet zwar rund EUR 60,00, ist aber dafür echt das Non-plus-ultra für alle Fragen des deutschen Wortschatzes (und kann man sich übrigens auch sehr gut schenken lassen) ...

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Gilbert Sinuoué: Der blaue Stein. München: DroemerKnaur 11997
ISBN: 978-3-426-62952-9

 Drei zutiefst gelehrte Menschen ‒ Jude, ein Christ und ein Muslim ‒ stellen fest, dass sie ihr Problem nur dann lösen können, wenn sie zusammenhalten und jeder von ihnen mit dem Wissen der jeweils eigenen Religion seinen Teil beiträgt. Sie müssen zusammenhalten und sich gegenseitig vertrauen. Es geht nicht anders. Am Ende denken sie neu und anders über ihre jeweilige Religion ‒ und über den unendlichen Wert der Freundschaft, die alle Grenzen überschreitet. ‒ Die Handlung spielt kurz vor dem Jahr 1500. Die Fragen des Glaubens stehen zwar immer wieder im Mittelpunkt, aber dennoch wirkt nicht eine Seite von den 527 Seiten »aufgesetzt«. Keine einzige. Ein absolut faszinierendes Buch!

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1 ‒ Damit Du zuerst einmal eine gute klangliche Vorstellung in Dir hast, höre Dir das Stück oft genug auf YT an. So oft, bis Du genau weißt, welchen Ton, welchen Klang Du jetzt als nächsten erwarten (und später dann auch selbst hervorbringen) musst.

2 ‒ Übe die rechte und die linke Hand getrennt voneinander und wähle Dir dafür immer nur ein paar Takte aus. Nicht alles auf einmal. Erst wenn beide Hände alleine gut funktionieren, dann erst zusammensetzen.

3 ‒ Wenn Du frustriert bist, darfst Du den Debussy auch mal einen Tag oder zwei Tage lang nicht anrühren. Du darfst das Klavier sogar ganz zulassen. Und erst wenn Du wieder Lust hast, machst Du wieder ein bisschen weiter. ‒ Ok? ;-)

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Man muss unterscheiden zwischen einer standesamtlichen Heirat und einer kirchlichen Trauung. Die deutschen Gesetze erlauben inzwischen die gleichgeschlechtliche Ehe. Dafür könntet Ihr also bei jedem Standesamt in Deutschland einen Termin vereinbaren, Daran kann Euch niemand hindern, wenn Ihr beide volljährig seid.

Was die Religion betrifft: Die religiöse Eheschließung zwischen zwei Frauen oder zwei Männern wird vom Judentum abgelehnt; ich kann mir nicht vorstellen, dass es da zur Zeit irgendwo einen jüdischen Rabbi gäbe, der da eine Ausnahme darstellt und macht.

Aber auch das sieht im Christentum anders aus. Auch hier wird die gleichgeschlechtliche Ehe von den meisten Richtungen nach wie vor abgelehnt. Aber Ihr dürftet wahrscheinlich erfolgreich sein in den Evangelischen Landeskirchen (www.ekd.de) und in der Alt-Katholischen Kirche (www.alt-katholisch.de). Allerdings müsstest Du dazu dann tatsächlich evangelisch oder alt-katholisch werden.

Ein Gespräch mit einer Pastorin oder einem Pfarrer aus diesen beiden Kirchen könnt Ihr eigentlich ziemlich einfach telefonisch vereinbaren.

Ich drücke Euch die Daumen!
Achim

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Also, die berühmteste Musik, die es zu dieser Szene gibt, stammt von einem gewissen Franz Schubert (1797‒1828). Er war ein österreichischer Komponist, sehr bekannt heutzutage, und hat nämlich aus dem Gedicht, das Goethe an dieser Stelle geschrieben hat (»Meine Ruh’ ist hin, / mein Herz ist schwer…«) ein Lied gemacht, für hohe Frauenstimme und Klavier, das den pochenden Rhythmus des Spinnrades nachahmt, an dem das Mädchen sitzt. Du musst dieses Lied bitte auf jeden Fall kennen bei dem Thema. [Ist nämlich tatsächlich sowas wie Allgemeinbildung an der Stelle… ;-)]

Ich geb Dir nen Link dazu hier an:

https://www.youtube.com/watch?v=N9GqYa5sqXY

 

Viele Grüße

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Hallo, Lena!

Weshalb sollte der Pachelbel-Kanon unpassend sein? Ist er überhaupt nicht. Man muss allerdings gut überlegen, an welcher Stelle im Gottesdienst man ihn spielt. Wenn man ich so spielt, wie er komponiert wurde, dann dauert er immerhin zwischen fünf und sechs Minuten, und das ist nicht eben wenig. Am besten probiert Ihr das Stück aus, schaut auf die Uhr, wie lange es in Eurer Version dauert, und dann fragt Ihr die Pastorin oder den Pfarrer, an welcher Stelle Ihr es am besten spielen könntet. ‒ Gut?

Viel Spaß! :-))
Achim

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Hallo, Molli!

Ja, hast; es ist alles richtig. Kein Fehler. Gut gemacht! :-))

Denke aber daran, dass man bei den Dur-Tonarten den Tonartenbuchstaben vorne immer groß schreibt. Also: F-Dur, B-Dur, Es-Dur, As-Dur. Bei den Moll-Tonarten wird der Buchstabe dann immer klein geschrieben: f-Moll, a-Moll, g-Moll usw. Alles klaro?! ;-))

Viele Grüße!
Achim

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Keine Lebenslust mehr : (?

Hallo liebe Leute,

ich weis garnicht wo ich angefangen soll, mein Leben ist schon Scheise seit dem ich geboren bin.

Denke ich bin stark traumatisiert, habe keine Lust mehr zu leben… Warum? Ich zähl es euch auf.

~ hab mit 6 mitbekommen das meine Eltern Drogen abhängig sind.

~ mein Vater ist meiner Mutter oft fremdgegangen.

~ Meine Mutter wurde psychisch krank.

~ mein Vater schlug meine Mutter auf brutalste Weise vor und 5 Kinder.

~ Jugendamt mischte sich ein.

~ unsere Oma ist mit uns abgehauen vor dem Jugend Amt für 5 Jahre.

~ ich war 7 zu dem Zeitpunkt.

~ keiner von uns ging noch in der Schule

~ hatten weder Toilette noch fliesend Wasser

~ Eltern waren lieber feiern

~ hab mit 7 meinen ersten joint geraucht mit meinen damals 11 jährigen Bruder.

~ ich wurde mehr Mals sexuell genötigt von meinem großen Bruder.

~ weis nicht mal wann mein erstes mal war.

~ als 5 Jahre vergingen nahmen uns unsere Eltern wieder sie wollten ein Neuanfang

~ als ich das erste mal seit 5 Jahren in die Schule ging kommt ich kein Wort deutsch mehr.
~ wurde gemobbt weil ich armer war.

~ hab mit 14 angefangen Drogen abhängig zu werden

~ hab mit 12 erste mal gekokst mit dem Zeug was ich im Zimmer meiner altern fand zu Silvester

~ hab bis heute keinen erzählt was mein Bruder mit mir gemacht hat

~ bin mit einem jungen abgehauen als ich fast 15 war

~ meine Eltern haben mich Dan dort gelassen

~ war mit 15 verheiratet

~ hab gedacht wenn ich abhaue werde ich die Probleme los

~ bin schwanger mit 15 geworden

~ wollte es abtreiben aber meine Schwiegereltern haben es mir verboten

~ wurde mit 15 Mama

~ mein toller man ging mir mit meiner Cousine fremd als unsere Tochter gerade mal 2 Monate alt war.

~ durfte ihn nicht verlassen sonst hätte ich meine Tochter nicht mehr sehen dürfen

~ hatte nie ein normales Leben

~ wurde öfters von ihn geschlagen

~ musste Putzfrau und Köchin sein für 20 Personen mit gerade mal. 15 Jahren trotzdem nie jemand Danke gesagt.

~ wurde vom Schwager belästigt

~ ständig sagt jeder ich sei zu dick

~ darf kein Kontakt mehr zu keinen von meiner Familie

~ „Freunde“ verraten mich

~ ständig am weinen wenn alleine doch vor anderen stets gute Laune .

~ selbstverletzung durch Feuer Zeug bis heute noch.
~ möchte einfach sterben……..

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Liebe Christina! 

Man ist ganz atemlos, wenn man Deinen Eintrag bis zum Ende gelesen hat. Nach jeder Zeile dachte ich: »Jetzt reicht es aber; jetzt muss aber mal Schluss sein mit den Problemen!« Und ich dachte: »So kann doch kein Mensch leben!« Wieviel Kummer, Sorgen und Schmerzen passen eigentlich in ein Menschenleben? Es wundert mich nicht, dass Du am Ende sagst, dass Du nicht mehr leben willst. Dann wäre endlich Frieden, einfach nur Frieden, Frieden, Ruhe, Stille. Endlich einmal atmen können ‒ richtig? Einfach nur mal Luft schöpfen können, ohne vor irgendetwas Angst haben zu müssen, hm? 

Ich denke, ich verstehe Dich ‒ ein klein wenig zumindest. Wenigstens verstehe ich, dass Du so nicht mehr weiterleben willst ‒ und auch nicht mehr weiterexistieren kannst. Denn auch der größte Vorrat an seelischer Kraft ist irgendwann zu Ende, erschöpft, wenn da nirgendwo Ort ist, an dem das Herz sich einmal ausruhen kann. Und dass Du bis jetzt überlebt hast, ist wahrlich ein echtes Wunder.

Du hast jetzt mehrere Möglichkeiten, Dir Hilfe zu holen:

1 ‒ Du kannst die Telefonseelsorge anrufen. Dabei musst Du weder Deinen Namen noch irgendetwas anderes von Deinen Kontaktdaten sagen. Einfach nur endlich einmal reden. Und die Telefonnummer ist kostenlos, auch vom Handy aus: 0800 / 111 0 111.

2 ‒ Du kannst tatsächlich direkt in ein Krankenhaus gehen und in der Notaufnahme sagen, was gerade los ist. Dann wird jemand kommen und Zeit für Dich haben.

3 ‒ Und Du kannst, wenn Du möchtest, auch eine Nachricht an mich schreiben, an mein Postfach. Und ich schreibe Dir dann zurück, und wir können zusammen überlegen, was Dir jetzt gerade gut tut und eine Hilfe für Dich wäre.

Diese drei Punkte jedenfalls als Angebot. So weit vielleicht einmal für den ersten Moment, gut? 

Viele liebe Mutmach-Grüße und vielleicht ja bis bald;
ich würde mich sehr freuen, von Dir zu hören!

Achim

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Hallo!

Gerne steuere ich mal einen konkreten Buchitel als Antwort zu Deiner Frage bei, damit Du Dich mal etws genauer und gründlicher schlaumachen kannst. Macht ja doch immer einen guten Eindruck, wenn man Ahnung hat... ;-)

Michael PFEIFER: Der Weihrauch. Geschichte, Bedeutung, Verwendung.
Regensburg: Fr. Pustet Verlag
32018. ‒ ISBN: 978-3-7917-2948-0

Einfach mal wirklich lesen. Ich verspreche Dir eine spannende Entdeckungsreise!
LG, Achim

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Es ist ja kein Roman; sondern die kleine Erzählung hat gerade einmal 22 Seiten. Vielleicht rückt sich ja schon etwas gerade, so dass Du es besser verstehst, wenn Du Dir klarmachst, dass es nicht sein Lehrer ist, den Julian einen Verräter nennt (wie Du es ja geschrieben hast), sondern vielmehr sein Vater! Mit dem hat er (s)ein Hauptproblem. Welches?

Manchmal hilft es übrigens auch, das Ganze einfach noch ein zweites Mal zu lesen, dieses Mal jedoch mit lauter Stimme. Aber vor allem hilft es natürlich, mit anderen darüber zu reden; das ist zweifellos immer das Beste. :-)

Viele Grüße;
ich drück Dir die Daumen :-)

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Es gibt beides; korrekt lauten die beiden Ausdrücke:

1 ‒ jemandem vertrauen (einem Menschen, einer Person Vertrauen schenken)

2 ‒ jemandem etwas anvertrauen (jemandem z. B. ein Geheimnis sagen und dabei sicher sein, dass er / sie dieses Geheimnis nicht weitererzählt)

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Geplagt von pathologischem Zwangsdenken über die Sinnhaftigkeit aller konstruierten Sätze?

Guten Abend. Mit der schon im Titel geschriebenen Offenbarung meines Problems, möchte ich nicht ausschließlich Personen, die dem Fachbereich Spychologie gewandt sind, ansprechen. Ferner bitte ich dringendst darum, meine folgenden Sätze nach ihrer eigentlichen grammatikalischen Richtigkeit zu verbessern und spezifische Fragen dazu, kurz zu erläutern. Seitdem ich mich nun wieder der englischen Sprache in intensiverem Maße gewidmet habe, weil dies väterlicherseits meine Muttersprache ist, jedoch durch das überwiegend viele Deutschsprechen in allen Situationen des Alltags mein Wortschatz auch leicht verkümmert und auch ich nunmal, wie es bei vielen im Deutschen der Fall ist, auch im Englischen manchmal die Zeitformen falsch anwende, habe ich mich entschlossen, in meiner grammatikalischen Ausdrucksweise beim Sprechen grundlegend formaler zu werden. Ich möchte nunmal perfektes Englisch und Deutsch sprechen, welches nicht auf Umgangssprachlichkeit basiert. Jedoch bin ich nach und nach immer stärker ins Stocken geraten, da mir bewusst wurde, dass auch ich von umgangssprachlicher Rhetorik stark geprägt bin. Seither habe ich jetzt das Problem, dass ich beim Sprechen in zunehmendem Maße beginne zu stocken, da ich im Vorfeld über die korrekte Konstruktion und Sinnhaftigkeit meiner Sätze und auch der des Gegenübers nachdenke. Mich macht das wahrlich verrückt und ich werde zunehmend von dem Gefühl geleitet, meinen Sprachfluss und das Verständnis für die Sprachen zu verlieren. Die übliche Frage: Wie kann ich dem vorbeugen?

Hier sind meine Fragen speziell zum Konjunktiv 2 im Deutschen.

Welches ist der grammatikalisch korrekte Satz?

  1. Ich wüsste nicht, seit wann es ein Problem sei.
  2. Ich wüsste nicht, seit wann es ein Problem wäre.
  3. Ich wüsste nicht, seit wann es ein Problem ist.

Ich glaube, dass der zweite Satz korrekt sein müsste, da im Hauptsatz das Verb müssen im Konjunktiv 2 Präteritum steht (in diesem Fall nimmt es jedoch eine andere Bedeutung ein) und im Nebensatz auch der Konjunktiv 2 folgen muss?

Zu meiner zweiten Frage. Ist "würde" + Infinitiv das Futur 1 im Konjunktiv 2? Meines Erachtens kann dies nicht ausschließlich sein, veranschaulicht an den drei Sätzen.

  1. Der Humorist explizierte, dass morgen alle über seine Witze lachen würden.

(Es würde in der Zukunft hypothetisch eintreten.)

Zweiter Satz: Die Tochter sagte zu ihrer Mutter am Telefon, dass sie gerade gehen würde/gehe.

Dritter Satz: Sie meinte, sie würde ihre Hausaufgaben machen müssen./Sie meinte, sie müsse ihre Hausaufgaben machen.

Im Internet stand, dass "würde + Infinitiv des entsprechenden Verbs" die Alternative zum Verb im Konjunktiv 2 Präteritum sei. Jedoch ergibt das keinen Sinn für mich: "Sie sagte, er ginge nach Hause." ist nicht das selbe wie: "Sie sagte, er würde nach Hause gehen." Die eine Handlung ist geschehen, die andere noch im Ablauf oder in der Zunkunft.

Dritte Frage: Ist es auch korrekt, wenn man anstatt "wäre" auch "würde sein" verwendet/verwenden würde?

  1. Er wäre so gerne im Urlaub.
  2. Er würde so gerne im Urlaub sein.

Vierte Frage: Konjunktiv Perfekt oder Plusquamperfekt?

Die Lehrerin unterstellte dem Schüler, dass er nicht die Hausaufgaben gemacht hätte.

Die Lehrerin unterstellte dem Schüler, dass er nicht die Hausaufgaben gemacht habe.

Sie meinte, sie habe ihre Hausaufgaben machen müssen.

Sie meinte, sie hätte ihre Hausaufgaben machen müssen.

Sie erklärte dem Polizisten, er habe es machen müssen.

Sie erklärte dem Polizisten, er hätte es machen müssen. ( Nicht im Sinne von, dass es nocht eingetreten ist, jedoch hätte sollen, sondern, dass er dazu gezwungen wurde, es zu machen.)

Bitte entschuldigen Sie dieses Wirrwar.

Ich bedanke mich herzlich für Ihr Zeitnehmen des Textes.

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Hier meine Korrekturen und Anmerkungen:

Guten Abend! Mit der schon im Titel geschriebenen Offenbarung meines Problems möchte ich nicht ausschließlich Personen ansprechen, die aus dem Fachbereich Psychologie stammen. Ferner bitte ich sehr darum, meine folgenden Sätze in Bezug auf ihre grammatikalische Richtigkeit zu verbessern und meine Fragen dazu kurz zu beantworten.

Seitdem ich mich nun wieder der englischen Sprache in intensiverem Maße gewidmet habe, weil dies väterlicherseits meine Muttersprache ist, habe ich mich entschlossen, in meiner grammatikalischen Ausdrucksweise beim Sprechen grundlegend formaler zu werden. Dadurch jedoch, dass ich in allen Situationen des Alltags Deutsch spreche, ist mein englischer Wortschatz leicht verkümmert, und ich wende ‒ wie es auch bei vielen im Deutschen der Fall ist ‒ im Englischen manchmal die Zeitformen falsch an.Ich möchte nun mal perfektes Englisch und Deutsch sprechen, keine Umgangssprache. Jedoch bin ich nach und nach immer stärker ins Stocken geraten, da mir bewusst wurde, dass auch ich von umgangssprachlicher Rhetorik stark geprägt bin. Seither habe ich jetzt das Problem, dass ich beim Sprechen in zunehmendem Maße beginne zu stocken, da ich im Vorfeld über die korrekte Konstruktion und Sinnhaftigkeit meiner Sätze und auch der des Gegenübers nachdenke. Mich macht das wahrlich verrückt, und ich werde zunehmend von dem Gefühl geleitet, meinen Sprachfluss und das Verständnis für die Sprachen zu verlieren. Die übliche Frage: Wie kann ich dem vorbeugen? ‒

1.     Du hast recht, der zweite Satz ist der beste: »Ich wüsste nicht, seit wann es ein Problem wäre.«

2.     Zu meiner zweiten Frage. Ist »würde« + Infinitiv das Futur 1 im Konjunktiv 2? Meines Erachtens kann dies nicht ausschließlich sein, veranschaulicht an den drei Sätzen.

Der Humorist explizierte, dass morgen alle über seine Witze lachen würden.

Kommentar: Abgesehen davon, dass »explizieren« an dieser Stelle keinerlei Sinn ergibt im Deutschen, ist das »würden« zwar korrekt, hat aber in diesem Fall keinerlei konjunktivische Funktion, sondern ausschließlich futurische. Auch hier hast Du also richtig gedacht.

Die Tochter sagte zu ihrer Mutter am Telefon, dass sie gerade gehe.

Sie meinte, sie müsse ihre Hausaufgaben machen.

Im Internet stand, dass »würde + Infinitiv des entsprechenden Verbs« die Alternative zum Verb im Konjunktiv 2 Präteritum sei. Jedoch ergibt das keinen Sinn für mich: »Sie sagte, er ginge nach Haus« ist nicht dasselbe wie »Sie sagte, er würde nach Hause gehen.« Die eine Handlung ist geschehen, die andere noch im Ablauf oder in der Zukunft.

Kommentar: Der Satz kann auf zweierlei Weise erscheinen:

Konj. 1: Sie sagte, er gehe nach Hause. ‒ Das bedeutet, dass er just in dem Moment, in dem sie spricht, nach Hause geht.

Konj. 2: Sie sagte, er ginge nach Hause. ‒ Das bedeutet einen hypothetischen Fall, z. B.: Wenn niemand mit ihm kommt, ginge er (selbst ebenfalls) nach Hause.

3.     Ist es korrekt, wenn man anstatt »wäre« auch »würde sein« verwendet/verwenden würde?

a)     Er wäre so gerne im Urlaub.

b)    Er würde so gerne im Urlaub sein.

Nein, es ist nicht korrekt. Man muss »wäre« verwenden. ‒ No discussion.

4.     Konjunktiv Perfekt oder Plusquamperfekt?

Es ist nur Satz 2 richtig, also: »Die Lehrerin unterstellte dem Schüler, dass er nicht die Hausaufgaben gemacht habe

Sie meinte, sie habe ihre Hausaufgaben machen müssen ‒ und deshalb nicht zum Sport gehen können. ‒ Der Satz ist korrekt.

Sie meinte, sie hätte ihre Hausaufgaben machen müssen ‒ habe es aber vorgezogen, zum Sport zu gehen. ‒ Auch dieser Satz ist korrekt.

Sie erklärte dem Polizisten, er habe es machen müssen. ‒ Simple reported speech; kein Fehler.

Sie erklärte dem Polizisten, er hätte es machen müssen. ‒ Hier ist »hätte« falsch; es muss »habe« heißen. ‒ Auch hier: einfache indirekte Rede, also Konjunktiv I.

Ich bedanke mich herzlich dafür, dass Sie sich für diesen Text Zeit genommen haben!

Viele Grüße!
Achim

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1 ‒ »lui« ist einfach. Es heißt immer entweder »ihr« oder »ihm«.

2 ‒ »leur« hingegen kann in zweierlei Funktionen auftauchen:

a)   Zum einen als Possessivpronomen (= »besitzanzeigendes Fürwort«), z. B. in »ihre Familie« (gemeint ist dann z. B. die Familie der beiden Geschwister); »leur famille«. (Das gibt es natürlich auch im Plural: die Familien der Kinder, also »ihre Familien«: »leurs familles«.)

b)   Zum anderen als indirektes Objektpronomen: Ich habe ihnen das Buch zurückgegeben: »Je leur ai rendu le livre.«

c)    Und natürlich kann man die beiden Fälle auch kombinieren: »Ich habe ihnen ihr Buch / ihre Bücher zurückgegeben« heißt dann: »Je leur ai rendu leur(s) livre(s).«

Ist Dir da jetzt schon etwas klargeworden, das Dich weiterbringt?

Viele Grüße!

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Hallo, Hanna!

Du hast eine tolle Frage gestellt! Ich kann Dir nach Anne Frank noch einmal zwei Tagebücher jüdischer Menschen empfehlen, zwei in jeder Hinsicht wirklich sehr unterschiedliche Tagebücher:

1 ‒ Das Tagebuch der Rywka Lipszyc. Berlin: Jüdischer Verlag 2015
ISBN: 978-3-633-54274-1

Im Ghetto von Lodz in Polen schreibt die damals 14-jährige Rywka ein Tagebuch. Während ihre Familie und die Welt um sie herum auseinanderbrechen, versucht das Mädchen, ihrem Leben einen Sinn zu geben. Von Oktober 1943 bis April 1944 notiert Rywka Neuigkeiten, Empfindungen, Träume und Gefühle. Was sie schreibt, berührt zutiefst.

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Wenn Du bereit bist, auch »dicke Bretter zu bohren«, Dir also Bücher vorzunehmen, für die Du wirklich Zeit brauchst, dann kann ich Dir ‒ und wenn es auch für spätere Jahre sein sollte, wenn Du also etwas älter bist ‒ dieses hier empfehlen:

2 ‒ Victor Klemperer: Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten. Tagebücher (Band 1: 1933‒1941 ; Band 2: 1942‒1945) ‒ sehr bekannt, ein Dokument absolut ersten Ranges! Weil diese Tagebücher sehr berühmt sind, gibt es sie in verschiedenen Ausgaben und Auflagen und bei verschiedenen Verlagen. Du findest sie aber bestimmt auch in einer Bibliothek, so dass Du sie, Leseratte, die Du bist, ausleihen kannst und nicht unbedingt zu kaufen brauchst.
Um Dich zu informieren, kannst Du den Wikipedia-Eintrag zu Victor Klemperer lesen.

Ich wünsche Dir… intensive Lesestunden!
Achim

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Ich kann Deine Frage nachvollziehen. Aber jetzt kann es natürlich sein, dass Du von sechs Leuten sieben verschiedene Ansichten bekommst. Meine eigene Frage wäre daher eine andere; ich selbst früge so: Wo in den Apokryphen steht etwas, das ich schön finde, das mich bereichert, das meinen Glaubens, meinen Verständnishorizont erweitert? Mit dieser Frage bist Du selbst, mit Deinem eigenen Glauben, mit Deinem eigenen Leben der Maßstab für Deine Frage - und nicht jemand anderes. Du kannst ja mal überlegen, ob Du diesem Gedanken etwas abgewinnen kannst.

Liebe Grüße!
Achim

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Hallo, Anne!

Du hast eine gute Frage gestellt ‒ und sie ist auch schon richtig beantwortet worden:

 

Die Frage »Wo?« wird immer mit dem Dativ beantwortet. Also:

Wo bin ich angelangt? ‒ An einem Punkt, an dem… (DATIV)

Sobald Du das Verb allerdings änderst, und zwar von »anlangen« hin zu »gelangen«, ändern sich die Verhältnisse. Denn die Frage »Wohin« wird immer mit dem Akkusativ beantwortet. Also:

Nach einer langen Wanderung gelangten wir endlich in ein schönes kleines Dorf! (AKKUSATIV)

Deshalb muss man immer genau aufpassen, welches der beiden Verben man benutzt: [an einem Ort] »anlangen« oder [hin zu etwas] »gelangen«…

Das nur als kleine Ergänzung noch.
LG, Achim

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Es ist, weiter am Ende, noch ein weiteres Komma nötig:

Der erste sozialdemokratische Kanzler der Bundesrepublik, Willy Brandt (1913 – 1992), griff diese Stimmung auf und versprach 1969 in der Regierungserklärung, mehr Demokratie zu wagen.

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