Wasser erst in den Wasserkocher und dann im Topf auf dem Herd?

18 Antworten

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Beim Wasserkocher wird die Wärme etwas unmittlebarer und gerinfügig verlustfreier übertragen als beim Wassertopf auf der Herdplatte. Bei der klassischen Herdplatte (nicht Induktionsplatte!) ist der Wirkungsgrad ein bischen kleiner wegen der größeren Abstrahlung nutzloser Wärme. Unter diesem Gesichtspunkt ließe sich theoretisch tatsächlich etwas Energie sparen durch das Umfüllen. Das macht allerdings unter praktischen Gesichtspunkten keinen Sinn. Nehmen wir an, es würde ein Liter Wasser von 20°C auf 100°C erwärmt. Dazu sind 0,093 kWh wirksam aufzuwenden. Wenn nun dabei durch den Wasserkocher unglaubliche 5% eingespart werden könnten, wären das 0,00465 kWh weniger, bei einem Tarif von 0,23 Euro/kWh mithin 0,001 Euro, also 0,1 Cent. Nehmen wir weiterhin an, beim Spaghetti kochen würde ein halber Liter Wasser verdampfen, dann wären dazu 0,31 kWh wirksam aufzuwenden. Das kostet beim angenommenen Tarif alleine 7,2 Cent. Die Erwärmung kostet 2,1 Cent, beides zusamman mithin 9,3 Cent. Davon ließe sich also im denkbar günstigsten Fall ungefär ein Hundertstel einsparen durch das Umfüllen, theoretisch. Praktisch müsste dabei noch eine Gegenrechnung gemacht werden. Bei der Umfüllaktion geht neben der ungenutzten Nachwärme der klassischen Herdplatte (sofern es keine Induktionsplatte ist) ja auch noch die ungenutzte Nachwärme des Wasserkochers verloren. Die Rechnung erspare ich mir hier. Unter dem Strich wären wir am Ende vermutlich nahe bei plus minus Null. Dabei ist noch nicht das Risiko eingerechnet für die Folgekosten eines etwaigen Haushaltsunfalls bei der Umfüllaktion.

Noch besser :

  1. Ein Induktionsfeld anschaffen - gibt es auch schon relativ preisgünstig als transportable Ein bzw. Zwei-Platten-Einheit

  2. Deckel auf den Topf - das spart eine Menge Energie in der Aufheizphase

  3. Vernünftiges Kochgeschirr: mit den Billig- Asiaimport-Töpfen aus dem Supermarkt verpulvert man immens viel Energie, da die im Boden (meist unsichtbar) integrierten Thermokapseln übelster Schrott sind. Da bilden sich in kürzester Zeit Luftkammern und das ist schliesslich einer der besten Isolatoren (siehe z.B. das System der Gasbetonsteine) - da braucht es immens viel Heizenergie, damit dann im Topfinneren das Wasser trotzdem noch irgendwann zum Kochen kommt. Ich arbeite oft mit französischen Produzenten für Kochgeschirr, die auch für die Profigastronomie Kochgeschirr entwickeln und herstellen und diese Erkenntnisse natürlich auch in ihren Serien für normale Haushalte verwenden: die Unterschiede zu den Importkochtöpfen sind mehr als deutlich - mal ganz abgesehen von der Lebensdauer.

Also am besten Qualitätstöpfe kaufen, bei denen kein Foto von irgendeinem Fernsehkoch drauf ist oder die irgendeinen trendy Seriennamen eines Designers tragen - das kostet alles Geld und bringt überhaupt nichts. Ein Garant für Qualität sind die Patenschaften der TV-Köche übrigens auch nicht ( im Lebensmittelsektor gibt es billige Fertig-Tütensuppen mit Glutamat, Konservierungsstoffen vollgepumpt etc mit dem Konterfei von Sterneköchen drauf: ein Narr, der glaubt, die hätten da selbst Hand angelegt)

Uschi2011 
Fragesteller
 04.09.2011, 12:07

Das ist zwar nicht die Antwort auf meine Frage, aber ein sehr informativer Beitrag. Danke dafür!

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dompfeifer  05.09.2011, 13:09
@Uschi2011

Bei Nutzung einer Induktionsplatte (Deren Wirkungsgrad ist günstiger als der Wirkungsgrad des Wasserkochers) würdest Du mit der Umfüllaktion mit Sicherheit Verluste erzeugen. Meine genaue Berechnung steht unten.

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Im Prinzip ja, so spart man Energie. Aber besser noch als ein Wasserkocher ist dann wiederum ein moderner Induktionsherd, der braucht soweit ich weiß weniger Energie als ein Wasserkocher.

Uschi2011 
Fragesteller
 04.09.2011, 12:11

Wieviel denn?

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Diese Rechenbeispiele sind ja ganz nett, aber man muß erst mal sagen, was man für ein Gerät hat. Alter oder neuer Herd, Platten, Ceran, Gas oder die Induktionsherde. Induktion hat so eine Geschwindigkeit, da kann kein Boiler und auch kein Wasserkocher mithalten. Man dreht sich kurz um und schon spritzt das Wasser zwischen Topf und Deckel heraus.

Am besten, man lässt seine Geräte mal von einem Elektriker durchmessen. Habe ich getan und schon sind zwei Geräte gefolgen und man hat am Verbrauch sofort gemerkt, wie sparsam neuere Geräte sind.

Das geht hier nicht nur um Herde, sondern das betrifft auch Kühlschränke, Gefriertruhen, Gefrierschränke usw.. Wenn man schon mit dem sparen anfangen will, dann sollte man es gleich richtig machen.

Habe mir jetzt gleich auch noch einen Induktionsherd gekauft und der Stromverbrauch sank noch weiter (wir schreiben uns das jeden Monat auf). Allerdings muß man sich - wenn man noch nicht hat - neue Töpfe, Pfannen, Bräter usw. kaufen, die dafür geeignet sind. Diese hat man je nach Kaufpreis und Stückzahl spät. in einem Jahr erwirtschaftet.

Meiner Meinung nach bringt das nichts da wenn das Wasser im Topf ist dieser auch noch erwährmt werden muß. Nur bei Induktion wird der Topf nicht mit er währmt. Dafür ist diese Kochart aber ohne hin sehr sparsarm.

porki678  06.09.2011, 22:53

Durch Induktion wird NUR der Topf erwärmt.

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