Was würden „Erleuchtete“ sagen, woran man den Zustand der Erleuchtung erkennt?

7 Antworten

Man sieht dem Erleuchteten nichts an, und wenn er nichts davon verrät, kann nur ein anderer Erleuchteter seinen Zustand erkennen. Ein wirklich erleuchteter Mensch lebt oft ein unscheinbares Leben. Deshalb heißt es im Zen, “vor der Erleuchtung Holzhacken und Wasserholen; nach der Erleuchtung Holzhacken und Wasserholen“. Die Äußerlichkeiten verändern sich kaum, nur das innere Erleben ist anders. Und wie Jesus schon sagte, “an den Früchten ihrer Taten werdet ihr sie erkennen“. Aber auch dazu braucht man selbst ein hohes Bewusstsein und Verstehen, um jede Handlung eines solchen Menschen zu verstehen, denn nicht alles sieht nach einer “guten Tat“ aus, obwohl es im Bewusstsein des Höchsten ausgeführt wurde. Es heißt z.B., dass ein Erleuchteter keine Vorlieben und Abneigungen hegt und gegenüber allem gleichmütig ist. Das hält ihn jedoch nicht davon ab zu lachen, zu weinen, oder auch temperamentvoll zu werden. Für den Normalmenschen scheint das ein Widerspruch und er kann nicht erkennen, dass hinter dem Temperament sich gar nichts bewegt hat. Erst wenn man selbst die Erfahrung macht, wie es ist, zu handeln ohne zu handeln (wu wei), kann man es ansatzweise bei anderen erkennen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Meditationspraxis / bin Yogalehrerin

Man erkennt den Zustand der Erleuchtung an einem Kühlen Hauch oberhalb des Scheitels.

Dieser wurde/wird manchmal als Flamme über demHaupt/Kopf von Engeln oder Heiligen dargestellt.

Diesen Hauch/Wind kann nicht Jede/r fühlen, eigentlich auch wieder nur Jemand, der selbst diesen Wind über seinem Kopf hat.

Ein Erleuchteter kann auch auf seinen Handflächen diesen Hauch spüren.

Dazu gibt es in den unterschiedlichen Glaubenssystemen verschiedene Aussagen.

In der Bhagavad Gita beschreibt Krishna die erleuchteten Yogis. Ein solcher Mensch solle angeblich völlig offen und frei von Urteilen, Bindungen oder sonstigen begrenzenden Gedanken sein. Er ruht immer in sich selbst, egal, ob er Glück oder Leid erfährt. Weil er das große Ganze erkannt hat, hat er diese Emotionen überwunden. In der Gita spielt auch der Atman eine entscheidende Rolle - die Kontemplation über dieses mystische Konzept soll ebenfalls zur Erlösung führen.

Ich habe auch ein paar Zen-Bücher gelesen. In denen wird die Erleuchtung etwas weniger "abgefahren" dargestellt. Ein erleuchteter Mensch verhalte sich weiterhin ganz normal: er hat immernoch Hunger, wird müde, hat heute gute und morgen schlechte Laune. Der Unterschied zum "normalen" Menschen ist die Perspektive, aus der er das Leben betrachtet: er weiß, dass jedes Lebewesen Buddha-Natur in sich trägt und eine Rolle im Kosmos einnimmt. Er erkennt die Zusammenhänge zwischen unseren Gedanken, den daraus resultierenden Handlungen und ihren jeweiligen Ergebnissen. Diese Erkenntnis lenkt einen solchen Menschen in seinem Leben.

Auch Siddharta Gotama (der historische Buddha) hat in seinen Reden Hinweise zu diesem geheimnisvollen Zustand gegeben. Auch bei ihm ist die Erkenntnis ein wichtiger Aspekt, wenn nicht der wichtigste überhaupt. Ein Buddha hat Gier, Hass und Leid überwunden, indem er die Lehre verinnerlicht hat und vollkommen danach handelt.

Über "Erleuchtung" hört und liest man vieles, nicht alles davon ist sinnvoll. Es ist vielleicht hilfreich, statt Erleuchtung die korrekte Übersetzung des alten Begriffes zu verwenden: ein Buddha ist kein "erleuchteter", sondern ein erwachter. Der Unterschied ist IMO deutlich: "Erleuchtung" wirkt weltfremd, esoterisch, nichtssagend. Man kann sich darunter nichts konkretes vorstellen.

"Erwachen" verbinden wir damit, dass wir die Traumwelt verlassen und erkennen, dass wir wieder in der Realität sind. Ganz ähnlich sollte man diesen Begriff im religiös-spirituellen Sinne verstehen. Man lässt die Welt der Illusionen hinter sich und begreift den Kreislauf des Lebens, dessen Teil wir selbst sind.

Den Zustand von Erleuchtung erkennt man in dem man sich nicht mehr mit der Dualität identifiziert.

Buddah sagte, das denken nicht nötig ist.

Bei näherem betrachten des Alltags erkennt man das der Mensch intuitiv in vielem handelt. Gedanken die sich mit der Welt identifizieren haben keine möglichkeit auf Erleuchtung.

Gott (Äther) oder wie du es sonst nennen willst ist formlos. Bei Nicht Dualität, ist Information deswegen nicht nötig weil keine Information mehr nötig ist. Alles ist da und nichts an was noch Gedacht werden müsste.

Hier noch ein Zitat von einem grossartigen Mann. "Spiritueller Fortschritt ergibt sich nicht im ansammeln neuer Information sondern im loslassen seiner eigenen Standpunkte. David R. Hawkins

Bei anderen kann es nur einer erkennen, der selbst "erwacht" ist.

Wenn es um sich selber geht, sagt der Buddha, daß in diesem das Wissen um die Erwachung deutlich aufgeht.