Was sollte man mit "alten" Werken (Musik, Filme, Bücher) tun?
Hallo,
Was sollte man mit alten Werken (Filme, Bücher, Musik) tun, bei denen Rassismus, Antisemitismus, Sexismus kritisiert wird?
BEISPIELE:
• Musik: Das Lied Zigeunerjunge von Alexandra wurde auf YouTube jetzt ab 18 freigegeben. Das hat mir jemand hier erzählt. Ist das die richtige Entscheidung?
• Filme: z.B. alte Disney Klassiker: Die stammen halt aus einer anderen Zeit. Wenn da Frauen als dumm, schwach und hilflos dargestellt werden, ist mir das ehrlich gesagt relativ egal. Ich habe mich nie mit so einer Rolle identifiziert. Weiterhin wird kritisiert, dass Kulturen falsch dargestellt werden, usw.
• Harry Potter soll angeblich rassistisch und antisemitisch sein. Antiasiatischer Rassismus wegen Cho Chang und Nagini. Die Kobolde sollen Juden darstellen. Auf solche Ideen bin ich nie gekommen.
• Bücher: Bei Pippi Langstrumpf wird glaube ich "Ne*erkönig" erwähnt (im Buch und eventuell auch in den Filmen).
Ich finde die Kritik manchmal berechtigt, aber häufig an der ein oder anderen Stelle übertrieben. Klar bin ich bis auf Sexismus nicht betroffen, aber es wirkt manchmal so, als ob diese Leute nach Problemen suchen würden (wie bei Harry Potter).
Wieso sollte man zwanghaft überall Homosexuelle thematisieren? Bei Harry Potter wurde etwa kritisiert, dass es kein homosexuelles Paar gibt. Rowling wollte die Aufmerksamkeit auf das Trio richten.
Für mich ist es selbstverständlich, dass man andere Menschen akzeptiert bzw. toleriert, aber diese übertriebene Präsenz und Aufmerksamkeit in den Medien nervt etwas. Das wirkt oft so aufgezwungen.
Klar ist es wichtig, dass Kindern und Jugendlichen zeitgemäße Werte vermittelt werden, aber haltet ihr Zensur/Verbot alter Werke für den richtigen Weg?
Wie gesagt: Ich möchte hier niemandem zu Nahe treten, aber ich finde es manchmal einfach zu übertrieben alles!
LG!
17 Antworten
Jaaaahaaaa, das mit Cho Chang ist absolut rassistisch!!! Das Mädel wird als sehr klug und ehrgeizig und freundlich (und hübsch) dargestellt und passt damit hervorragend in das Vorurteil, dass Asiaten alle klug, ehrgeizig, arbeitssam und höflich wären. Das ist absolut rassistisch, immerhin ignoriert es völlig, dass es auch dumme, faule, A-loch-Asiaten gibt... Zum Glück ist das Mädel Britin (Sorry, ja, bei so einem Schwachsinn in Bezug auf Harry Potter kommt bei mir unweigerlich Sarkasmus durch.)
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Ich bin absolut kein Freund dieser Sprachrevisionen (und Inhaltsrevisionen) auf Grund vermeintlicher politischer Korrektheit. Ich finde, dass es da viel viel zu viel Mimimi gibt und ja, manche Leute suchen offensichtlich krampfhaft nach irgendwas um es kritisieren zu können. Außerdem sehe ich das Problem, dass man mit dem Schwachsinn oft von wirklichen Problemen ablenkt, weil die viel komplizierter zu ändern wären.
Ich greife einfach nur mal einzelne Beispiele raus:
Natürlich sollte man Menschen heute nicht mehr als "N3ger" bezeichnen, weil es eben in Deutschland beleidigend und verletzend benutzt wird. Dennoch braucht sowas nicht in Pippi Langstrumpf geändert werden finde ich und, auch wenn das ganz unpopulär derzeit ist: ich nenne Negerküsse weiter Negerküsse, denn das sind keine Menschen, sondern leckere Süßigkeiten - und daher beleidigt man auch keine Menschen, wenn man das Wort im nicht-menschen-bezogenen-Kontext benutzt. Genauso wenig wie bei dem Wort Weißbrot, beim Schwarzfahren oder sonstigem, wo Leute inzwischen drauf steil gehen.
Es ist auch nicht rassistisch, wenn man nicht mag, dass eine englische Königin im 4ten Jahrhundert von einer farbigen Schauspielerin gespielt wird - denn das ist einfach unpassend und ahistorisch (wobei das freilich in einer Serie mit Drachen und Magier keine Rolle spielt...) - und ja, auch ein blonder, blauäugiger Jesus ist ahistorisch und unpassend.
Es ist nicht homophob, nur weil in einem Werk keine explizite Erwähnung von Homosexualität und allen sonstigen Sonderformen stattfindet.
Und ja, ich mochte die Darstellung der Frau(en) in diesem einem Indiana Jones Film, den zu schauen ich genötigt wurde, nicht, aber es gab ein gutes Mittel dagegen: ich habe ihn einfach nicht weiter geschaut ...
Trotzdem finde ich den Herr der Ringe nicht sexistisch, nur weil nur 7 Frauen überhaupt namentlich erwähnt werden und auftauchen. Oder 1 (als absolute Nebenfigur) beim kleinen Hobbit.
Ich finde jedwede Quoten um des Zeigens willen absolut bescheuert und ablehnenswert.
Ich bin generell dafür, die Menschen zu mündigen, selbstdenkenden Menschen heranzuziehen. Das heißt, ein Kind sollte sowas auch im Original lesen können und dann erklärt man dem Kind, warum man es nicht richtig findet, Menschen "N3ger" zu nennen. Oder wenn das Kind zum ersten Mal im Leben einen farbigen Menschen sieht und davon irritiert ist, dann erklärt man dem Kind eben, dass das was ganz normales ist, dass das nichts schlimmes ist und dass man mit diesem Menschen genauso umgeht, wie mit den anderen auch - genauso wie es bei farbigen Kindern hoffentlich in Bezug auf weiße Kinder passiert, wenn die in einer Minderheit irgendwo sind. In kindgerechter Sprache kann man auch gerne erklären, wie unterschiedliche Hautfarben oder sonstige Körpermerkmale zustande kommen. Oder wenn das Kind mitbekommt, dass zwei Männer/Frauen sich lieben, oder das ein Mann ein Kleid trägt, dann erklärt man eben, warum es okay ist und dass das zwar ungewöhnlich ist, aber trotzdem nichts schlimmes.
Genauso wie man Kindern halt auch irgendwann erklärt, warum es nicht gut ist, anderen weh zu tun, warum Kriege etwas ganz furchtbares sind und und und.
Was ich abgesehen von Kinderbüchern aber noch dusseliger finde: wenn Erwachsene nun nur noch betreutes Lesen machen sollen. Sorry, wenn ihr unbedingt eine "kommentierte" Ausgabe von bestimmten Büchern braucht, die euch sagt, dass der Inhalt nicht gut ist, dann solltet ihr das Buch von vorneherein nicht lesen, weil euch da die Fähigkeit des selber Denkens offenbar fehlt. Ausgenommen natürlich Kommentare, die nur auf historische Zusammenhänge oder bestimmte Ereignisse hinweisen, das kann natürlich durchaus sinnvoll sein.
Bei Indiana Jones kommen die Deutschen auch nicht gut weg (dumm, gierig nach Macht, alle sind Nazis). Auch wenn die Filme zu dieser Zeit spielen sollen, waren längst nicht alle so. Trotzdem mag ich diese Filme und man kann das alles nicht so ernst nehmen. Auch wie die Inder in diesen Filmen dargestellt werden. Ich übertrage generell Filme nicht auf die Realität. Herr der Ringe ist wahrscheinlich jetzt auch sexistisch und Gollum soll wohl einen Juden darstellen. Wer weiß, was denen noch alles einfällt.
Ich finde es gut, das man über die Themen spricht aber an alten Werken rum zu pfuschen um sie auf den aktuellen Stand der Political Correctness zu bringen finde ich furchtbar.
Wenn man seinem Kind Pipi Langstrumpf vorliest oder das Buch gibt dann kann man dabeisagen, das es schon älter ist und die Leute damals anders gesprochen haben. Heute gibts keine N*gerkönige mehr sondern Könige der indigenen Völker, das ist auch OK.
Der Vatter von Pipi ist ja nebenbei auch noch Pirat, also Berufsverbrecher, dazu verstößt er gegen die Aufsichtspflicht, die Haltung eines Pferdes auf der Veranda ist tierschutzwidrig und die von Herr Nielson sowiso. Achja, in der Serie gibts dann auch noch Kinderpornographie weil Annika einmal oben ohne zu sehen ist, zu der Zeit ziemlich normal bei so jungen Kindern.
Trotzdem habe ich das Buch und die Serie geliebt, es hat mich auch nicht zu einem Rassisten gemacht.
Kinderpornographie bei Annika?! 🤦🏼♀️😂 Also das geht doch echt zu weit. Es gibt leider genug Leute, die immer nach Problemen suchen und in den Medien einen "Skandal" draus machen. Schön, dass hier viele meiner Meinung sind. Es nervt einfach total! Diese Werke werden immer ein Teil meiner Kindheit bleiben und ich lasse mir das von niemandem vermiesen. LG
Und wieso sollte man zwanghaft überall Homosexuelle thematisieren? Bei Harry Potter wurde etwa kritisiert, dass es kein homosexuelles Paar gibt. Rowling wollte die Aufmerksamkeit auf das Trio richten
Das ist einfach nur vollkommen absurd. Wieso kritisiert man ein Buch dafür, dass es keine homosexuellen Paare gibt. Ist das eine Regel, die alle Autoren befolgen müssen? Diese allgegenwärtige, aufgezwungene Präsenz nervt dermaßen. Die Leute suchen einfach nach etwas wofür sie Kritik ausüben können.
Sogar Harry Potter soll angeblich rassistisch und antisemitisch sein. Antiasiatischer Rassismus wegen Cho Chang und Nagini. Die Kobolde sollen wohl Juden darstellen. Auf solche Ideen bin ich noch nie gekommen.
Es heißt nicht umsonst: Wer suchet der findet. Solche Aussagen entstehen wenn jemand krampfhaft antisemitismus in einer Story sucht.
Vor allem weil das bei den von dir genannten Beispielen wirklich so klingt, als hätte sich jemand stundenlang gedanken darüber gemacht, was man so alles reindichten könnte. Den Menschen ist langweilig, sie haben keine Probleme, deshalb machen sie sich welche.
Ja, z.B. diese eine Asiatin auf Instagram, die angeblich für alle Asiaten spricht. Ich habe meine vietnamesische Nachbarin gefragt und sie sieht das überhaupt nicht so.
Und auch sonst sind es immer Einzelpersonen, die sich repräsentativ für eine Gruppe aufregen, bei der sie glauben dazuzugehören. Ich habe noch nie einen Asiaten gesehen, der sich über die Darstellungsweise von Cho Chang beschwert hat (wobei ich auch nicht weiß worüber man sich bei diesem Charakter beschweren könnte) genauso wenig einen Juden der in Harry Potter Antisemitismus gesehen hat. Im Gegenteil geht es in der Geschichte ja um rassismus innerhalb einer Parallelwelt. Leute mögen es sich aufzuregen.
Ja, sowas sieht man ja ständig, dass sich Leute aufregen, die selbst nicht betroffen sind.
Ja, ich verstehe deine Argumente, doch warum sollte kein homosexuelles Paar darin sein? Es gehört nun mal zu dem Filmcharakter dazu und soll uns Zuschauern zeigen, dass es nicht nur eine Liebe zwischen Mann und Frau geben kann. Warum sollte auch ein heterosexuelles Paar darin sein? Fast in jedem Film/Buch/Serie gibt es Liebespaare, also nur weil es ja mehr heterosexuelle Menschen gibt, heißt es ja nicht zwanghaft, dass der beschriebene Charakter auch so ein sollte. Außerdem gibt es viel mehr Filme, wo heterosexuelle Paare in dem Vordergrund stehen. Das finde ich jedenfalls nicht übertrieben.
Du hast auch über Bücher mit rassistischen Beleidigungen gesprochen. Früher waren die Beschimpfungen normal, jedoch haben sie heutzutage keinen Platz in einem Kinder oder Wissensbuch. Ich glaube, da sind wir uns einig.
Ich finde "Schwarze" auch kein korrekter Begriff (Du hast ihn ja nicht benutzt. Wollte ich nur erwähnen), da es gleich diese Rassenteilung beinhaltet. Ist doch einfach ein dunklerer Teint und der Mensch hat Wurzeln aus südlicheren Ländern. Aber ich weiß, dass es dieses gesellschaftliche Problem darstellen soll.
Jetzt noch meine Meinung zu Sexismus in Medien. Ich finde meistens stellt es einen Standard dar, was ein Mädchen/Frau so sein sollte. Es ist mit Vorurteilen zugehäuft und man kann überall etwas Typisches finden. Aber tatsächlich ist das nicht ganz so schlimm, da Frauen keine Minderheit sind und alles nicht ganz so problematisch dargestellt wird. Manchmal reg ich mich aber schon bei Animes auf, dass die Mädchen immer so mädchenhaft und süßlich rüberkommen.
LG und ich hoffe mal, ich war nicht zu übertrieben. War alles nur meine Meinung.
LG
Hallo, nein, das war nicht übertrieben von dir und jeder kann seine Meinung äußern. Ich sage meistens Dunkelhäutige und selten auch mal Schwarze. Andere Wörter verwende ich für Menschen mit dunklerer Hautfarbe grundsätzlich nicht. Inzwischen gibt es einige Filme und Serien mit starker weiblicher Hauptrolle. LG
doch warum sollte kein homosexuelles Paar darin sein
Du stellst die falsche Frage: warum sollte etwas "homophob" sein, nur weil kein homosexuelles Paar drin vor kommt? Homosexualität ist nun mal schlicht und ergreifend seltener als Heterosexualität, dies kann sich auch in Büchern in sofern widerspiegeln, dass es in Büchern keine Rolle spielen muss.
heißt es ja nicht zwanghaft, dass der beschriebene Charakter auch so ein sollte.
Nein, aber es heißt eben auch nicht, dass man nur für die Quote und um Mimimi zu entgehen, möglichst viel Diversität reinschreiben müsste.
Auf mich wirkst du hier genau wie die Personen, die zwanghaft Probleme suchen, die eigentlich nicht da sind.
Alles klar, hast natürlich Recht. Ist eben meine Meinung, wie ich sagte. Finde es auch nicht ungerecht, wenn kein Homosexuelles Paar mitspielt. Ich sagte ja nur, dass das zur Handlung für mich gehört, wenn ein homosexuelles Paar mitspielt und ich sofern nicht denke, dass sie es für diese genannten Zwecke machen. Jedenfalls kenne ich viele nicht heterosexuelle Menschen und ich glaube, die Quote ist gar nicht so niedrig (natürlich schon niedrig als heterosexuell). Ich denke manche Leute können sich einfacher mit dem gleichgeschlechtlichen Paar identifizieren und es ist einfach ein Aspekt in einem Film/Buch. Wann habe ich gesagt, dass es ungerecht ist, wenn nur heterosexuelle Paare mitspielen? Jedenfalls meinte ich es so.
Alte Bücher sind Zeugen ihrer Zeit. Die Art und Weise, wie damals gedacht, gehandelt und gesprochen wurde. Nur, weil damals noch nicht - wie um eine Quote zu erfüllen - mindestens ein Schwarzer, ein Schwuler und ein Transgender drin war, wie heute in den Netflixserien, heisst das nicht, dass diese Bücher diskriminierend sind.
Es ist heute nicht mehr Brauch, so zu reden, aber den Büchern liegt kein böser Gedanke zugrunde.
Die Leute, die das alles hier verbieten und verbrennen wollen, würde ich gerne noch einmal an die Zeit von vor 100 Jahren erinnern, wo das tatsächlich noch stattgefunden hat. Nicht, dass das zu vergleichen gewesen wäre, aber es dient demselben Zweck.
Ich denke, über diesen Kindergarten sind wir schon hinaus.
Liebe Grüsse
Haha, die Aussage: "Wer suchet, der findet" ist mir in dem Zusammenhang auch eingefallen 🤣 Als wären die gerne in dieser "Opferrolle" (ich meine jetzt bei Harry Potter) 🤦🏼♀️