Was sind die zukünftigen Probleme für den Sozialstaat?

6 Antworten

Das ihm bald das Geld ausgehen wird, und entweder die die arbeiten noch weiter abschöpfen wird oder die harzer auf sachleistungen und weniger taschengeld umstellt

Breezy645  09.05.2016, 21:08

Sozialstaat hat noch niemals in der Geschichte funktioniert.

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Breezy645  09.05.2016, 21:13
@borriquito

wahrschienlich bist du einer der sozialschmarotzer der es nicht wahr haben kann und will

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borriquito  09.05.2016, 21:18
@Breezy645

Was wahr haben? - Drück Dich doch mal aus. Nicht, dass es wichtig wäre, aber ich zahle Steuern - z.B. für ein Bildungssystem, dass aber leider über die Jahre so kaputtgespart wurde (weil die Reichen kaum noch Steuern zahlen, dafür aber immer Reicher werden und dann Roulette an den Finanzmärkten spielen und die Welt in Krisen stürzen) - so dass schließlich Nichtswisser wie DU dabei herausgekommen sind. Aber bitte: Wenn Du konkrete Fragen oder Anmerkungen hat, dann nur vor damit. Bin sehr gespannt.

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Abahatchi  09.05.2016, 22:36
@Breezy645

Indien ist kein Sozialstaat. Pakistan auch nicht. Somalia wohl auch nicht. Suche mal alle Staaten raus, die nicht eine Sozialstaat sind und dann schaue mal wie es dort den Menschen durchschnittlich geht. Sogar prozentual weniger Reiche gibt es in diesen Staaten. 

Ich finde, auch wenn nicht alles optimal in einem Sozialstaat wie dem unsrigen funktioniert, besser als in Ruanda ist es allemal und jeder mit Hartz vier lebt hier besser also 70 % der Leute dort.

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borriquito  09.05.2016, 21:15

Dieser Kommentar ist von einer sozialen Intelligenz der Sorte "unterirdisch" - entspricht aber leider der herrschenden Denke, derzufolge der Mittelstand ausgerechnet von den Allerärmsten "beschützt" werden muss. Dabei ist die Lösung völlig simpel: Die Einnahmen des Staates könnten ohne Probleme erhöht werden, indem man die Reichen und Superreichen zur Kasse bittet, die sich in den vergangenen 30 Jahren aufgrund der falschen Politik von erst CDU/FDP, dann Rot/Grün, wieder CDU/FDP und dann er Großen Koalition die Taschen voll gemacht haben - OHNE dafür mehr arbeiten zu müssen.

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Die künftigen Probleme sind die Probleme, um die sich der Sozialstaat per Definition seit seinem Bestehen zu kümmern hat:

Wikipedia: "Ein Sozialstaat ist ein Staat, der in seinem Handeln soziale Sicherheit und soziale Gerechtigkeit anstrebt, um die Teilhabe aller an den gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen zu gewährleisten."

Um Typen wie Breezy gleich mal klarzurücken: Dabei geht es also nicht darum, die Ärmsten grade so am Leben zu erhalten, sondern auch darum, dass alle Menschen am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Soziale Gerechtigkeit bedeutet dabei nicht zuletzt, dass extreme, auf dem ungerechten Wirtschaftssystem basierende Einkommensunterschiede ausgeglichen werden - entweder über Steuer- und Abgabensystem oder dadurch, dass man die Gründe für die Ungerechtigkeiten von Grund auf eliminiert

Konkret bedarf es als

a) einer Umverteilung von Reich zu Arm

b) öffentlicher Güter wie Schulen, Gesundheitsvorsorge, Parks, Busse und Bahnen etc.

c) einem Versicherungssystem oder ähnlichem, dass Alte, Arbeitslose, Kranke, Flüchtlinge und sonstwie Erwerbsunfähige ihr Auskommen durch Transferleistungen sichert, ohne sie dabei wirtschaftlich an den Rand der Gesellschaft zu drücken oder zu stigmatisieren (wie Breezy das ja gleich mal gerne tut).

Wenn Du eine aktuelle Debatte haben willst:

* Rente und die drohende Altersarmut für Rentner_innen ab dem Jahr 2030 ("Dank" der rot-grünen Rentenreform).

* Die steigende Ungleichheit, gemessen z.B. anhand der Spreizung der Schere zwischen Arm und Reich (bzw. Arbeitseinkommen und Kapitaleinkommen)

Der demografische Wandel könnte zum Problem werden. 

Das ist allerdings auch keine Gewissheit- abhängig ist das u.a. von der Schnelligkeit, mit der er voranschreitet, davon, wie demografiefest die Sozialsysteme sind und davon, inwieweit die Wirtschaft in der Lage ist, höhere Kosten für Soziales zu finanzieren.

Dann wäre da die Globalisierung: Ein gut ausgebauter Sozialstaat verursacht Kosten für Unternehmen und kann dadurch die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes verschlechtern. Das führt dann zu mehr Arbeitslosigkeit und weniger Wirtschaftswachstum, was die Finanzierung des Sozialstaats weiter erschwert.

Allerdings kann man die Kosten für den Sozialstaat durch andere Standortfaktoren ausgleichen, z.B. Qualifikation der Arbeitskräfte, Eigentumsschutz, Korruptionsfreiheit, Offenheit der Volkswirtschaft etc. 

Wenn dieser Ausgleich gelingt, kann ein Land von der Globalisierung profitieren. Das führt zu Mehreinnahmen, die die Finanzierung des Sozialstaats erleichtern.

Sprich: Das wären zwei Entwicklung, die zu Problemen führen könnten. Dass sie es tun werden, ist aber keinesfalls ausgemacht. Die Globalisierung könnte sich sogar als vorteilhaft erweisen. 

Woher ich das weiß:Hobby – Eigenes politisches Engagement, Allgemeinbildung
borriquito  09.05.2016, 21:54

Dazu würde ich doch gerne noch ein bisschen Senf geben.

Der demografisch Wandel ist nämlich nur dann ein Problem, wenn wir uns weiter dazu entscheiden, von der Masse der Menschen zu den Reichen umzuverteilen, anstatt die Produktiviätsgewinne auf die gesamte Gesellschaft zu verteilen. Die Rechnung ist extrem simpel: Man siehe sich einfach das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf an und siehe da - es ist reichlich für alle da, wenn das Geld denn auch so gerecht verteilt wäre; völlig egal, wie alt die Leute sind. Das Geschwätz von der "Rentenlücke" (nur um ein Beispiel zu nennen), ist eine Propagandalüge derjenigen, denen hohe Profite und Renditen für Konzerne und Kapitalbesitzer wichtiger sind (weil das angeblich Arbeitsplätze schafft), als die gerechte Verteilung der erarbeiteten Mehrwerte.

Auch sonst ist der Beitrag ein Aufguss des altbekannten Mantras der Neoliberalen: Wettbewerb, Wachstum, Schlanker Staat... Die Ergebnisse kann man ja sehen: Bröckelnde Infrastruktur, unterfinanziertes Bildungssystem, immer schlechtere Arbeitsbedingungen, mehr Billig-Jobs und weniger nach ordentlichem Tarif bezahlte Festeinstellungen, zunehmene Armut bei gleichzeitig wachsendem obszönen Reichtum, Entdemokratisierung wie z.B. in Griechenland, Prekarisierung ganzer Generationen im Süden Europas undundund

Die Lösung ist also nicht weniger Sozialstaat, sondern mehr Sozialstaat. Geld ist genug da - es haben nur die Falschen (und zwar von der Mehrheit, die dafür arbeitet)

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Abahatchi  09.05.2016, 22:29

Der demografische Wandel könnte zum Problem werden.

In einigen Regionen Deutschlands ist er es schon.

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Aktuell wird der Sozialstaat vor allem von Leuten bedroht, die Unterschiede zwischen sozialen Schichten wegdefinieren weil sie sich in einem zusammenphantsierten "VOLK" wähnen.

Sie machen allein die Ausländer zum Sündenbock und versuchen gleichzeitig staatliche Leistungen wie Arbeitslosengeld auf private Schultern zu legen oder Arbeitspflicht für Hartz IV - Empfänger einzuführen.

E-autos, zwar noch nicht jetzt aber in zukunft. Nicht für die hersteller, aber für die zulieferer, das sind mehrere Millionen arbeitsplätze.

borriquito  09.05.2016, 21:19

E-Autos sind die Aufgabe das Sozialstaats. Sorry...

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borriquito  09.05.2016, 21:34
@Evileul

Der Sozialstaat ist eine gesellschaftliche Errungenschaft - aber es ist nicht seine Aufgabe, spezielle Produktlinien zu propagieren. Beim Sozialstaat geht es konkret um Bildung, Rente, Gesundheit, Arbeitslosenversicherung, Steuergerechtigkeit etc.

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Evileul  09.05.2016, 21:36
@borriquito

Das E-auto hat nichts damit zu tun ,lößt aber eine krise aus.

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