Was sind die Vorteile bei einer (sehr) strengen Erziehung?

14 Antworten

Eigentlich ist es gut für alle totalitären Ideen, denn wem kein Mitbestimmungsrecht zugestanden wird, der lernt nicht oder erst viel zu spät, was Demokratie eigentlich ist und lässt sich vielleicht besser steuern oder missbrauchen. Manchmal denke ich, dass es solche Menschen sind, die z.B. nach einer "strengen Hand" verlangen und sowas wie AfD wählen. Menschen, die nicht ohne Führung leben können, weil sie nicht die Chance hatten, ihr eigenes Leben zu leben?

Demokraten lassen ihre Kinder natürlich mitbestimmen und mischen sich nicht ein in Angelegenheiten, die sie nichts angehen.

Nein.

Erziehung hat sich seit derer Erfindung mehr an der betreffenden Gesellschaft als an den individuellen Bedürfnissen der Kinder orientiert.

Es wird immer noch behauptet, Kindern müssten Grenzen gesetzt werden. Umgekehrt wundern sich einige, warum manche Erwachsene nicht ihre Grenzen kennen - wie auch, wenn sie diese als Kind nicht selbst herausfinden durften.

Nicht Erziehung macht Kinder zu respektvollen Erwachsenen, sondern ein achtsamer Umgang mit ihnen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Hobbylektorin - "unerzogen" ist eine Lebenseinstellung

Kinder müssen einbezogen werden und man muss ihnen Entscheidungen und Verbote altersgerecht erklären. Sonst lernen sie weder Respekt (sondern Angst), noch selbständiges denken, was von ihnen ja erwartet wird. Und sie brauchen Grenzen...

Natürlich muss das Mitbestimmungsrecht altersgerecht ausgeübt werden. Ein Kleinkind darf entscheiden, was es anzieht, aber nur aus einer zur Jahreszeit passenden Auswahl, z. B.

Früher (noch die Generation meiner Eltern, nach dem 1. Weltkrieg geboren) waren Kinder kleine dressierte Erwachsene, die so mitliefen und nicht aufzufallen hatten. So eine Erziehung gibt man dann an seine Kinder weiter. Zum Glück hatten sich in meiner Jugend die Zeiten sehr geändert und meine Eltern waren lernfähig. Es gab einen guten Mittelweg zwischen autoritär und antiautoritär.

ein guter misch-masch ist ehr richtig. es gibt sachen über die es keine diskussion gibt: lernen, hausaufgaben, termine, aufräumen, hausarbeiten die jeder aufgetragen bekommt

es gibt sachen über die man sicher nix diskutieren muss: was zieht jeder persönlich täglich an. einspruch meinerseits erfolgt nur, wenn jemand der meinung ist nicht der jahreszeit entsprechend gekleidet rauszugehen oder mit schulklamotten zu hause sitzt und sich nicht umzieht. das haben sie aber recht zügig begriffen.

diskutiert wird rege jede woche was wir kochen oder backen könnten, wo die nächsten touren mit dem rad hingehen und wann, ob oder wohin wir in den urlaub fahren könnten (natürlich gebe ich eine ungefähre richtung vor und "fixe" die kids vorher zu einem bestimmten thema an^^).

diskutiert werden immer wieder in langen verhandlungen neue zeiten zum schlafen gehen, wie lange man draußen bleiben kann, wobei meine erwachsenen kinder nur noch sagen das sie rausgehen und das sie bald wieder da sind. bleiben sie dann doch versackt irgendwo bei freunden gibts irgendwann einen kurzen text in der nacht.

es läuft eigentlich immer wieder drauf hinaus, dass man einfach miteinander redet, dann ist der rest meist das geringste problem.

Man muss immer zwischen dem autoritären und dem autoritativen Erziehungsstil unterschieden. Der Unterschied ist, dass autoritär bedeutet, dass das Kind keine emotionale Wärme/Liebe von den Eltern erfährt. Anders ist das beim autoritativen, da erfährt das Kind emotionale Wärme/Liebe von den Eltern, wird aber trotzdem noch sehr streng erzogen.

KittyCat2909  23.06.2020, 13:14

Sehr richtig erfasst. Leider ist es so, dass bei der autoritären Erziehung oft die Liebe fehlt, die Jedes Kind benötigt.

Ich habe dies selbst nie kennengerlernt- leider.

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KittyCat2909  15.08.2020, 02:51
@hihuhahu

Nein leider nicht. In meiner Kidheit- aber auch bis zum Erwachsenenalter habe ich sehr traumatische Dinge erlebt- die allerdings nichts mit der eigentlichen Bedeutung einer strengen Erziehung direkt zu tun haben.

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