Wie würdet bzw. erzieht ihr euer Kind?

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Meiner Meinung nach ist es wichtig insgesamt konsequent zu sein & Sicherheiten zu geben. Klar gibt es auch mal eine Ausnahme mit Zwinkern aber das ist dann eben auch die Ausnahme und nicht die Regel des Prinzips (das jeder nach seinen moralischen Werten festlegt). Sicherheiten muss ich an den Bedürfnissen des Kindes fest machen: meiner brauchte besonders als Kleinkind und auch jetzt noch manchmal klare Regeln und wiederkehrende Routinen, er braucht bei Enttäuschungen oft Zeit für sich (das fällt mir schwer, weshalb ich ihm versichere, dass ich für ihn da bin sobald er es braucht).
Was ich auch wichtig finde, ist dass ab einem gewissen Zeitpunkt auch Kinder lernen, dass Erwachsene Bedürfnisse haben (ein paar Minuten Ruhe, mal kein Lego spielen und stattdessen etwas spielen, das beiden Spaß macht etc.), weil sie das ja auch in ihrem Umfeld erleben werden. Im Gegenzug finde ich viele Verhaltensweisen nicht gut, die wir Kindern anerziehen und selbst nicht beherzigen: abends alleine schlafen müssen ohne Kuscheltiere, Musik etc. - ich liege schließlich auch lieber neben meinem Partner oder lese oder höre mir was an. Wichtig war mir, dass das Kind es kann, sollte es benötigt werden aber wenn er nachts ins Schlafzimmer tappst, weil er Angst vor seinem Albtraum hat oder nur gerade jemanden zum kuscheln braucht, dann jage ich ihn nicht fort.

und was viele vielleicht zu Beginn unterschätzen: mit dem Partner an einem Strang ziehen. Man muss sich nicht immer einig sein und kann danach(für zukünftige Situationen) unter vier Augen alles ausdiskutieren aber eine klare Linie gibt Sicherheit. Natürlich entschuldige ich mich auch bei meinem Kind und Partner, wenn ich falsch liege… macht wohl auch nicht jeder. Aber es zeigt dem Kind, dass es gar nicht schlimm ist auch mal Unrecht zu haben und sich entschuldigen zu „müssen“.

Ich habe keine Kinder und habe eigentlich bis jetzt auch nicht vor, jemals Kinder zu kriegen,aber wenn ich ein Kind hätte, würde ich es liebevoll aber auch streng genug erziehen, damit es auch seine Grenzen und Regeln kennt. Körperliche Gewalt würde ich aber nicht anwenden (oder mich wenigstens bemühen, sie nicht anzuwenden 😂).

Ich glaube, wenn man seine Kinder verwöhnt, hilft man ihnen nicht, sondern schadet ihnen. Ich würde ihnen jetzt auch nicht Spielzeug ohne besonderen Anlass wie Geburtstag oder Weihnachten schenken.

Was ich das allerwichtigste bei Kindererziehung finde, ist, dass wenn man mehrere Kinder hat, dass man sie ohne Ausnahme gerecht behandelt und den jüngsten oder die jüngste nicht bevorzugt, wie es in meisten Fällen ist.

Aber wie gesagt, ich verzichte aus momentaner Sichtweise lieber auf ein Kind und lege mir lieber einen süßen und braven Hund zu. 😂

Wenn ich ein Kind wollen würde, würde ich definitiv eins adoptieren und nicht selber kriegen.

Liebe Grüße, Lise 👋🌹

Lissythelis  29.12.2023, 19:34

Einen Hund musst du auch erziehen.🙊

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Lise18  29.12.2023, 22:25
@Lissythelis

Ja, du hast Recht,aber ich glaube, ein Hund ist weniger anstrengend als ein Kind 🙈 😁

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Lissythelis  30.12.2023, 10:01
@Lise18

Hatte/Habe beides und muss sagen, dass ich persönlich Hunde anstrengender finde. Hunde bleiben quasi ein Leben lang drei Jahre alt. Kinder werden älter und ihr Verständnis für die Welt steigt. Aber das ist nur mein persönliches Empfinden. Kenne genug, die das anders sehen.:)

Dennoch ist es wunderschön einen Hund im Leben zu haben und bin für jeden Wegbegleiter, den ich hatte, sehr dankbar.😊

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Lise18  30.12.2023, 19:40
@Lissythelis

Ja, du wirst schon Recht haben, ich kann das nicht beurteilen, da ich keine Kinder habe :)

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Ich habe mein Kind bis zu gewissen Grenzen antiautoritär erzogen.

Er musste bei mir auch auf kein Gymnasium gehen und studieren.

Ein Beruf als Fachangestellter reicht auch aus, um zu leben und seine Familie mit zu ernähren.

So streng wie ich erzogen wurde habe ich meine Kinder nicht erzogen. Aber leider habe ich sie die göttlichen Richtlinien auch nicht vorgelebt, da ich sie damals noch nicht kannte.

Erziehung ist ein sehr vielseitiges Thema und sehr komplex. Ich würde mal so sagen, ich erziehe Kinder, das sie den besten Start ins Leben bekommen und bis zu einem gewissen Grad selbständig sind. Ich lernen ihnen das zuhören und das nachfragen und entlasse sie mit Fähigkeiten wie Stifthaltung, Beherrschung der Schere und lebenspraktische Fähigkeiten. Ein großer Bereich ist die Kommunikationsfähigkeit eines Kindes.

Also würde ich ganz grob sagen : Selbständigkeit, Kommunikation, Fähigkeiten und Lebenspraktisches - das wird von mir in der Erziehung vermittelt. Dabei achte ich darauf, das ich familienergänzend Arbeite. Nicht meine Wünsche stehen im Vordergrund, sondern die der Eltern und der Kinder. Wenn ein Kind sich zB gegen gewisse Dinge wehrt oder sich blockiert darf ich mit diesen Dingen nicht weiter machen. ZB habe ich derzeit ein Kind, das 7 Jahre alt wird und sich extrem weigert, eine Schere in die Hand zu nehmen. Da kann man dann nur mit den Eltern reden, das die darauf achten das das Kind das daheim nachholt, denn in der Schule wird der Skill gebraucht.

Hätte ich eigene Kinder so würde ich heute aber dennoch vieles anders machen als so manche Eltern heute. Ich wäre viel konsequenter und strenger, aber würde gleichzeitig drauf achten, das die Kinder in anderen Bereichen mehr Freiheiten haben, je nach Alter. Bei mir würde es das nicht geben, das das Kind einen 11 Stunden Vertrag in der Kita hat. In die Krippe würde ich es nicht geben, weil ich zB erleben würde wollen, wenn das Kind den ersten Schritt macht oder das erste Wort sagt.

Was ich seit über 20 Jahren sehe ist, das die Kinder sich sehr extrem verändert haben und das leider nicht unbedingt zum positiven. Früher hatte ich 2-3 Kinder in der Gruppe die entweder Frühförderung, oder Einzelfallhilfe, oder Logopädie, oder Ergotherapie bekommen haben, Einzelfallhelfer gabs damals in unserer Stadt nicht. Heute toben 3 Einzelfallhelfer in meiner Gruppe. 4 Kinder bekommen Logopädie, 2 haben Ergo, 5 weitere haben Frühförderung und 2 sind derzeit zur Diagnostik in der Tagesklinik. Sowas gabs früher nicht. Das war einer von vielen den es dann erwischt hat. Früher schrillten die Alarmglocken wenn mal ein Kind lispelte oder stotterte. Und heute?....... Je mehr die Zeit voran geht, desto gestörter im Verhalten und in der Entwicklung ist das Kind. Die kommen so in unsere Kita und ich frage mich dann, was dieses Kind in seinem Leben schon alles durchmachen musste, bzw was alles schon versäumt wurde, weil das Kind eben so ist wie es ist. Früher hat mich das immer sehr betroffen. Aber mit der Zeit stumpft man ab. Früher wollte man alle irgendwie retten. Man war am Boden zerstört wenn wieder so ein Häufchen Elend neu in die Gruppe kam und man sah, Eltern und Kind können nicht mehr und kommen an irgend einer Stelle nicht weiter. Und heute ist es zur Normalität geworden. Früher war man bestürzt wenn ein Kind neben der Spur lief. Heute ist man erfreut über jedes Kind das normal entwickelt ist, so selten ist das bei uns in der Kita. Und jedes Kind das heute normal entwickelt ist, das ragt über die anderen Kinder weit heraus, als wäre es ein kleines Wunderkind. Dabei ist es nur normal entwickelt.