Was ist wohl mit dem Hund passiert?

1 Antwort

Also erstmal: Ein Tier abzugeben, weil man die Kontrolle verloren hat und es aussichtslos scheint, ist ein Schritt, der sehr viel Mut und Kraft erfordert. Oftmals ist es der einzige Ausweg, der allen gut tut. Nicht jeder hat die Komsequenz oder teils das Einfühlvermögen, die die Hundehaltung erfordert. Da kann man noch so viele Schulen besuchen, noch so viele Trainer holen, da hilft alles nichts mehr. Da ist es für Hund und Herrchen besser, wenn ersterer in gute Haltung kommt.

Ansonsten sehe ich das wie du. Das Angebot oder wie auch immer man es nennen mag klingt mehr als unseriös. Die Schutzgebührem - die gibt es auch in anderem Tierheimen, wenn man seinem Vierbeiner angibt - sieht unüblich groß. Könnte aber mit der nötigen Erziehung zusammenhängen, was ich aber ungern glaube.

Wer verspricht, das eine „Bestie“ (entschuldigt den Ausdruck, aber genau sowas wird gern in dem Zusammengang verwendet, nehmt es nicht tu ernst) innerhalb weniger Wochen steichelzahm wird, hat keine Ahnung von Hunden. Ganz klar, ab und an liegt es bloß am Menschen. Besitzerwechsel und manche Frevel legen sich vom allein - sowas gibt es durchaus. Einen schlichtweg schlecht erzogenen Hund komplett umerziehen benötigt Monate bis Jahre. Manches kann nie wieder abgelegt werden. Die Aussage „In wenigen Wochen vom Beißer zum Lämmchen“ können nur absolut Ahnungslose treffen.

Was noch viel misstrauischer macht, ist der Punkt mit dem Vertrag. Ich kenne es durchaus, das Besitzer Besuchsverbot erteilt wird, allerdings nicht für ewig. Das mit allen anderen Infos, die unterschlagen wird, ist genauso Unfug. Es stört keinem, wenn der Ex-Besitzer erfährt, dass ein Pärchen den Hund liebevoll aufgenommen hat.

Ich fürchte, dass deine Tante Betrügern aufgesessen ist. Das man das merken hätte müssen, will ich mal nicht anmerken. Was mit dem Hund passiert ist? Man weiß es nicht. Er könnte als sog. „Straßenhund“ weiterverkauft werden. Er hätte ebenso Teilnehmer an den abartigen Hundekämpfen werden können. Oder er wurde als Kampfhund erzogen. Oder Tötungsstation im Ausland. Es gibt da wirklich viele, wirklich fiese Maschen. Im besten Fall landete er, nach leidender Zeit als Wanderpokal im Tierheim und anschließend bei einem guten Zuhause.