Was ist der Unterschied zwischen tierischem Instinkt und menschlichem Bewusstsein?
Und in wie fern sei dieser wissenschaftlich nachgewiesen? Bitte mit Quelle :)
3 Antworten
Das Tier folgt Instinkten, der Mensch seiner Sprache, seinem individuellen Bewusstsein, das zugleich Teil des kollektiven o. gesellschaftlichen Bewusstseins, seines gesellschaftlichen Gedächtnisses, seiner Zeit und Kultur ist.
Das menschliche Bewusstsein ist vor allem durch die Sprache dominiert, durch ein inneres sprachliches Monologisieren, dessen man sich beim inneren Sprechen gar nicht so bewusst wird, weil man sich auf die zu verarbeitende Information selbst konzentrieren muss, was aber auf den Ursprung der Sprache hinweist, der aus sozialer Interaktion, Kooperation und kollektiver Kommunikation bestand und zur Entwicklung eines kollektiven wie gesellschaftlichen Bewusstseins und Gedächtnisses führte.
Kollektives Kommunizieren während der sozialen Interaktion entwickelte die Sprache, und das Sprechen führte zu gemeinsam gewollten Lösungen von Problemen und somit musste sich jedes Kind mit dem Erlernen der Muttersprache einen Teil des kollektiven oder gesellschaftlichen Bewusstseins aneignen, um als Individuum Teil der Spezies sein zu können.
Nur Sprache verbindet uns Menschen miteinander, um als Menschen zu gelten und ein Kollektiv und eine Gesellschaft zu bilden. Das ist die Funktion des Bewusstseins, das als kollektives o. gesellschaftliches Bewusstsein auch zugleich einen im Verhältnis zum Tier großen Informationsüberschuss mit sich brachte, der sich mit der Entwicklung der Schriftsprache in der Antike enorm erweiterte, mit Erfindung des Buchdrucks nun auch noch verbreitete und heute mit den elektronischen Medien und dem Computer nochmals in Qualität und Quantität steigerte.
Tiere können nicht sprechen, weil sie keine Sprache zum Überleben brauchten und haben deshalb auch keine entwickelt, aber sie können kommunizieren mit uns, weil sie ein Bewusstsein haben, das beim Menschen nur noch als animalisches, wortloses Unterbewusstsein existiert.
Richtig, Tiere können auch miteinander kommunizieren.
Mindestens Wirbeltiere und Mensch haben beide ein Bewusstsein.
Tier und Mensch stehen sich oft viel näher, als man glaubt, und mit unseren nächsten Verwandten im Tierreich haben wir ein fast identisches Genom.
Was hat den Menschen zum Menschen gemacht, der sich den Tieren überlegen fühlt und für die Ausrottung etlicher Arten verantwortlich ist? Warum müssen/können wir heute unser Zeitalter als Anthropozän bezeichnen?
Nur durch die sich entwickelnde Sprache war die Menschwerdung möglich. D.h. erst durch die Sprache wurde ein zielgerichtetes Handeln im Kollektiv möglich und ließen sich Jagd-und Sammelmethoden optimieren und perfektionieren. Kein Tier ist so weit gekommen wie der Mensch und kann kommunizieren wie der Mensch. Der Mensch versucht, seine Sprache zu höchster Rationalität zu bringen und die reale Welt so in seine Gedankenwelt zu bringen, dass diese der anderen möglichst vollständig entspricht. Kein Tier ist mit Instinkten, und seien die noch so hochentwickelt, zu so einer Selbstoptimierung fähig. Die Sprache bestimmt das Bewusstsein, d.h. sie entspricht sogar unserem Bewusstsein, aber das ist beim Tier ganz anders, und ist somit entscheidend für den Unterschied zwischen Mensch und Tier.
Das animalische, durch Instinkte beherrschte Bewusstsein eines Tieres ist nicht in der Lage, Leistungen wie der denkende Mensch zu erbringen. Und der Mensch denkt ausschließlich in der Sprache, nicht mit dumpfen Instinkten, wenn ihm auch mit dem sprachlosen Unterbewusstsein Instinkte und instinktives Handeln erhalten blieben.
Unsere Sprache und Kommunikation ist in nichts noch vergleichbar mit einer instinktbasierten Kommunikation der Tiere.
Du kannst mal versuchen, einen Hund davon zu überzeugen, dass zum Tierarzt zu gehen für ihn gesund ist.
Sein Instinkt sagt, da ist aua, das will ich nicht.
Geht mir mit dem Zahnarzt genauso und ich bin ein homo sapiens - angeblich.
Ein Dackel ist deutlich mutiger als ein homo, wirst du sehen, wenn du mal beide aufeinander losläßt.
Im übrigigen ist das billige Polemik.
es sollte ein harmloser Witz sein. Ich kenne Dackel als Jagdhunde, sie heißen im Süden ja auch Dachshunde, weil sie Fuchs und Dachs im Bau jagen
Ein Hund kann ja auch nicht begreifen, was ein von Menschen gemachter Tierarzt ist, da es ja auf einem menschlichen System besteht. Ich würde auch zu keinem Alien gehen, der mich in einem anderen Universum verarzten will und ich dabei gar nicht checken kann, wie deren System funktioniert 🤔 (wegen anderem Sprachverständnis etc)
Der menschliche Instinkt wird Spontanität genannt, also im Prinzip gibt es keinen Unterschied!
Wir handeln also auch instinktiv, wenn keine Zeit zum Überlegen und Abwägen bleibt?
So ist es. Aber wie Wahlergebnisse zeigen, nicht nur wenn keine Zeit bleibt, sondern auch, wenn sie im Überfluss vorhanden ist. => Kant nannte dieses Phänomen => Dummheit.
Dann liegt Faulheit vor an Nachdenklichkeit, was zur Naivität führt.
Danke für die Antwort. Aber Tiere können ja auch miteinander kommunizieren. Und menschliches Bewusstsein und Instinkt unterscheidet sich ja bestimmt auch nicht darin, dass es ausgeprägtere Sprache gibt und bei den anderen nicht