Was haben diese Leute gegen LGBTQ+?

9 Antworten

Damit muss man heute leider leben- egal um was es sich handelt, - wenn man im Internet private Dinge über sich erzählt.

Hate-Kommentare nehmen eh immer mehr zu, die machen vor keinem mehr halt und dann ist man doch wesentlich besser dran, wenn man nicht überall im Netz dabei ist.

Das Internet und die "vermeintliche" Anonymität macht es den Leuten halt einfach, sich dementsprechend gehässig zu äußern.

Persönlich würde sich das keiner getrauen, dazu sind diese Leute zu feige.

Das muss man wissen, wenn man sich selber auf Sozialnetzwerken bewegt.

Es wird teilweise das halbe Leben dort ausgebreitet, ständig zeigt man sich selber durch Fotos und und und dann darf man sich nicht wundern, dass man dann unter Umständen für solche Leute zur Zielscheibe wird.

Gerade auf Instagram und anderen Social Media Seiten/Apps gehe ich davon aus, dass wenig Reflektion stattfindet. Was meine ich damit? Leute nutzen diese Dienste in ihrer Freizeit i.d.R. um Spaß zu haben. Wird ihnen etwas gezeigt, was ihnen nicht gefällt oder sie nicht interessiert, vermiest ihnen das ihr Erlebnis. Passiert das wieder und wieder, geben diese Leute oftmals nicht dem Algorithmus die Schuld, sondern den Inhalten, die ihnen nicht gefallen. Sind das queere Menschen, so wird dann entsprechend queerfeindlich kommentiert. So müssen queere Menschen Hass aushalten, nur da ein Dienst Leuten Inhalte zeigt, die sie nicht interessieren. Außerdem wird dann gerne von den paar queeren Inhalten, die man sieht, auf die gesamte queere Menschheit geschlossen. So entsteht durch fehlendes Denken schnell Feindlichkeit.

Andererseits gibt es aber leider auch einige Individuen, die aktiv nach Inhalten suchen, mit denen sie nicht einverstanden sind. Hier ist dann tatsächlich Queerfeindlichkeit die Mutter des Gedanken: Man sucht den "Feind" auf, um ihn fertigzumachen.

Generell sollte gegen Hate Speech online mehr vorgegangen werden. Da Dienste sich aber oftmals im Ausland befinden und Urheber*innen meist unbekannt, verlaufen sich viele Bemühungen im Sand. Ich selbst habe z.B. schon Anzeige gegen einen gf-User gestellt - diese musste nach ein paar Monaten wegen fehlender Hinweise (z.B. war die IP-Adresse nicht bekannt, da die Ermittlung einer solchen anscheinend ein großer bürokratischer Aufwand ist) eingestellt werden. So fühlen sich die, die Hass verbreiten, sicher.

Diese Menschen sind unbewusst oder stark religiös. Mit der letzteren kann man nichts anfangen.

Die Unbewussten sind diejenigen, die sagen "In meiner Zeit gab es sowas nicht". Doch, es gab, gibt und wird sowas geben, aber in ihrer Zeit war die Gesellschaft auf einem Niveau, das nicht zuließ, LGBTQ öffentlich zu zeigen, weil die damaligen Menschen noch den resten christlichen Grundwerten folgten (Homosexualität ist unnatürlich bzw. heilbar, nur ein Mann und Frau können eine Familie bilden, usw.).

Dann kommt die Jugend, deren ein Teil so denkt, wie die Erwachsene aus dieser bestimmten Zeit. Die Kinder bekommen so eine Erziehung, die leider diese Denkart mitbringt. Andere Option ist, dass sie es im Netz sehen oder einfach wegen ihrer Unbewusstsein und ihrem Blödsinn denken, dass es etwa unnormal ist, Queer zu sein.

oLqkas  27.06.2022, 14:15

Ich denke in den meisten Fällen hat das nichts mit religiösen Hintergründen zu tun, sondern eher mit den eigenen Erfahrungen damit.

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Es gibt gehässige oder simple ängstliche Leute.

Leute, die strikte dem vorgegebenen Leitfaden der Eltern und der Kultur folgen. Es gibt für sie keine Varianten und verschiedenen Wege im Leben, nicht einmal die Art wie man die Küche putzt (WG Erfahrung). Das man zB die Küche auch anders putzen könnten, kippt sie völlig aus dem Konzept. Ja es verängstigt und erschüttert sie zutiefst. Denn der vorgegebene Weg gibt halt. Und vielleicht hat man sich an irgendeinem Punkt (im jungen Leben ) entschieden (entscheiden müssen), keine Variante zu wählen, zb nicht zu Heiraten, keine Kinder zu bekommen, das Kopttuch nicht abzulegen, sich der Zwangsheirat nicht zu widersetzen, die Kontrolle der Jungfräulichkeit "freiwillig" zuzustimmen, der Homosexualität nicht nach zugeben usw..

Um dafür statt dessen "Lob" zu ernten oder keine Konsequenzen wie Ausgrenzung, Ehrenmord, Verstossen aus der Familie, nicht Studieren zu dürfen, geschlagen zu werden... aushalten zu müssen.

Gerade Homosexuelle gehen mit der Unterdrückung ihrer Triebe so um, dass sie die schlimmsten Homos. Hasser sind. Oder auch um sich dahinter zu verstecken und selber keine Ausgrenzung erfahren zu müssen.

Dahinter steckt Neid, Scham vor der eigenen Feigheit, Eifersucht auf die Freiheit der Single Frau, und wieso immer der Gedanke du musst da durch, dann soll die Tochter das auch mitmachen....(sonst bringe ich mich umgehend um , weil ich diese Heirat, Kopftuch, Kinder ausgehalten habe...)

Also, es gibt verschiedene Gründe. Der "aktuellste" ist, dass solche hassenden Menschen damit groß geworden sind und Ihnen nie jemand erklärt hat, warum das falsch ist bzw sie es nicht mehr verstehen wollen.

Der Grund für solche Strukturen ist einerseits weil Menschen immer einen Sündenbock haben wollen. Ob es nun Schwule Männer, Junden oder Ausländer sind, das ist egal. Besonders der Jundenhass geht schon Jahrhunderte zurück, genauso wie Homophobie. Angefangen hat der ganze Kram größtenteils in Europa durch die christliche bzw katholische Kirche (die Prostestanten gab es noch nicht), die homosexuelle Ehen oder Vereinigungen vor Gott als nicht gültig erklärten. Die "neue" Regel kam in den Lauf und schwupps galt Homosexualität bzw halt homosexueller Geschlechtsverkehr als unzüchtig und wurde verboten bzw bestraft. In Deutschland wurde dieses Gesetz übrigends erst 1996 (oder doch 97?) erst abgeschafft.

Bei den beschriebenen Beziehungen galten btw nur Schwule als "schändlich", lesbische Paare "gab es ja nicht", die waren ja nur sehr gute Freundinninen ;)

Mittlerweile gibt es (zum Glück) weniger Hass und mehr Akzeptanz, aber viele Menschen wurden dennoch in einem homophoben Umfeld aufgezogen (z.B. ich auch und tadaa, ich bin ace/bi und trans, was eine Freude für meine Eltern), in dem es normal war Witze über die lgbtq+ Community zu machen.

Gleiches gilt auch für Sexismus, Rassismus und andere Arten von Intoleranz.

Interesannterweise gab es in vielen der "alten" bzw antiken Kulturen keine Homophobie. Z.B. war gleichgeschlechtlicher Geschlechtsverkehr bei den Römern okay, haupsache man war die "ausführende" Person, denn derjenige, der den anderen Part hatte wurde als "feminin" oder "zu weiblich, zu schwach" empfunden und verschlechterte somit sein Image. Dass das natürlich frauenfeindlich ist, ist klar.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Mayahuel  07.01.2022, 18:03
In Deutschland wurde dieses Gesetz übrigends erst 1996 (oder doch 97?) erst abgeschafft.

1973.

Ab 1994 auch für Minderjährige.

https://de.wikipedia.org/wiki/%C2%A7_175

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SilV3RXx  07.01.2022, 18:12
@Mayahuel

aaah danke für die Info! Ich war mir nicht sicher. Und danke für's verlinken der Quelle!

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