Warum sind Fossilien Belege für die Evolution?

7 Antworten

Fossilien beweisen, dass zu unterschiedlichen Zeiten der Erdgeschichte sehr verschiedene Arten auf der Erde wandelten. Fossilien zeigen auch allmähliche Übergängen zwischen Arten, was die These nahelegt, dass Arten sich im Lauf der Zeit weiterentwickeln, und neue Arten entstehen können.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Abitur 2016

Hi,

es handelt sich um Dokumente früherer Lebensformen. Sie zeigen die Veränderung der Lebewesen im Laufe der Erdgeschichte. Es lassen sich mit ihnen zwanglos evolutive Trends rekonstruieren und so sind sie ein klares Indiz für die Evolution. LG

Stine1224  29.02.2020, 13:17

Du beschreibst die Mikro-Evolution! Die Makro-ET ist unglaubwürdig und nur mit wisschenschaftlichen Ausdrücken gespickt und mit langen Entwicklungs-Zeiträumen versehen, damit man sie nicht so schnell nachprüfen kann. Die Zeitmessungen kommen immer wieder in die Bedrouillie und müssen korrigiert werden.

Da sich aber die Schöpfung selbst über einen sehr langen Zeitraum erstreckt haben kann, sind auch Fossilien keine Unmöglichkeit. Immerhin zeigen sie, dass die Dinos da waren und irgendwie ihren Zweck erfüllten. Heute staunen wir über deren Größe anhand der Fossilien. Diese sind absolut kein Beleg für die ET!!!!

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CliffBaxter  29.02.2020, 15:22
@Stine1224

sowohl Fossilien, als auch die Vielzahl der weiteren Indizien, sprechen für die Evolutionstheorie. Das ist heute weltweit wissenschaftlich anerkannt. Andersdenkende mag und soll es geben. Jedem das Seine.

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Weil sie beweisen, dass es noch andere Lebensformen gegeben hat, die inzwischen ausgestorben sind.

Ausserdem kann man ihr Alter relativ genau ermitteln (Radio-Carbon-Methode), so dass man weiss wann sie existiert haben, was wiederum ermöglicht sie erdgeschichtlich einzuordnen.

Und, nicht zuletzt, es lassen sich verwandtschaftliche Beziehungen herausfinden („was stammt wovon ab“ bzw. „was hat sich woraus weiterentwickelt“).

Sie beweisen uns damit, dass eine Evolution stattgefunden hat und noch stattfindet.

Darwinist  25.02.2020, 07:46

Für Fossilien ist die Radiocarbon-Methode leider nicht geeignet.

Mit der auch C14-Methode genannten Untersuchung lassen sich nur organische Materialien (sie müssen Kohlenstoff enthalten) untersuchen. Materialien also, die noch nicht vollständig mineralisiert (fossiliert) sind. Außerdem können mit der Methode nur Ereignisse datiert werden, die allerhöchstens 57 000 Jahre zurückliegen. Sie wird deshalb eher in der Archäologie angewandt, in der Paläontologie müssen zur absoluten Altersbestimmung deshalb andere Verfahren genutzt werden, etwa die Kalium-Argon-Datierung.

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Man braucht, um die Evolutionstheorie zu belegen, Fossilien nicht zwangsläufig. Tatsächlich sind die besten und überzeugendsten Belege für die Evolutionstheorie heute nicht mehr die Fossilien und man könnte die Evolutionstheorie auch dann belegen, wenn es auf der Erde nicht ein einziges Fossil gäbe. Allerdings sind Fossilien ein besonders anschaulicher und vor allem auch für Laien ein sehr eindeutiger Beleg für die Evolutionstheorie.

Was macht Fossilien aber so besonders? Zum einen sind sie ein Beleg dafür, dass schon vor Millionen von Jahren Lebewesen auf der Erde existierten. Das weiß man, weil das Alter von Fossilien durch Messung der Verhältnisse radioaktiver Isotope recht genau bestimmt werden kann. Fossilien sind daher ein Beleg dafür, dass die Erde schon sehr viel älter ist als das beispielsweise die Bibel behauptet, die das Alter des Planeten auf gerade einmal 6000 Jahre beziffert. Das wirkliche Alter der Erde wird heute auf etwa 4.6 Mrd. Jahre geschätzt. Beinahe genauso lange gibt es schon Leben auf ihr. Die ältesten Fossilien konnten auf ein Alter von etwa 3.5 Mrd. Jahren datiert werden. Es sind so genannte Stromatolithen, knollenförmige Gesteine, die aus mehreren Schichten bestehen und die entstanden sind durch Bakterien, die auf ihnen lebten und die Stromatolithen Schicht für Schicht aufbauten. Noch heute kann man solche lebenden Stromatolithen an einigen Stellen beobachten, z. B. in der Shark Bay, Australien.

Zum zweiten sind Fossilien die Überreste von Lebewesen, die heute nicht mehr existieren. Die Maasechse Mosasaurus war das erste Fossil, bei dem man erkannte, dass es sich um die Überreste einer ausgestorbenen Tierart handelte. Bis dahin herrschte die Lehrmeinung vor, dass alle Arten unveränderlich von Gott erschaffen worden seien und nicht aussterben könnten. Fossilien sind somit ein Beleg dafür, dass auf der Erde einst Lebewesen vorkamen, die heute ausgestorben sind.

Nun ist das Aussterben einer Tierart aber nicht zwangsläufig ein Beleg für die Evolutionstheorie. Der Begründer der modernen Paläontologie, Georges Cuvier, war selbst ein überzeugter Anhänger der Schöpfungstheorie. Er vertrat deshalb die Meinung, dass alle Lebewesen, auch die ausgestorbenen, von einem Schöpfer gemacht worden seien und unverändert existiert hätten, bis Katastrophen sie schließlich ausgerottet hätten, wohingegen die anderen, heute noch lebenden, Geschöpfe diese Katastrophen überlebt hätten. Bis zur Veröffentlichung von Darwins Evolutionstheorie 1859 war diese als Katastrophismus bezeichnete Erklärung in Wissenschaftskreisen weit verbreitet.

Erst ein dritter Umstand lässt Fossilien zu einem eindeutigen Beleg für die Evolution werden, nämlich ihre Ähnlichkeit mit heute noch lebenden Arten. Anhand dieser Ähnlichkeiten können Fossilien problemlos in den Stammbaum des Lebens überführt und damit mit den heute existierenden Organismen in eine verwandtschaftliche Beziehung gesetzt werden. Diese Verwandtschaft belegt, dass ausgestorbene Arten die Vorfahren heute lebender Tiere und Pflanzen und aller anderen Lebewesen sind.
Über paläontologische Stufenreihen können die schrittweisen Veränderungen von Arten über die Zeit schließlich durch die Fossilien rekonstruiert werden. Das prominenteste Beispiel hierfür ist die fossile Stufenreihe der Pferdeartigen beginnend bei kleinen, waldbewohnenden Urpferdchen wie Eohippus bis hin zu den heutigen Steppenbewohnern der Gattung Equus. Anhand der Veränderung des Gehäuses der heute noch lebenden Schneckenart Viviparus brevis kann die Veränderung einer Art eindrucksvoll nachvollzogen werden. Die ältesten Fossilien der Gehäuse dieser Art haben mit den heutigen Gehäusen kaum etwas zu tun - dass es sich um die gleiche Art handelt, lässt sich jedoch durch die Gehäuse von Schnecken in der Zeit dazwischen belegen, die Zwischenformen darstellen.

Von besonders hohem anschaulichem Wert sind daher so genannte Brückenfossilien. Als solche bezeichnet man Fossilien, welche eine Mischform aus der ursprünglichen Lebensweise der Vorfahren und der davon abgeleiteten Lebensweise der Nachfahren darstellen. Man muss bei der Beurteilung solcher Brückenorganismen jedoch vorsichtig sein, denn oftmals handelt es sich bei ihnen nicht um den direkten Vorfahren der heute lebenden Organismen, sondern viel eher um einen Seitenzweig, der aber mit den heute lebenden Arten einen gemeinsamen Vorfahren hat. So ist beispielsweise der berühmte Archaeopteryx lithographica aus dem Solnhofener Plattenkalk nicht der unmittelbare Vorfahre der heute lebenden Vögel, sondern eher so etwas wie ein "Bruder" der rezenten Vögel. Sein Körperbau, der sowohl Reptilien- als auch Vogelmerkmale in sich vereint, illustriert aber sehr eindrücklich, wie sich die Evolution von kleinen, zweibeinigen Dinosauriern hin zu den fliegenden Vögeln vollzogen haben könnte.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Weil sie belegen dass sich geologische Beschaffenheiten sowie Ökosysteme verändern und sie Aufschlüsse über Verwandtschaftssysteme bringen bzw. welche Vorteile Mutationen ursprünglich gebracht haben, zum Teil ohne dass sie die Erfordernis sich heute belegen lässt. Sie sind ein Fenster in die Vergangenheit und lassen durch deren Erscheinungsbild Verwandtschaftssysteme augenscheinlich nachvollziehen.

Weil sie die exakte Historie nachvollziehbarer halten und Aufschluss über Naturwissenschaftliche Erkenntnisse liefern.