Was für Methoden zur Altersbestimmungen der Fossilien gibt es?

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Hallo Ademtt,

es gibt mehrere Möglichkeiten - und die Erkenntnisse aus allen werden miteinander kombiniert. Man unterscheidet absolute Methoden der Altersbestimmung, bei denen man das Alter einer Probe direkt bestimmen kann, und relative Methoden der Altersbestimmung, bei denen man Wissen über andere Schichten nutzt, um das Alter einer bestimmten Probe einzugrenzen.

Hier findest Du eine gute Übersicht:

https://www.planet-schule.de/mm/methoden-der-altersbestimmung/

Durch Klicken auf die farbigen Markierungen links vom Bild kannst Du mehr zu den einzelnen Methoden erfahren - und rechts auf der Zeitskala siehst Du auch, für welche Zeitspannen die Methode einsetzbar ist.

Besonders wichtige Methoden sind zum Beispiel:

Radiometrische Altersbestimmung

Das ist wohl die bekannteste Methode der absoluten Altersbestimmung. Man benutzt hier die Zerfallsreihen radioaktiver Elemente. Alle Gesteine bestehen aus einer Kombination verschiedenster Elemente. Darin befinden sich auch radioaktive Isotope, deren Tochterprodukte und Halbwertszeiten bekannt sind. Aus der genauen Kenntnis dieser Zerfallsreihen kann man Altersbestimmungen vornehmen.

Für verschieden alte Fossilien muss man dabei verschiedene Zerfallsreihen benutzen. Die recht bekannte C14-Methode reicht zum Beispiel nicht weit genug zurück. Nach wenigen Zehntausenden von Jahren versagt sie und liefert unbrauchbare Ergebnisse. Zur Altersbestimmung von Fossilien, die Millionen von Jahren alt sind, taugt sie deshalb nicht. Zum Glück gibt es aber andere Zerfallsreihen, die hier bestens geeignet sind: Die Uran-Blei-Methode und die Kalium-Argon-Methode funktionieren bei sehr alten Gesteinen. Dadurch, dass man zwei verschiedene Zerfallsreihen zur Verfügung hat, kann man die Datierungen gegenseitig auf Übereinstimmung prüfen.

https://lp.uni-goettingen.de/get/text/7289

Leitfossilien und Stratigraphie

... gehören zu den relativen Methoden der Altersbestimmung. Bei allen diesen relativen Methoden wird ausgenutzt, dass ein Fossil ja nicht vom Himmel fällt, sondern nur ein Teil seines umgebenden Gesteins ist. Selbst das umgebende Gestein wiederum liegt nicht isoliert, sondern ist Teil der ganzen Gegend - etwa einer Aufwerfung vieler Gesteinsschichten an einem Berghang. Mit den relativen Methoden der Altersbestimmung benutzt man also die Lage eines Fundstücks mit: Man schaut, ob man bestimmen kann, wie alt darunter liegende Schichten sind, wie alt die darüber liegenden Schichten sind - und welche anderen Fossilien man noch in derselben Schicht finden kann.

Leitfossilien sind Tiere oder Pflanzen, die zwar weit verbreitet waren, aber eindeutig einem recht engen Zeitraum zugeordnet werden können. Etwa weil sie erdgeschichtlich nicht sehr lange (in einer bestimmten Form) existiert haben. Findet man ihre Fossilien in einer bestimmten Schicht, kann diese zeitlich also eingegrenzt werden.

Hier findest Du ein paar recht typische Leitfossilien:

https://www.klett.de/alias/1012080

Grüße