Warum ist die Radiokarbonmethode zur Datierung von älteren Fossilien effektiv?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Radioaktive Datierungsmethoden beruhen darauf zu wissen, wieviel von dem Isotop vorkommt (also z.B. zur Lebzeit von dem Tier oder der Pflanze eingelagert wurde) und wie lange es braucht, bis die Hälfte zerfallen ist.

Wenn Du über den Zerfall von radioaktivem Jod-131 (Halbwertszeit 8 Tage) was bestimmen willst, daß 100000 Jahre alt ist... dann wirst Du keins mehr finden.

Wenn Du über den Zerfall von radioaktivem Uran-235 (Halbwertszeit 703 Millionen Jahre) was bestimmen willst, daß 100000 Jahre alt ist... dann wird fast noch nichts davon zerfallen sein.

Daher muß man die Isotope die man sich anschaut immer so wählen, daß noch was da ist, aber der Unterschied schon so groß, daß was zerfallen konnte... und man kann auch mehr als ein Isotop angucken, aber da wird es dann kompliziert.

https://de.wikipedia.org/wiki/Radiometrische_Datierung

Wenn Du dir die Halbwertszeit von radioaktivem Kohlenstoff anschaust solltest Du dir jetzt deine Frage beantworten können?

SonderSon891 
Fragesteller
 27.02.2022, 13:28

Danke dir für deine Erläutern - ich hätte zusammenhängend noch weitere Fragen:

  • Beschreibt die Radiokarbonmethode als Datierungstechnik nur die Untersuchung von C14-Isoptopen oder von jeglichen Isotopen?
  • Könntest du es bitte nochmal am Beispiel von C14 erklären?
  • Wenn ich es richtig verstanden habe, dann hat jedes Isotop eine Halbwärstzeit (die Zeit, in der die Hälfte der zum Zeitpunkt des Todes vorhandenen Menge von einem Element zerfallen ist), mit der man das Alter eines Fossils bestimmen kann - ist diese Halbwertszeit bei jedem Element festgesetzt? Woher kennt man die Menge eines Isotops zum Zeitpunkt des Todes?

Ich wäre dir mega dankbar, wenn du mir meine Fragen beantworten könntest. Ich danke dir!

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matmatmat  10.03.2022, 19:36
@SonderSon891

Die Halbwertszeit der unterschiedlichen isotope haben (radio)chemiker und Physiker sehr genau vermessen, ja. Die kennen wir für quasi alle Elemente und deren Isotope. Kohlenstoff bietet sich an, da er in allen Lebewesen vorkommt und mit ~5730 Jahren gut geeignet ist schon nach 500 Jahren einen gewissen Unterschied meßbar zu machen und nach mehreren 10000 Jahren fällt es dann unter die Nachweisgrenze. Mit wieviel C14 das Tier mal gestartet ist kann man wissen, da ständig in der Erdatmosphäre durch Beschuß mit kosmischer Strahlung neues C14 entsteht und es ein Gleichgewicht aus Zerfall und Neubildung gibt. Solange sich also die Zusammensetzung der Atosphäre nicht krass ändert oder die Strahlungsintensität der Sonne ist das in einem Gleichgewicht und das wird dann der "Startwert" für das Fossil.

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Von Experten agrabin und DedeM bestätigt

Es ist umgekehrt. Das Kohlenstoffisotop C-14 hat eine Halbwertszeit von gut 5000 Jahren. Nach 10 Halbwertszeiten, also gut 50000 Jahren, ist nur noch ein Tausendstel des C-14 vorhanden. Und da wird dann die Bestimmung zunehmend ungenau.
Bei noch älteren Fossilien (also Dinos z.B.) ist das C-14 dann völlig ungeeignet. Da muss man andere Zerfälle betrachten, mit Halbwertszeiten von Millionen oder Milliarden Jahren.

SonderSon891 
Fragesteller
 27.02.2022, 13:38

Ich danke dir sehr - mega nett!

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