Warum sind Amerikaner im Vergleich zu Deutschen so reich?

14 Antworten

Sind sie gar nicht. Die Statistik verfälscht, dass dies nur dadurch überdeckt wird, dass es in den USA mehr Millionäre und Milliardäre gibt. Außerdem: Fast der ganze Konsum in den USA läuft auf Pump (noch deutlich mehr als bei uns!), weil man die Amis so brutal gut in die Eigenheim-Falle lockt durch Werbung. Aber würden die Menschen dort auf einmal nur noch das Geld ausgeben, das sie wirklich verdienen, dann würde die Wirtschaft schnell kollabieren, etwas, was wir vielleicht bald sehen werden wegen der vielen Krisen auf der Welt.

Zudem sind sehr viele Amis nicht krankenversichert.

Sind sie nicht, sie sind durchschnittlich ärmer.

Es gibt einige Reiche, aber das sind eher Ausnahmen, ein kleiner Prozentsatz.

Auch wenn das in amerikanischen Filmen anders rüber kommen mag. Filme über Armut sind in Hollywood nicht gerade gefragt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Der durchschnittliche US-Amerikaner ist nicht reicher als der durchschnittliche Deutsche, eher im Gegenteil. Drei oder vier Jobs zu haben um über den Monat zu kommen ist fast schon normal.

Ich habe 10 Jahre in den USA gelebt und gearbeitet. Ich habe dabei Elend gesehen, welches in Deutschland unmöglich wäre, und die Behörden auf den Plan rufen würde.

Allerdings gibt es mehr "Superreiche" als in Deutschland. Das bedeutet aber nur, dass die Kluft zwischen arm und reich noch grösser ist, als bei uns. Ich möchte in den USA nicht als "Durchschnittsami" leben.

Das monatliche Durchschnittseinkommen beträgt 4,496 US Dollar. Das mag hoch erscheinen, ist es aber nicht. Die Preise sind dort mit unseren Preisen nicht zu vergleichen.

Miete, ein 1 Zimmer "Apartment" ausserhalb des Zentrums kostet 1.195,94 – 2,164,77 $. Eine 3 Zimmer Wohnung gibt es für 3.075,29 – 5.125,48 $.

Das ist vom Durchschnittsgehalt nicht zu finanzieren, da benötigt man einen 2. oder 3. Job. In New-York kannst du eine 1 Zimmerwohnung für rund 5.000 $ mieten.

Der Dollarkurs ist mit 1:1,04 fast gleich.

Dein Eindruck stammt vermutlich aus Fernsehserien, die in der Oberschicht spielen.

Siehst du ein größeres Haus aus Stein, so ist es Oberschicht. Das kann sich der Durchschnittsami nicht leisten.

10 Jahre in den Staaten haben mir gereicht. Ich habe das auch nur gemacht, weil mein Arbeitgeber mich mit dem knapp 10 fachen des Durchschnittsgehalts gelockt hat. Das waren zwei 5 Jahresverträge. Den dritten 5 Jahresvertrag habe ich dankend abgelehnt, und bin in das "arme" Deutschlund zurückgekehrt. Ein gutes hatte mein Aufenthalt in den Staaten, ich habe dort meine deutsche Frau kennengelernt.

Rotfuchs716  22.07.2023, 21:59

weshalb bist du wieder nach Deutschland zurück gekehrt? Dir ging es in der USA ja sicher viel besser als dem Durchschnittsamerikaner.

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RealChrist  23.07.2023, 10:41
@Rotfuchs716
  1. Die Mentalität des Durchschnittsamerikaners gefielt mir nicht.
  2. wurde meine Frau schwanger, und ich wollte meine Kinder in Deutschland aufwachsen lassen.
  3. wenn man sich mit "How do you do" begrüßt, als Antwort "How do you do" zurück bekommt, dann zeugt das nicht von großem Interesse. Einmal ging es mir gesundheitlich nicht so gut, und ich beantwortete die Frage so wie es mir ging. Das wollte man aber gar nicht wissen. Dem Amerikaner geht es immer gut, oder er ist ein Versager, egal ob körperlich oder finanziell.
  4. Das ich zu der Zeit ein verlockendes Angebot von einem deutschen, wissenschatflichem Forschungsinstitut bekam, erleichterte den Abschied aus den Staaten.
  5. Ehrliche menschliche Freundschaften gibt es kaum. Freundschaften definieren sich hauptsächlich über den Job, das Geld. Wenn du finanziell nicht mehr mithalten kannst, sind die gesellschaftlichen Kontakte (Freundschafte) plötzlich nicht mehr vorhanden. Vor den finanziellem Absturz war ich nicht betroffen, auch durch Protektion "von oben", ich wurde ja abgeworben. Schon die Verlängerung des ersten Fünfjahresvertrags war ein Fehler. Ich zählte erst die Monate, die Wochen, die Tage, die ich noch "bleiben musste".
  6. Ja, finanziell ging es mir viel besser als dem Durchschnittsamerikaner, viel besser als dem Durchschnittsdeutschen, aber ich fühlte mich nicht "zuhause".
  7. Zum glücklichsein gehört mehr als Geld, Haus und Auto.
  8. Meine Rückkehr nach Deutschland war kein Fehler. Die "Freundschaften", die ich hatte, hatten sich nach kurzer Zeit auch erledigt, und beschränkten sich auf berufliche Kontakte, doch damit hatte ich im Vorfeld gerechnet. Persönliche Freundschaften sind selten und richten sich hauptsächlich danach welchen Nutzen man aus der "Freundschaft" schliessen kann. Darum schliesst der Durschnittamerikaner keine Freundschaften, sondern "knüpft Kontakte". :-((
  9. Mag sein, dass das manchem gefällt, mir gefiel es nicht. Das ist meine ganz persönliche Erfahrung, und gilt ausschliesslich für mich.
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RealChrist  23.07.2023, 12:34
@Rotfuchs716

Danke dir.

Das erste Jahr war faszinierend. Man kann New-York nicht mir unseren Großstädten vergleichen, es ist eine andere Welt. Die Begeisterung lässt aber nach, wenn man hinter die Kulissen schaut, wenn man dort lebt.

Auf Grund meines Jobs lernte ich die ganzen Staaten kennen, ich kenne jede größere Stadt. Einige gefielen mir besser, viele aber schlechter. Da ich genau 10 Jahre und 2 Monate dort lebte, ist meine Erfahrung sicher nicht oberflächlich.

Versteh mich nicht falsch, man kann dort gut leben, wenn man nicht zur "Unterschicht" gehört, zu der leider der Großteil der US-Amerikaner gehört.

Viele haben 2-3 Jobs, um einigermassen über die Runden zu kommen. Da bleibt nicht mehr viel Zeit für die Familie. Deshalb ist die Scheidungsrate enorm hoch. Schnell geheiratet und schnell geschieden, wie im Job "hire and fire".

Wikipedia sagt:

Hire and Fire (englisch: Heuern und Feuern) ist ein im deutschsprachigen Raum bekannter Begriff für eine flexible Personalpolitik.

Na ja, zu "flexibeler Peronalpolitik" kann man auch sagen, dass es keinen Kündigungsschutz gibt. Du kannst morgens fröhlich zur Arbeit gehen, und bist Abends arbeitslos, wobei es keine Arbeitslosenversicherung in unserem Sinn gibt.

Viele Familien sind ruiniert, weil ein Familienangehöriger krank geworden ist. Was machst du, wenn eine Operation tausende- hunderttausende Dollar kostet, und du hast keine Krankenversicherung?

Meinen ständigen Wohnsitz hatte ich in Fort Worth/Texas, einer kleineren Stadt mit knapp 1 Million Einwohner. :-)

Man spricht immer vom hervorragendem Bildungssystem der USA. Wenn mir aber Universitätsstudenten auf dem Globus Deutschland zeigen sollen, dabei mit dem Finger im Bereich Indonesien rumsuchen.......

Wenn ich "Freunde" zum Besuch in Deutschland einlade, und ich zur Antwort bekomme:

"Lieber nicht, ihr habe ja noch Krieg." (2. Weltkrieg), dannn frage ich mich ob Bildung keine Allgemeinbildung beinhaltet.

Die US-amerikanische Gesellschaft ist deutlich mehr in "Klassen" aufgeteilt als in Europa. Der Sprung von einer in die nächst höhere Klasse gelingt dir nur uber´s Geld, wobei es egal ist wie du das Geld erworben hast. Zum Beispiel ist es nicht anrüchig den Staat um Steuen zu betrügen (so ist Trump, und nicht nur der reich geworden). Nur öffentlich zugeben darfst du es nicht.

Während der 10 Jahre ging es mir finanziell und gesellschaftlich blendend, nur fehlte mir das Umfeld, mit dem ich Abends einmal ausgehen konnte ohne über Job und Geld zu sprechen. Ich wusste, dass meine "Freunde" nur meine Fraunde waren, weil ich zu ihrer Klasse gehörte und weil sie einen Nutzen aus dem "Kontakt" ziehen wollten. Leider muss ich sagen, dass es echte Freundschaften nur noch in der Unterschicht gibt.

Auch solltest du in den Staaten kein Rentner werden. Die gegenwärtige Rechte liegt (Durchschnitt) bei 18% des Durchnittseinkommens. Selbst wenn du (was viel ist) 5.000 $ verdient hast, bekommst du eine monatliche Rente von 900 $.

Kannst du dir den Absturz vorstellen? Ein Viertel (25%) der US-Amerikaner leben in Altersarmut, weil sie sich eine freiwillige Rentenversicherung einfach nicht leisten konnten.

Ein absolut falsches Bild vermitteln die US-Fernsehserien. Die spielen alle in der Oberschicht. So wie es dort dargestellt wird lebt der Durchschnittsamerikaner jedenfalls nicht. Vielen Menschen geht es sehr gut, aber viel mehr Menschen geht es absolut schlecht.

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Das wäre eine ziemlich pauschalisierende Antwort. Der Wohlstand eines Landes ist von zig Faktoren abhängig, das allein auf die Arbeitsstunden pro Kopf zu rechnen macht keinen Sinn. Dann wäre ja Bangladesch viel reicher als Deutschland was nicht der Fall ist.

Ich vermute es liegt eher daran, dass es eine kleine Gruppe an hypererfolgreichen Amerikanern gibt (Elon Musk, Jeff Bezos, Mark Zuckerberg, Bill Gates etc.) die den Durchschnitt extrem anheben.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Master in Financial Management

Die allermeisten Amerikaner sind nicht reich! Da hast Du etwas verwechselt!

Und weil Du das mit den Häusern (in den Kommentaren) angesprochen hast:

Die Häuser haben keinen Keller, maximal (!) 2 Etagen und sind aus Leichtholz und Gips gebaut mit etwas Plastik als Deko drumherum!

Deswegen fallen die Häuser dort auch immer um, wenn es windig wird! :-(

So ein Haus kostet dort oftmals keine $100,000 und die komplette Fassade und der Innenausbau ist "fake!".

Hier kannst Du Dir ja mal so ein amerikanisches Haus angucken! Sehr interessantes Video: https://youtu.be/Lly3eVJRyZA?t=118