Warum ist es schlimm,wenn man nicht kochen kann?

Superturk  12.02.2024, 09:55

Bist du m oder w?

maralschaefer 
Fragesteller
 12.02.2024, 09:56

Weiblich, bald 23 Jahre

SnoopyC737  12.02.2024, 10:37

Hättest du denn Interesse daran, kochen zu lernen??

maralschaefer 
Fragesteller
 12.02.2024, 11:20

Ja, auf jeden Fall!

17 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Rohe Möhren sind überhaupt nicht gesund, die kann man gar nicht verdauen und kommen oft unverdaut wieder hinten raus. Man kann sie reiben oder Saft daraus machen.

Rohkost ist als Teil der Ernährung in Ordnung, aber nicht ausreichend.

Zum Kochen können gehört nicht nur die Fertigkeit, ein Gericht zubereiten zu können, sondern auch Kenntnisse über die Lebensmittel an sich, Gerichte gesund und ausgewogen zusammenstellen zu können und vieles mehr.

Früher wurden die Frauen sorgfältig geschult, um gesunde, saisongerechte und qualitativ einwandfreie Lebensmittel im Laden oder auf dem Markt zu erkennen, zu wissen, wie man sie aufbewahren muss, damit sie lange haltbar sind, zu wissen, wie man sie zubereitet und worauf man dabei achten muss, um die Nährstoffe einerseits zu erhalten, andererseits optimal zu erschliessen, wie man Reste aufbewahrt und was man damit machen kann/soll.

Heute haben die Leute keine Ahnung mehr.

Sie kaufen Gemüse und Obst nach Aussehen oder weil es gerade Aktion ist. Niemand weiss mehr, woran man Qualität erkennt. Bei der Zubereitung werden Fehler gemacht, so dass alle gezwungen sind, viel mehr zu essen, als gesund ist, um die relevanten Nährstoffe aufzunehmen. Lebensmittel und Reste werden falsch aufbewahrt.

Stattdessen rennen alle den "Superfoods" nach, anstatt sich gesund zu ernähren.

Foodwaste, Übergewicht und Stoffwechselerkrankunge kann man nicht bekämpfen, indem man es verteufelt. Sondern indem wir wieder lernen, wie man mit Lebensmitteln richtig umgeht.

maralschaefer 
Fragesteller
 12.02.2024, 11:22

Daaaaaankeeeeee!!!!! Leider sind nur wenige Menschen so klug wie du. Und dank dir habe ich gelernt, dass rohe Möhren nicht gesund sind.

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LastDayofEden  12.02.2024, 11:32
@maralschaefer

Ich habe mich tatsächlich sehr intensiv mit Ernährung auseinandergesetzt, und das schon seit der Kindheit. Wir hatten in der Schule noch "Haushaltsunterricht", das gilt heute als "altbacken" und wurde deshalb abgeschafft.

In Wirklichkeit aber wäre sehr viel mehr für die gesamte Welt getan, wenn alle richtig kochen, putzen (Hygiene, richtiger, Umgang mit potentiellen Umweltgiften!!!), waschen etc. könnten. Das wäre eigentlich viel wichtiger als die berufliche Ausbildung (ich meine natürlich: in Ergänzung dazu!).

Leider denkt da einfach niemand dran, und das liegt - letztlich - an der Abwertung dessen, was traditionell als Arbeit der Frauen betrachtet wurde. In Wirklichkeit aber, objektiv betrachtet, ist es die Grundlage für psychische und körperliche Gesundheit und Leistungsfähigkeit!

Es wäre also ziemlich sinnvoll, dass ALLE lernen, wie man richtig kocht.

Jetzt nützt dir das natürlich nichts, dass die Gesellschaft da leider auf dem Holzweg ist. Aber wenn du möchtest, kannst du dir selber ein Thema herausgreifen, das dir wichtig ist, und dich darin weiterbilden.

Wenn du es wichtig findest, kochen zu können, gibt es Lehrmittel, welche von Anfang zeigen, welche Lebensmittelkategorien es gibt, worauf mach achten solle bei Einkauf, Lagerung und Zubereitung und wie man ein gesundes und ausgewogenes Gericht zusammenstellt. 🙂

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maralschaefer 
Fragesteller
 12.02.2024, 11:57
@LastDayofEden

Ich habe mein Abitur im Jahr 2020 mit dem Durchschnitt 3,1 bestanden (schlechteste Note war Sport) und ich habe gleich mal meine Eltern gefragt, warum es in der Abiturphase eigentlich kein Unterrichtsfach namens "Hauswirtschaft" gibt, wo man kochen, Hygiene... lernt. Leider konnten meine Eltern mir diese Frage nicht beantworten.

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LastDayofEden  12.02.2024, 12:01
@maralschaefer

Bravo! Deine Frage war komplett berechtigt! Da lernt man Analysis (was man mit höchster Wahrscheinlichkeit ein Leben lang nicht mehr braucht) oder wie lang der längste Fluss der Welt ist (nichts dagegen, aber das kann man ja einfach im Internet nachschauen), aber die wirklich wichtigen Dinge, die man nun wirklich jeden Tag braucht, und das völlig egal, was man beruflich macht, das lernt man nicht!

Ich finde wirklich, dass wir als Gesellschaft in diesem Punkt eine falsche Abzweigung erwischt haben. :-(

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jeder könnte kochen, wenn er es wollen würde, es gibt schliesslich mehr als genug Kochbücher (und das ist nun wirklich nichts anderes, als sich an einfache Anweisungen zu halten). daher ist das schlimme am "nicht kochen können" nicht die Tatsache, dass jemand nicht kochen kann, sondern dass diese Person einfach aus Faulheit nicht kochen will- in einer Beziehung absolut von Nachteil.

Johannax32  25.02.2024, 16:23

Naja, unter "Kochen können" verstehe zumindest ich, dass man es wirklich kann. Es genügt nicht, ein Rezept aus dem Kochbuch nachzukochen oder das Rezept "frei" (weil auswendiggelernt) zu kochen. Kochen bedeutet für mich, dass ich ein Gericht abschmecken, verfeinern und auch ein schlechtes Rezept retten kann.

Das kann nicht jeder und wird auch nie jeder können. Wer von klein auf mit Fertignahrung großgezogen wurde, wird nie den gleichen Geschmack entwickeln wie eine Person, die zunächst Muttermilch und anschließend ausschließlich selbstgemachte Nahrung (d.h. auch keine fertigen Spätzle, Pizzateig, o.ä.) bekam. Weiterhin spielt auch ein gewisser kultureller Aspekt hinein: In vielen Familien ist Essen einfach nur etwas, was schnell Energie liefern muss. In anderen Familien wird Wert auf die Qualität und die Auswahl und Vielfältigkeit der Nahrungsmittel und schlussendlich auch das Zusammensein der Familienmitglieder gelegt und die Mahlzeit somit auf eine völlig andere Weise zelebriert.

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Mit "Nicht Kochen können" ist umgangssprachlich gemeint, dass man kein Essen zubereiten kann. Darunter auch kein roher Salat oder Obst.

Leute, die nur Fertiggerichte in den Ofen schieben können (Pizza, Lasagne aus der Pappschale etc.), können "nicht kochen".

Wie du schon sagst, ist es nicht relevant, dass man wortwörtlich etwas "kocht" (also bei 100°C in einen Wassertopf wirft). Es geht darum, sich ausgewogen und gesund ernähren zu können.

Viele Menschen in Deutschland können das erschreckenderweise nicht. Was die riesigen Fertigessen-Abteilungen im Supermarkt erklärt.

Das hat nichts mit Können zu tun, sondern mit Wollen.

Praktisch jeder Mensch ist in der Lage, eine Packung Nudeln in kochendes Wasser zu werfen, und eine Packung passierte Tomaten zu würzen und an die Nudeln zu geben.

Das ist höchstens Übungssache, zumal in den Rezepten auch alles ganz genau erklärt ist.

"Schlimm" ist das sowieso nicht, aber ich könnte mich nicht tagtäglich von rohem Gemüse ernähren.

Weil man mit einer warmen Malzeit Kinder großziehen kann, man selbst sollte auch einmal am Tag warm essen.