Du hast bereits einige Antworten erhalten. Ich möchte daher gerne einige Aspekte ergänzen bzw. näher herausarbeiten, die bisher nicht deutlich genug wurden.
Grundsätzlich ist der Elternsprechtag dafür da, dass Lehrkräfte an einem Tag gebündelt allen Eltern und Schülern ein kurzes Feedback über die Leistungen des Schülers geben kann. Anschließend obligt es den Eltern bzw. dem Schüler, die Häppchen aufzugreifen, eigenständig Lösungen zu versuchen bzw. bei größeren Problemen einen individuellen Gesprächstermin mit der Lehrkraft zu vereinbaren, bei dem genauer eruiert werden kann, wo Probleme genau liegen und/oder wie man diese angehen könnte. Feedback ist unerlässlich, wenn man an sich und seinen Leistungen arbeiten möchte, und kommt meist in Schulen viel zu kurz. Mit einer Zahl (=Note) kann man wenig anfangen, mit einem auch nur kurzen Gespräch bzw. evtl. einer Vertiefung dessen hingegen schon deutlich mehr.
Weiterhin haben Eltern die Pflicht für ihre Kinder und das Gelingen deren Ausbildung zu sorgen. Elternsprechtage finden meist zu abendlichen Stunden statt, d.h. jedes Elternteil kann (je nach Beruf) idR problemlos teilnehmen und muss sich nicht für einen individuellen Gesprächstermin einen Urlaubstag nehmen.
Zudem ist es leider nicht in allen Familien so, dass sich Kinder ihren Eltern anvertrauen können. Eine Auskunft kann das fam. Verhältnis zwar leider weiter beschädigen, wenn Eltern den Sprechtag missverstehen, dennoch müssen Eltern grundsätzlich die Möglichkeit erhalten, ihrem Nachwuchs rechtzeitig zu helfen und bei Problemen zu intervenieren.
Wenn du Angst vor der Reaktion deiner Eltern hast, dann wende dich an deine Lehrkraft, damit sie behutsam an das Problem herantreten und euch helfen kann. Zur Offenbarung deiner Leistungen ist sie dennoch verpflichtet. Meist ist die Angst jedoch glücklicherweise unberechtigt :)