Wallach zum 1. Mal in gemischter Herde?
Hallo,
ich habe vor kurzem ein neues Pferd gekauft. Er ist ein 10 jähriger Ponywallach. Der Vorbesitzer hatte ihn knapp 5 Jahre. Zu dieser Zeit hat er keinen Kontakt zu Stuten gehabt, ob er es davor einmal hatte, ist nicht bekannt. Bei uns steht er jetzt in einer gemischten Herde. 2 Wallache/ 2 Stuten. Zunächst hatten wir sie durch einen Zaun getrennt. Alles verlief harmonisch. Mit dem Zusammenstellen wurden die Stuten sofort rossig. Mein Wallach schachtet aus, deckt aber zum Glück nicht. Allerdings verhält er sich seitdem sehr Machomäßig und jagt den anderen Wallach so, dass er sich schon freiwillig isoliert. Ich hab nun begonnen, Mönchspfeffer zu füttern. Meint ihr erfahrungsgemäß, das Verhalten beruhigt sich über die Zeit oder ist er eher ein Kandidat, den ich besser ohne Stuten halten sollte?
9 Antworten
Ob sowas funktioniert kommt immer auf die Dynamik innerhalb der Herde an, die sich mit einem Neuzugang aber auch ändern kann.
An meinem alten Stall änderte sich das mal durch eine neue Stute, bei der sogar die Wallache aufwachten, die bislang keinerlei Interesse an Stuten hatten.
Meine recht alte Stute habe ich vor einigen Jahren aus der Herde genommen, weil zwei neue junge Kaltblüterwallache einen Hormonschub hatten, und sich ständig mit ihrem Gewicht auf sie schmissen. Sowas geht dann nicht.
Nein, raus aus der gemischten Herde. Meiner war genauso, als er in der gemischten Gruppe stand. Am Anfang noch best friends mit dem Ponywallach in der Gruppe und als dann eine neue Stute kam, ist er völlig durchgedreht. Hat sie abgeschottet und beschützt vor den anderen. Er war außerhalb der Herde kaum mehr zu händeln. Ich durfte mir die wildesten Sachen anhören, dass er mehr ausgelastet werden muss, damit er nicht so blöd ist, dass das alles meine Schuld wäre, ich nicht mit ihm zurecht käme etc.
Dann hab ich den Stall gewechselt, weil ich nervlich auch einfach am Ende war. Er kam in eine reine Wallachgruppe und siehe da: Er war wie ausgewechselt. 180 Grad Wendung.
Gemischte Gruppen gehen nie gut. So viele Stallbesitzer, die mir das bestätigen konnten und die solche Geschichten aus eigener Erfahrung bestätigen konnten.
Tu dir und deinem Pferd den Gefallen und stell ihn in die Männer-WG. Er wird es dir danken. Und du dir auch.
Das wird nichts, wenn ein Wallach sich "seine" Stuten sucht, ist Ärger immer vorprogrammiert.
Es gibt Wallache, die sind da ganz entspannt, entweder weil sie null Interesse an den Stuten haben, oder sie haben ihre Stute und die Stute ist damit auch zufrieden und niemand geht die zwei an.
Aber wenn er "verteidigt", hast du niemals Ruhe in der Gruppe und dein Pferd stresst sich auch mega rein.
Wir haben eine sehr harmonische, gemischte Herde, aber wenn da einer Stunk machen würde, müsste er gehen.
Ja, so macht das in der Regel auch ein verantwortungsvoller Stallbesitzer. Leider war die Stallbetreiberin in dem Stall, in dem meiner vorher stand, nicht so verantwortungsbewusst. Hauptsache Einsteller, Hauptsache Geld. Gleichzeitig schön über alle hergezogen, die ne andere Meinung vertreten oder nicht so toll reiten können wie sie oder ihre Lieblingseinstellerin (die beiden haben viel gelästert).
So geht's natürlich auch (nicht)....
Ja, das kenne ich auch... Solche Ställe gibt es oft genug... Hauptsache Geld kommt rein.
Ich arbeite aktuell mit einem Pferd zusammen, toller Kerl, der jedoch in der aktuellen Konstellation nicht glücklich ist in der Herde, der SB jedoch möchte mehr Einsteller, mehr Geld...
Traurig sowas. Wobei das Konzept in meinem Fall nicht aufgehen kann. Die SB hat 12 eigene Pferde, davon sind ca. 7 im Schulbetrieb. Die Anlage hat sie 2019 renovierungsbedürftig übernommen und war, bei unserem Auszug, immer noch mit Renovierungsarbeiten beschäftigt.
Einsteller waren es, als ich ging, auch ca. 12.
Das kann nicht wirtschaftlich sein. Wollte sie aber nicht hören... naja...
Ich komme als Trainer sehr viel rum, ich sehe auch Ställe mit 50+ Pferden in einer Herde, weil der SB kein Ende kennt...
der gehört in eine wallachgruppe.
es wird zwar immer gesagt, dass man mönchspfeffer nehmen sollte - aber mir ist nicht ein einziger fall bekannt, wo der beim pferd gewirkt hätte.
Bei Stuten kenne ich schon Wirkung, dass sie nicht mehr gar so viel rum rossen.
Doch, bei Stuten habe ich gute Erfahrungen damit gemacht. Bei Wallachen hat es bisher genau nichts gebracht.
Da sollte man als Stallbetreiber so konsequent sein und den Störenfried rauswerfen. Zumal mein Pferd seit einem halben Jahr ca. schon stand, bevor besagter Wallach einzog und die Situation so war, wie sie sich letztendlich herausstellte.
Btw: Das ist der Wallach von dem 13-jährigen Mädchen, von der ich hier schon öfter erzählt habe.
Ich habe das bei meinem Hengst auch versucht, er stand beim vorbesitzer in einer Stallgasse ohne Stuten, bei uns sind die Stallgassen aber gemischt, und mit den Ladys Sicht nähe war er völlig gestresst, Sicht schutz und Mönchspfeffer hat null geholfen. Auch jetzt wo die Klöten ab sind, hilft der Mönchpfeffer so gar nichts, aber er weiß auch wie es geht, war schon im Deckeinsatz
Mönchspfeffer kannst auch wieder weg lassen, bringt idR nichts. Und nein, das Verhalten beruhigt sich über die Zeit erfahrungsgemäß eher nicht, und nur weil er jetzt noch nicht aufspringt ist das nicht ausgeschlossen. Und selbst wenn nicht ist es trotzdem eine absolut unnötige Stressituation für alle Beteiligten (Pferde und Menschen).
Bring den in einer Wallachherde unter und alles ist gut.
Gemischte Gruppen gehen sehr oft sehr, sehr gut. Was sehr zuverlässig nicht funktioniert, sind reine Stutenherden. Das ist wie bei Menschen nur Gezicke, wenn nicht mindestens ein Quotenwallach drin ist und bei einem einzelnen Wallach wird der völlig aufgebraucht von den Stuten ;-)
Unser leben seit 2011 (also inzwischen die Nachfolger der früheren Wallache bei uns) in einer gemischten Herde. Wichtig ist, dass sie groß genug ist und die Anlage klug gebaut (die Flächengröße ist weniger erheblich als die Aufteilung der Fläche).