Wallach zum 1. Mal in gemischter Herde?

9 Antworten

Ob sowas funktioniert kommt immer auf die Dynamik innerhalb der Herde an, die sich mit einem Neuzugang aber auch ändern kann.

An meinem alten Stall änderte sich das mal durch eine neue Stute, bei der sogar die Wallache aufwachten, die bislang keinerlei Interesse an Stuten hatten.

Meine recht alte Stute habe ich vor einigen Jahren aus der Herde genommen, weil zwei neue junge Kaltblüterwallache einen Hormonschub hatten, und sich ständig mit ihrem Gewicht auf sie schmissen. Sowas geht dann nicht.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologin, medizin. Fortbildungen, Pferde-Gnadenhof

Nein, raus aus der gemischten Herde. Meiner war genauso, als er in der gemischten Gruppe stand. Am Anfang noch best friends mit dem Ponywallach in der Gruppe und als dann eine neue Stute kam, ist er völlig durchgedreht. Hat sie abgeschottet und beschützt vor den anderen. Er war außerhalb der Herde kaum mehr zu händeln. Ich durfte mir die wildesten Sachen anhören, dass er mehr ausgelastet werden muss, damit er nicht so blöd ist, dass das alles meine Schuld wäre, ich nicht mit ihm zurecht käme etc.

Dann hab ich den Stall gewechselt, weil ich nervlich auch einfach am Ende war. Er kam in eine reine Wallachgruppe und siehe da: Er war wie ausgewechselt. 180 Grad Wendung.

Gemischte Gruppen gehen nie gut. So viele Stallbesitzer, die mir das bestätigen konnten und die solche Geschichten aus eigener Erfahrung bestätigen konnten.

Tu dir und deinem Pferd den Gefallen und stell ihn in die Männer-WG. Er wird es dir danken. Und du dir auch.

Baroque  26.02.2024, 21:41

Gemischte Gruppen gehen sehr oft sehr, sehr gut. Was sehr zuverlässig nicht funktioniert, sind reine Stutenherden. Das ist wie bei Menschen nur Gezicke, wenn nicht mindestens ein Quotenwallach drin ist und bei einem einzelnen Wallach wird der völlig aufgebraucht von den Stuten ;-)

Unser leben seit 2011 (also inzwischen die Nachfolger der früheren Wallache bei uns) in einer gemischten Herde. Wichtig ist, dass sie groß genug ist und die Anlage klug gebaut (die Flächengröße ist weniger erheblich als die Aufteilung der Fläche).

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Keks37  27.02.2024, 06:48
@Baroque

Dann hast du andere Erfahrungen gemacht als die Menschen hier der Umgebung.

Ich stelle meinen jedenfalls nicht nochmal in eine gemischte Gruppe, sollte er nochmal umziehen müssen🙈

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Hjalti  27.02.2024, 08:28
@Baroque

Hab selber Stutenherden, funktioniert bestens. Genauso wie Wallachherden. Probleme kenne ich aus den gemischten, auch in Aktivställen.

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Das wird nichts, wenn ein Wallach sich "seine" Stuten sucht, ist Ärger immer vorprogrammiert.

Es gibt Wallache, die sind da ganz entspannt, entweder weil sie null Interesse an den Stuten haben, oder sie haben ihre Stute und die Stute ist damit auch zufrieden und niemand geht die zwei an.

Aber wenn er "verteidigt", hast du niemals Ruhe in der Gruppe und dein Pferd stresst sich auch mega rein.

Keks37  27.02.2024, 08:45

Kann ich bestätigen. Am eigenen Leib erfahren. War nicht so toll.

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PartnerPferd  27.02.2024, 08:51
@Keks37

Wir haben eine sehr harmonische, gemischte Herde, aber wenn da einer Stunk machen würde, müsste er gehen.

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Keks37  27.02.2024, 09:14
@PartnerPferd

Ja, so macht das in der Regel auch ein verantwortungsvoller Stallbesitzer. Leider war die Stallbetreiberin in dem Stall, in dem meiner vorher stand, nicht so verantwortungsbewusst. Hauptsache Einsteller, Hauptsache Geld. Gleichzeitig schön über alle hergezogen, die ne andere Meinung vertreten oder nicht so toll reiten können wie sie oder ihre Lieblingseinstellerin (die beiden haben viel gelästert).

So geht's natürlich auch (nicht)....

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PartnerPferd  27.02.2024, 09:15
@Keks37

Ja, das kenne ich auch... Solche Ställe gibt es oft genug... Hauptsache Geld kommt rein.
Ich arbeite aktuell mit einem Pferd zusammen, toller Kerl, der jedoch in der aktuellen Konstellation nicht glücklich ist in der Herde, der SB jedoch möchte mehr Einsteller, mehr Geld...

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Keks37  27.02.2024, 09:28
@PartnerPferd

Traurig sowas. Wobei das Konzept in meinem Fall nicht aufgehen kann. Die SB hat 12 eigene Pferde, davon sind ca. 7 im Schulbetrieb. Die Anlage hat sie 2019 renovierungsbedürftig übernommen und war, bei unserem Auszug, immer noch mit Renovierungsarbeiten beschäftigt.

Einsteller waren es, als ich ging, auch ca. 12.

Das kann nicht wirtschaftlich sein. Wollte sie aber nicht hören... naja...

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PartnerPferd  27.02.2024, 09:35
@Keks37

Ich komme als Trainer sehr viel rum, ich sehe auch Ställe mit 50+ Pferden in einer Herde, weil der SB kein Ende kennt...

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der gehört in eine wallachgruppe.

es wird zwar immer gesagt, dass man mönchspfeffer nehmen sollte - aber mir ist nicht ein einziger fall bekannt, wo der beim pferd gewirkt hätte.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!
Baroque  26.02.2024, 21:41

Bei Stuten kenne ich schon Wirkung, dass sie nicht mehr gar so viel rum rossen.

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Hjalti  27.02.2024, 08:31

Doch, bei Stuten habe ich gute Erfahrungen damit gemacht. Bei Wallachen hat es bisher genau nichts gebracht.

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Keks37  27.02.2024, 08:46
@Hjalti

Exakt. Und MEINER sollte Mönchspfeffer bekommen, obwohl der Wallach in der Jungsgruppe nebenan ihn gestresst hat. Bevor der da war, gab es keine Probleme.

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Hjalti  27.02.2024, 11:08
@Keks37

Leider oft so, dass in an sich funktionierenden Herden durch ein neues Pferd das komplette Gefüge durcheinander kommt. Kenne Wallache, die standen Jahre problemlos mit Stuten, dann kommt einer zeigt ihnen wie man aufspringt - zack, das war's.

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Keks37  27.02.2024, 11:20
@Hjalti

Da sollte man als Stallbetreiber so konsequent sein und den Störenfried rauswerfen. Zumal mein Pferd seit einem halben Jahr ca. schon stand, bevor besagter Wallach einzog und die Situation so war, wie sie sich letztendlich herausstellte.

Btw: Das ist der Wallach von dem 13-jährigen Mädchen, von der ich hier schon öfter erzählt habe.

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Salomchen  28.02.2024, 10:40

Ich habe das bei meinem Hengst auch versucht, er stand beim vorbesitzer in einer Stallgasse ohne Stuten, bei uns sind die Stallgassen aber gemischt, und mit den Ladys Sicht nähe war er völlig gestresst, Sicht schutz und Mönchspfeffer hat null geholfen. Auch jetzt wo die Klöten ab sind, hilft der Mönchpfeffer so gar nichts, aber er weiß auch wie es geht, war schon im Deckeinsatz

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Mönchspfeffer kannst auch wieder weg lassen, bringt idR nichts. Und nein, das Verhalten beruhigt sich über die Zeit erfahrungsgemäß eher nicht, und nur weil er jetzt noch nicht aufspringt ist das nicht ausgeschlossen. Und selbst wenn nicht ist es trotzdem eine absolut unnötige Stressituation für alle Beteiligten (Pferde und Menschen).

Bring den in einer Wallachherde unter und alles ist gut.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin