Verletzte Amsel Gefunden
Hallo ich habe vorhin auf dem Heimweg eine verletzte Amsel gefunden. Sie kann weder fliegen noch vernünftig laufen der Tierartzt hat zu und ist im nachbarort. Ich bin 16 jahre alt meine eltern sind noch ein paar tage arbeiten und ich weiß nicht was ich machen kann mit dem Vogel, um ihm zu helfen
4 Antworten
Um diese Jahreszeit ist es unwahrscheinlich, dass du noch einen Ästling gefunden hast. Nehmen wir also an, es ist ein erwachsener, verletzter Vogel.
- Such dir einen oben offenen Karton.
- Stell einen Blumentopfuntersetzer oder Deckel (z.B. vom Marmeladenglas) voll Wasser hinein.
- Streu Sonnenblumenkerne daneben.
- Fang die Amsel vorsichtig mit einem Handtuch ein und setz sie in den Karton.
- Lass sie in Ruhe trinken und bring sie morgen zum Tierarzt.
Vermutlich ist es ein Ästling. Ästlinge sind noch nicht vollkommen selbstständig, aber schon weitestgehend befiedert und werden von den Eltern größtenteils am Boden weiterhin gefüttert. Fliegen erlernen sie erst zu dieser Zeit. Auch verfügen sie über keinen Fluchtinstinkt bzw. sie verhalten sich bei Gefahren - wie der Mensch für sie in erster Linie auch einer ist - ruhig. Deshalb glauben viele gleich, der Vogel sei verletzt oder sonstiges...Besser ist es also, bei solchen Findlingen diese an dem Ort zu belassen und sie für mind. 2 h zu beobachten (mit einer gewissen Entfernung), ob nicht doch noch ein Elternteil kommt. Sitzt der Vogel dagegen an einem gefährlichen Ort (z.B. Straßenrand), so sollte er in einem Umkreis von 25 Metern um den Fundort herum an einem sichereren Platz abgesetzt und dann beobachtet werden. Findet man dagegen Mauersegler oder Schwalben auf dem Boden oder gar verletzte Vögel, so sollte man sich dieser annehmen und an einen erfahrenen Aufpäppler bringen, da diese i.d.R. dann menschlicher Hilfe benötigen.
Wäre das Küken dagegen nackt, so sollte man sich nach einem Nest umsehen und das Küken dort wieder hineinlegen. Ist kein Nest auffindbar oder unmöglich zu erreichen, so sollte man sich dem Küken annehmen.
Siehe auch hier:
wildvogelhilfe.org/aufzucht/gefunden.html
wildvogelhilfe.org/aufzucht/erstversorgung.html
Wende dich doch bitte an eine Auffangstation
wildvogelhilfe.org/aufzucht/auffangstationen.html
oder an einen vogelkundigen Tierarzt:
welli.net/tierarzt-liste.html
vwfd-forum.de/viewforum.php?f=232
Der Tierarzt sollte deshalb vogelkundig sein, da sich ein solcher in Bezug auf Vögel weitergebildet hat. Vögel werden während des Studiums kaum thematisiert, so dass sich die meisten Tierärzte mit diesen nicht auskennen.
Eine weitere Strecke und die Kosten (dürften bei einem Wildvogel wohl aber nicht anfallen) sollten einen nicht daran hindern, wenn es um die Gesundheit des Tieres geht.
In Tierkliniken gibt es hin und wieder auch Tierärzte, die sich mit Vögeln auskennen. Einfach bei einer in eurer Nähe anrufen und erkundigen. Ansonsten zu einem der Tierärzte auf der Liste fahren, auch wenn dieser weiter weg ist. Tierkliniken sind im Übrigen täglich und rund um die Uhr erreichbar. Auch bieten Kleintierpraxen Notdienste an (hier bitte unbedingt zu einem vogelkundigen gehen).
wildvogelhilfe.org/aufzucht/artbestimmung.html (ohne die Art zu kennen, kann nicht das richtige Futter bestimmt werden)
Zum Futter siehe hier:
wildvogelhilfe.org/aufzucht/futter.html
Für einen Laien ist es nicht unbedingt einfach, einen Wildvogel aufzupäppeln. Zumal man beachten muss, dass dieser auch wieder ausgewildert muss. Hier muss einiges beachtet werden, weshalb ein erfahrener Aufpäppler da doch die bessere Lösung wäre.
Ruf beim Rathaus an und frage nach, wer für so etwas zuständig ist. Dies könnte der Förster sein oder ein Amt für Landschaftspflege. Die sollten sich dann weiter um das Tier kümmern.
Ist doch egal ob Amsel oder Adler. Jede Gemeinde hat den Auftrag, ihre Biosphäre zu schützen und hat sich in diesem Rahmen auch um den Wild- und Vogelbestand zu kümmern.
Klar sieht die Stadt ggf. nicht die Notwendigkeit, sich um verletzte Amseln zu kümmern aber probieren sollte man es schon.
Selbst wenn eine Tierart nicht vom Aussterben bedroht ist, kann es dennoch sein, dass es in der jeweiligen Gemeinde zu wenige gibt. Und die Zusammensetzung des Tierbestandes hat indirekt einen Einfluss darauf, wie die übrige Biosphäre geprägt ist.
Ich habe mal beim Spazierengehen eine Amsel entdeckt, die in einen oben offenen, sehr hohen und schmalen "Turm"/Kunstwerk gefallen ist und nicht mehr hinaus kam. Ich habe die Feuerwehr gerufen und sie haben einen Einsatzwagen geschickt. Als die Leute auch keine zündende Idee hatten, haben sie einen zweiten Einsatzwagen mit Drehleiter geschickt, und sie haben von oben einen Beutel hineingelassen, mit viel Mühen die Amsel hineinmanövriert und den Vogel von oben mit der Leiter rausgezogen.
Der Feuerwehrangestellte, mit dem ich telefoniert habe, hat sofort und ohne Zögern seine Kollegen geschickt, um der "Amsel in Notlage" zu helfen. Und bei uns gibt es reichlich Amseln... fand ich sehr nett von den Feuerwehrmännern, und der Amsel hat man ihre Erleichterung deutlich angesehen :)
Mach es so wie Mister Bean . Nimm ihn mit aber nicht anfassen !!! Lege ihn Zuhause auf ein Kissen und gib ihm ein bisschen Brot und kere. Morgen bringst du ihn dann zum Tierarzt.
es handelt sich um eine Amsel und nicht um einen Adler..