Typische Charakteristika deutscher Sprache

4 Antworten

  • harter Klang (meinte jedenfalls einmal ein polnisches Mädchen zu mir)

  • sehr viele unregelmäßige Verben

  • eher lange Wörter / Sätze. Stellt man einen deutschen Satz mit der englischen/ spanischen/... Übersetzung gegenüber, ist der deutsche meist der längere.

Ich schreib dir jetzt mal nicht die Charakteristika auf, die das Deutsche allgemein beschreiben, sondern diejenigen, die das Deutsche von vielen anderen Sprachen abheben.

Phonetik:

  • hohe Anzahl an Vokalphonemen (je nach Zählweise 15-17 Monophthonge, 3-4 Diphthonge)
  • Vorhandensein gerundeter Vorderzungenvokale (ö, ü)
  • Kontrast der Stimmhaftigkeit bei Plosiven und Frikativen (p-b, t-d, k-g, f-v, ss-s, sch-g)
  • Phoneme, die in relativ wenigen anderen europäischen Sprachen vorkommen: "ch" (wie in "ich"), "ch" wie in "lachen", "r" (Zäpfchen-"r")

Grammatik:

  • Keine dominierende Wortstellung (SVO im Hauptsatz, SOV im Nebensatz, VSO im Fragesatz)
  • Verbzweitstellung im Hauptsatz (Ich sehe ihn heute. Heute sehe ich ihn. Ihn sehe ich heute.)
  • Satzklammer (z.B. Ich habe ihn gesehen. Wirst du morgen kommen?)
  • Keine morphologisch markierte Aspekt-Differenzierung
  • Starke und schwache Deklination der Adjektive
  • Kasus wird hauptsächlich am Artikel markiert (4 Fälle)
  • Drei Genera (Maskulinum, Femininum, Neutrum)
  • Zwei Konjunktiv-Arten: ich sei - ich wäre
  • Regelmäßige und unregelmäßige Verben (machen - machte - gemacht vs. essen - aß - gegessen)

Lexik:

  • Kompositabildung

Pragmatik:

  • Differenzierung von Höflichkeitsstufen (du vs. Sie)

In der Phonetik der Ich-Laut und die Austauschbarkeit von Zäpfchen-R und Zungenspitzen-R;

in der Grammatik der Satzrahmen (Einfügung von Satzgliedern zwischen Subjekt und Prädikat oder zwischen Prädikatsbestandteilen, z.B. "Ich habe sie gestern im Park mit einem anderen Mann gesehen." "Hör doch endlich damit auf!";

in der Lexik die vielen Wortverbindungen (Türklinke, Fensterkreuz) und vor allem in der wissenschaftlichen Literatur der Hang zu langen Schachtelsätzen und neu erfundenen, aus griechischen und lateinischen Wortteilen zusammengebastelten Begriffen wie "Interkulturalität";

in der Schrift die Groß-/Kleinschreibung;

in der Pragmatik: "Der Spiegel zersprang in tausend Stücke", "Wir redeten über Gott und die Welt", "Ich werde nicht ewig warten".

Ohne es zu sehr zu verwissenschaftlichen, sind die auffälligsten Merkmale der deutschen Sprache:

  • die drei Geschlechter, die nur in den seltensten Fällen etwas mit dem Geschlecht zu tun haben,

  • der eigene Plural für fast jedes Wort

  • die Betonung der Stammsilbe

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Unterricht - ohne Schulbetrieb