Thema altes Rom?

4 Antworten

Wie standen Bevölkerung und Senatoren im Rom zur dominanten Rolle Julius Cäsars, der nach seinen Siegen in Gallien die Alleinherrschschaft anstrebte und zum römischen Diktator wurde?

Kurz gesagt: nicht gut. Sonst wäre er nicht von einigen Senatoren umgebracht worden!

Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

"Gaius Iulius Caesar (deutsch Gaius Julius Cäsar; * 13. Juli[2] 100 v. Chr. in Rom; † 15. März 44 v. Chr. ebenda) war ein römischer StaatsmannFeldherr und Autor, der maßgeblich zum Ende der Römischen Republik und zu ihrer späteren Umwandlung in eine faktische Monarchie beitrug.!

Zunächst brachte Cäsar viele Gesetze auf den Weg, was man als grundlegende Reform des römischen Staatswesens betrachten kann:

" Bereits vor dem endgültigen Erlangen der Alleinherrschaft in Rom entfaltete Caesar eine umfangreiche Gesetzestätigkeit (Leges Iuliae), um das römische Staatswesen grundlegend zu reformieren. Er plante eine Kodifizierung und Überarbeitung der Gesetze, die Anlage einer umfangreichen Bibliothek, den Bau eines neuen Senatsgebäudes und große Bauvorhaben auf dem Campus Martius sowie die Trockenlegung der Pontinischen Sümpfe. Zudem führte er mit dem nach ihm benannten julianischen Kalender einen verbesserten Kalender ein und hatte durch seine Kolonien die Städte Karthago und Korinth wiederbelebt, die ein Jahrhundert zuvor von den Römern zerstört worden waren.

Caesar brachte in seinem Jahr als Konsul einige Gesetze mit entscheidenden Neuregelungen durch: So ein Gesetz zur Landfrage, das die Ansiedlung von Pompeius’ Veteranen klärte; die Ratifizierung von Pompeius’ Verfügungen in den östlichen Provinzen und den Klientelkönigreichen, die Pompeius vor seiner Rückkehr aus dem Osten geschaffen hatte; die Lösung von Crassus’ Problem bezüglich der Nachlässe für Steuerpächter in Asia und die Reform der Gesetze, die eigentlich den erpresserischen Umtrieben der Statthalter in den Provinzen Einhalt gebieten sollten."

Das Problem waren jedoch Cäsars teil illegale Methoden bei der Durchsetzung dieser Gesetze, die die römischen Senatoren keineswegs akzeptieren konnten:

"Es waren weniger diese Gesetze, die Caesars Gegner vor den Kopf stießen, als vielmehr ihr Zustandekommen: Weil Caesar sich wiederholt mit offenen Rechtsbrüchen über Widerspruch und Obstruktionen eines großen Teils der Senatoren, insbesondere aber über das Veto seines Amtskollegen Marcus Calpurnius Bibulus hinweggesetzt hatte.

Einiges spricht dafür, dass mit Caesars Konsulat 59 v. Chr. und seinen zahllosen Rechtsbrüchen bereits der Weg in den 10 Jahre später ausbrechenden Bürgerkrieg beschritten wurde. Sein Versuch, in Gallien so viel militärischen Ruhm zu erlangen, dass der Senat gezwungen sein würde, ihm zu verzeihen, war aber letztlich zum Scheitern verurteilt."

"Schon nach seiner Rückkehr aus Ägypten im Jahre 46 v. Chr. hatte Caesar sich zum Diktator auf zehn Jahre ernennen lassen. Nach seinem letzten militärischen Erfolg in Spanien wurde er vom Senat zwischen dem 9. und 15. Februar 44 zum dictator perpetuo (Diktator auf Lebenszeit) ernannt.[28] Insbesondere dieser letzte, nicht verfassungskonforme Titel sowie der Auftritt als dictator perpetuo in der alten Königstracht am Lupercalienfest am 15. Februar 44 erweckten den Verdacht, dass Caesar eine Monarchie errichten wolle. Verstärkt wurde dieser Eindruck durch die Art, wie er sich über die „res publica“ äußerte und mit ihren Institutionen umsprang: Der Staat sei nichts als ein blutloser Schatten, Sulla sei ein politischer Analphabet gewesen, weil er die Diktatur niedergelegt habe. Die Leute müssten allmählich erst nachdenken, wenn sie mit ihm redeten, und seine Worte als Gesetz betrachten.[29]

Die Frage, ob Caesar wirklich den Titel eines Königs anstrebte oder sich mit der Diktatur begnügen wollte, beschäftigt die Historiker bis heute. Sicher ist, dass Caesars Stellung königsgleich war, er aber keinen Weg fand, mit Zustimmung der Römer die Monarchie einzuführen.

Inzwischen hatte sich im Senat unter den Anführern Marcus Iunius Brutus und Gaius Cassius Longinus heimlich eine recht große Gruppe gebildet, die entschlossen war, Caesar zu töten. Viele dieser Senatoren, auch Brutus, hatten in den Jahren zuvor zu den Anhängern und Günstlingen Caesars gezählt. Da Caesar sich nun unbestreitbar als Tyrann entpuppt habe, müsse er sterben, um Rom die Freiheit zurückzugeben."

Den Mord an Caesar bezeichnet man deshalb auch als Tyrannenmord."

Zusammenfassung:

Cäsar zeigte neben seinen enormen militärischen Erfolgen wie der Eroberung Galliens, die keinem seiner Vorgänger gelungen war, sehr positive Ansätze bezüglich des zivilen Lebens wie die Reformierung des römischen Rechtssystems.

Die Problematik bei Julius Cäsars Handeln war jedoch seine inakzeptable Selbstherrlichkeit, sich hierbei auf teils illegale Weise über die Senatoren und geschriebene und ungeschriebene Regeln der römischen Republik hinweg zu setzen.

Hätte Cäsar in seinem politischen Handeln größeres diplomatisches Geschick bewiesen, wäre er nicht nur höchstwahrscheinlich am Leben geblieben, sondern hätte vermutlich zu einer nachhaltig positiven Entwicklung der römischen Republik geführt.

So wie er es tat bewirkte er das krasse Gegenteil, denn die politischen Wirren und bürgerkriegsähnlichen Zustände nach seiner Ermordung stürzten Rom ins Chaos und führten zum Ende der Existenz der römischen Republik und wiesen den Weg in die Monarchie, was letztlich der Anfang vom Ende des alten Roms war.

Ausblick

Obwohl hoch spekulativ, kann man Überlegungen anstellen welche möglichen Auswirkungen eine kompromissbereitere Politik Julius Cäsars für unsere heutige Zeit gehabt haben könnte.

Zunähst muss man man die Hintergründe analysieren, die Julius Cäsar seinen kometenhaften Aufstieg zum römischen Diktator überhaupt erst ermöglichten:

Dafür war eindeutig die überwältigende Zustimmung des römischen Plebs (Volk) verantwortlich, die er durch seine militärischen Erfolge und andere Dinge wie prächtige Spiele in den römischen Arenen erreichte.

Eine weniger vorbehaltlosen Zustimmung von Seiten der römischen Bevölkerung hätte Cäsar nicht diese herausragende Position verliehen, die ihm die (scheinbare) Legitimation verlieh sich so schamlos über die römische Republik und ihre Gesetze hinweg zu setzen.

Die römische Republik hätte so vermutlich viele Jahrzehnte weiter bestanden, eine flexiblere und stabilere Option als die bürgerkriegsähnlichen Wirren nach Csars Ermordung und die ihnen folgende Monarchie.

Man kann durchaus annehmen dass Rom nicht auf dieselbe Weise implodiert wäre wie es dann später geschah. Dadurch hätte es dann auch kein Heiliges Römisches Reich gegeben, vielleicht nicht einmal ein dunkles Mittelalter mit seinem Vergessen der wissenschaftlichen Erkenntnisse und Fähigkeiten der Antike.

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Vergleich mit weiteren geschichtlichen Personen

Bezüglich des reformatorischen und gesetzgebenden Wirkens Julius Cäsars besteht eine deutliche Parallele zu Napoleon Bonaparte, der neben seinen Erfolgen als Feldherr durch den sog. "Code Napoleon", ein relativ modernes Gesetzbuch einführte, was teils als Vorbild für die heutige moderne Gesetzgebung diente:

Der Code civil bzw. Code Napoléon (napoleon-i.de)

"Am 9. November 1799 wurde Napoleon Bonaparte zum Ersten Konsul von Frankreich. Dies stellte ihn vor die Herausforderung, sich mit den Finanzen, der Wirtschaft, dem Handel sowie der Rechtsprechung des von Krisen geschüttelten Landes zu befassen. Zu Napoleons größten Leistungen zählte der Entwurf des Code civil, der auch als Code Napoléon in die Geschichte einging."

Agrippa, die Mutter von Nero.

Sie hat ihren Sohn nach oben geboxt, ist dann aber von ihm abgemurkst worden. Ach ja, Köln hat sie gegründet.

z.B. Gladiatoren. Welche Rolle spielten sie, welche gab es? Hatten sie Fans? Handelte es sich nur um Sklaven oder auch Freiwillige? Waren sie immer dem Tode geweiht oder eher nicht?

Wieso änderte sich Rom von einer Republik ins Kaisertum? Was war die Ursache?

Warum wurde Cäsar ermordet? Was führte dazu?

Wie lange dauerte der Militärdienst in der Legion und konnte ein einfach Soldat auch höhere Ränge erreichen?

Warum war "dignitas" den Römern so wichtig?