Tanne oder Plastiktanne? Was ist nachhaltiger?
Was ist davon, wenn man zu Weihnachten eine Tanne im Haus haben möchte, nachhaltiger?
Eine Plastik Tanne oder eine echte Tanne?
Das Ergebnis basiert auf 17 Abstimmungen
8 Antworten
Hallo,
Nachhaltigkeit heißt im ursprünglichen Wortsinn, dass man nicht mehr erntet als im selben Zeitraum wieder nachwachsen kann.
Bei echten Weihnachtsbäumen scheint mir insofern eine nachhaltige Nutzung möglich und auch in der Praxis verwirklicht.
Der Plastikweihnachtsbaum besteht sozusagen aus Erdöl. Beantworte selbst die Frage: Ist die Menge Erdöl, die es zur Herstellung eines Plastikbaumes braucht, während seiner Nutzungsdauer irgendwo wieder nachgewachsen?
Die Plastik Tanne kaufst du 1x.
Dafür muss kein Baum gefällt werden und der wächst auch nicht in einer Monokultur.
Wenn man gut damit umgeht, dann hält das Ding über 20 Jahre. Ich rede hier aus Erfahrung. Seit über 25 Jahren haben meine Großeltern ihre Plastikbaum. Man muss die Sachen nur pflegen.
Es wird also 1x produziert, 1x geliefert , 1x gekauft ind du hast min 25 Jahren spaß dran. Du hast also min 25 echte Tannen nicht gebraucht.
In Deutschland leben ca 50,9 Millionen Erwachsene. Nehmen wir mal an das jeder von ihnen 1x im Jahr einen echten Baum kauft. Jedes Jahr. Ab 18-75 Jahren.
Das sind 57 Bäume pro Kopf. Das sind 2.901,3 Millionen Bäume.
Platik Bäume wären auf 50,9 Millionen 116 Millionen.
Die echten Bäume müssen alle gefällt, verpackt, versendet und verkauft werden. Jedes Jahr.
Das passiert beim Plastik nur alle 25 Jahre (bei vielen sogar länger). Ja, umweltfreundlich ist die Produktion und Vernichtung nicht. Aber kaputt heißt ja nicht immer Müll. Man kann ihn zu einer anderen Deko umbauen und hat somit einen großteil Müll eingespart. Den Trend Müll zu vermeiden wird ja auch immer beliebter. Zumal das Ellipsos Institut berechnet hat, dass man einen Plastik Baum 17 Jahre nutzen muss um die ca gleiche Öko Bilanz wie ein echter Baum zu erreichen. Da ist man mit 25 Jahren alle mal drin.
Ein echter Baum verdirbt und wird auf einen Haufen verbrannt. Jedes Jahr. Er wird weggeworfen, muss wieder jedes Jahr transportiert werden und endet im Feuer. Man könnte ihn zwar auch schreddern und so super weiter verwenden, aber das machen die wenigsten.
Es geht in der Frage um Nachhaltigkeit. Daher meine Nachfrage an dich, auf die du leider nicht eingehst:
Hat sich auch genügend Erdöl zur Produktion eines neuen Plastikbaumes neu gebildet?
Die echten Weihnachtsbäume wachsen unzweifelhaft in genügender Anzahl wieder nach.
Zur Ökobilanz gab es auch erst eine Frage hier, da habe ich mich auch dazu geäußert.:
Ich sehe halt nicht nur Erdöl, sondern habe versucht das ganze Bild abzubilden. Erdöl erholt sich natürlich nicht so schnell. Es ist ja nicht nur ne Produktionssache. Da hat der echte Naum die Nase vorne. Es ist auch wichtig wie wir mit den Dingen leben und wie wir sie behandeln. Das habe ich ja schon alles beschrieben.
Und aus meiner Sicht hat halt auf Dauer der Platik Baum die Nase vorne.
Ich behaupte, Erdöl erneuert sich derzeit gar nicht. Somit kann die Nutzung von Erdöl schonmal überhaupt nicht nachhaltig sein.
Ich meine, du präsentierst mit deinen Großeltern sicher nicht die durchschnittlichen Plastikbaumnutzer, sondern schon eher einen positiven Extremfall.
Das vergleichbare Beispiel beim natürlichen Weihnachtsbaum wäre der Waldbesitzer, der sich seinen Weihnachtsbaum aus dem eigenen Wald hinter dem Haus auswählt, dabei insbesondere nach dem Kriterium aussucht, dass es ein Nadelbaum sein soll, der einen kleinen Laubbaum bedrängt, diesen Nadelbaum dann mit Axt und Handsäge fällt, und zu Fuß nach Hause trägt. Wie lange müssen deine Großeltern ihren Baum noch pfleglich behandeln, um diesen in der Umweltbilanz zu überholen?
Kunsttanne ist eigentlich nachhaltiger. Nachhaltig bedeutet ja eigentlich von alt zu neu machen,wiederholt oft gebrauchen.....
Nachhaltig heißt nicht mehr zu ernten als im selben Zeitraum wieder nachwächst. Wo wächst denn das Plastik nach?
was ist nachhaltig,Kunstrasenplatz oder Naturrasenplatz(Fußball)? Die Palette ist groß. Ist es gut für die Umwelt einen Sportplatz 3mal im Jahr zu düngen,obwohl man weiß das abwaschende Stoffe ins Grundwasser gelangen oder ist es besser und in meinen Augen nachhaltig,einen kunstrasenplatz ohne Zusatzstoffe zu pflegen? Ist es nachhaltig wenn Menschen (unter Aufsicht) in die wälder strömen,Weihnachtsbäume schlagen und die Natur,besonders das wild beunruhigen? Auch das gibt es hier in NRW genug,nicht nur die Bäume auf dem Markt kaufen. Und ich möchte hiermit betonen das manche Kommunen mit schweren Gerät in die Wälder einrücken um "Ihre" Monstren zu besorgen. Da halte ich mir doch lieber "einen nicht nachwachsenden" bei mir zuhause für diese paar Tage.
Mit deinem allerletzten Satz spricht du es dann doch noch aus: natürlich wächst das Plastik nirgends nach, daher kann der Plastikbaum per Definition nicht nachhaltig sein.
Erdölförderung, chemische Indistrie, Transporte um die halbe Welt durch den Kauf von Plastik zu unterstützen, damit bei uns das Wild nicht beunruhigt wird? Mit zeitlich und räumlich konzentrierten Störungen wie Holz- und Christbaumernte können Wildtiere wesentlich besser umgehen als mit der allgegegenwärtigen Dauerbelastung durch Hundegassigeher, Jogger, Langläufer, Pilz- und Beerensucher... Dann wären sie wenigstens am Christbaumtag alle auf einem Haufen, und auf der Restfläche war Ruhe!
Mit der Pflege von Sportrasen kenne ich mich nicht aus, weiß nicht, welche Möglichkeiten es gibt, Düngemittel nachhaltig zu gewinnen und einzusetzen, etc. Aber was ich weiß ist, dass Kunstrasen höchst umstritten ist. Sie werden mit Kunststoffgranulat eingestreut. Pro Platz und Jahr werden von diesem Granulat ca. 500 kg ausgewaschen, ausgeblasen, von den Stollenschuhen vertragen, ... kurz: gelangen als Mikroplastik in die Umwelt. Und natürlich wächst dieses Plastikgranulat nicht nach, es muss wieder ersetzt werden. Das nennst du also nachhaltig?
https://www.deutschlandfunk.de/mikroplastik-auf-kunstrasenplaetzen-das-ende-des-100.html
Nein,man kann das Blatt drehen und wenden wie man will. Das mit dem Granulat ist mir schon bewusst. Unterm Strich bedeuet Nachhaltigkeit für mich,nicht alles machen was gang und gebe ist,einen Tannenbaum da belassen wo er wächst und herkommt. Auch wenn es Naturschutz ist. Ich habe in meinem Berufsleben so einiges an (gesunden) Bäumen gefällt,habe gesunde Walnussbäume quasi schreien hören. Vielleicht ein Grund das ich heute ein Möbelstück aus gutem Holz besser pflege als andere und nicht weg werfe nur weil es nicht mehr modern erscheint.
Kunststoff ist immer schädlich, und wird auch nicht weniger schädlich im Laufe der Zeit.
Ein natürlicher Weihnachtsbaum ist dagegen CO² neutral, weil er am natürlichen CO² Kreislauf teilnimmt.
Auch werden viel mehr Bäumchen gepflanzt, daß man später einen großteil davon wieder heraussägen muss, damit die verbleibenden Bäume mehr Platz zum wachsen haben. Zumindest bei Fichte.
Ein Baum im Topf, der nach dem Abschmücken - im Wald oder Garten - wieder "ausgesetzt" bzw. "ausgewildert" werden kann...;)
Nur sind diese Bäume nicht für jeden Standort geeignet oder gut- meist wäre es besser , was anderes zu pflanzen.
Wir haben 3 eigene Wälder - haben viele Jahre immer diejenigen Bäumchen geholt, die eh` keine Chance hatten, groß zu werden...
Die waren zwar nicht so ebenmäßig, aber wunderschön, wenn sie geschmückt waren. ;)
Meine hätten zwar eine Chance größer zu werden, aber stehen eher am falschen Standort. Ich habe auch einen eigenen Miniwald, der ist aber ein Auewald, also sehr andere Bäume, deshalb würden da auch keine Fichten oder Tannen landen.
Habe im letzten Frühjahr einen zu wenig dichten Teil versucht weiter aufzuforsten (Moorbirken, Flatterulmen und im oberen (etwas trockeneren Bereich: Stieleiche)) Im Anderen Teil habe ich an einer trockeneren Leersteile es mit 3 Hainbuchen versucht. Mal später schauen, was angegangen ist, konnte im Herbst leider nicht mehr alles abgehen, da Unfall und bettlägrig. Im Sommer lebte noch 70-85 %
In den 25 Jahren sind sehr viele echte Bäume nachgewachsen. Hat sich auch genügend Erdöl zur Produktion eines neuen Plastikbaumes neu gebildet?