Stromschlag nach Stecker rausziehen?
Ich habe eben meine Haare gewöhnt und beim Stecker herausziehen, bin ich mit meinem kleinen Finger und Ringfinger (rechte Hand) gegen einen der Stecker gekommen. Es hat ziemlich heftig gezuckt und auch ne halbe Minute, bis Minute (geschätzt) gezwiebelt.
Der Stromschlag ging bis in den Arm hoch und schmerzte vorallem in den betroffenen Fingern, der Hand und dem Unterarm. Es fühlte sich auch nach dem Schlag kurzzeitig so an, als wenn sich die Unterarm-Muskeln krampfartig zusammen zogen.
Jetzt ist mir nur etwas schwindelig und mein Arm fühlt sich schwer wie Blei an, ansonsten geht es mir gut.
Ich habe dazu eine Tachykardie, weshalb ich Betablocker nehme. Sollte ich mir da Sorgen machen, obwohl es mir sonst gerade gut geht?
Lief der Motor noch nach, als du rausgezogen hast?
Und du hast nur einen Pol berührt und nicht beide und nicht nur den Kunststoff?
Den Föhn habe ich vor dem Rausziehen ausgeschaltet (lief auch nicht nach) und berührt habe ich tatsächlich nur einen Pol.
5 Antworten
Stutzig macht mich die Tatsache, dass Du angeblich nur einen Kontakt berührt hast. Hier passt irgendwas nicht zusammen. Strom fließt nur, wenn ein Stromkreis geschlossen ist. Bei Berührung von nur einem Kontakt ist das nicht möglich.
Solltest Du doch beide Kontakte berührt haben, kann man ggf einen Schlag bekommen, da Entstörkondensatoren noch geladen sein können. Das kann weh tun, ist aber unbedenklich. Fand ich als Kind sogar lustig^^
Noch mal zu der Schilderung. An einem Kontakt kann man nur einen Schlag bekommen, wenn der Strom gegen Erde abfließen kann, was nur bei Berührung der Netzspannung, also bei Kontakt gleichzeitig mit der Steckdose möglich wäre. Aber bauartbedingt kommt man nicht an die Kontakte, wenn der Stecker auch nur annähernd davor ist, Kontakt mit der Steckdose zu bekommen, außer man fummelt mit einer Haarnadel zeitgleich am Stecker. Demnach bliebe nur ein Defekt, also keine Berührung des Steckkontaktes, sondern ein Isolationsfehler der Zuleitung...
Das ist nicht böse gemeint, aber so wie geschildert kann eig nichts passieren...
Bei Geräten die eine starke Heizung enthalten ist das völlig normal, also Fön, Fritteuse, Heizplatten usw.
Parallel zum Schalter sitzt da ein kleiner Kondensator. Der hat die Aufgabe wenn man ausschaltet den Funken an den Kontakten des Schalters zu löschen damit die nicht abbrennen.
Ist der Schalter an, ist dieser Kondensator kurzgeschlossen und damit leer. Ein leerer Kondensator ist im ersten Moment wenn man Spannung anlegt ein Kurzschluss.
Schaltet man aus, schließt der sogenannte Funkenlöschkondensator den Schalter erst mal kurz. So entsteht kein Abrissfunken bei starker Last und erst wenn sich die Kontakte ausreichend weit voneinander weg bewegt haben entsteht erst wieder eine Spannung, dann kann aber kein Funken mehr entstehen.
Schaltest Du den Schalter aus, liegt dieser Kondensator in Reihe zum Heizelement und lädt sich im Takt der Wechselspannung auf und entlädt sich wieder.
Ziehst Du jetzt den Stecker zufällig im Phasenmaximum raus, dann liegen in dem Moment bis zu 320V am Kondensator an und der bleibt dann auf dem Wert geladen da der Stromkreis jetzt unterbrochen ist.
Berührst Du den Stecker, hast Du den Kondensator als Spannungsquelle und der Strom kann vom Kondensator über das Heizelement über Deine Finger wieder zurück in den Kondensator fließen.
Das ist wenn der Kondensator eine hohe Spannung hat auf jeden Fall sehr Schmerzhalt. Da der Kondensator aber so klein ist, fließt keine Menge an Strom die Verletzungen auslösen kann. Aber der Schock kann je nach Mensch dann doch sehr Nachhaltige neuronale Wirkung haben.
Die Leistung die da fließen kann ist nach VDE und anderen Normen zulässig. Das ist also nicht die Schuld des Geräteherstellers. Du bist sozusagen empfindlicher als die Norm es vorschreibt. Echte Deutsche sterben nun mal nach DIN ;)
Also aufpassen, dass Du so einen Stecker nicht innerhalb von etwa einer Minute berührst (der Kondensator entlädt sich sehr langsam von selber) oder Du kannst das verhindern, in dem Du nach dem Stecker ziehen den Schalter kurz einschaltest, das schließt dann den Kondensator kurz.
Bei einer Fritteuse legt man den Stecker ja erst mal hin und wartet bis das Ding kalt ist bevor man damit was macht, bei einem Fön rollt man ja das Kabel oft sofort auf und packt das Ding sofort weg, also hat man hier oft das Problem. Gewöhne Dir also an, den Schalter nach dem Stecker ziehen sofort ein zu schalten, dann ist das Ding sofort Spannungsfrei. Dann wieder abschalten und dann erst den Fön wegpacken. Ein Bruchteil einer Sekunde "Schalter an" reicht. Nicht an lassen damit es keine Überraschung beim Einstecken gibt wenn der Fön sofort los läuft. Das ist auch nicht gut für die Steckdose eingeschaltet einstecken oder raus ziehen.
einmal abchecken lassen kannste es, aber eig sollte dir da nichts weiter passieren, nächstens mal merke Restpannung gibt es durchaus noch am Kabel.
"Restspannung".... :-) Meinst du, wie das Wasser, das noch rauströpfelt, wenn man den Hahn schon zugedreht hat ... :-) So was gibts nicht... höchstens halt, dass ein Kondensator noch geladen ist und sich über dich entlädt, weil du mit der Verbindung bist... dies ist aber in der Regel nicht gefährlich...
Mach dich wegen dem nicht fertig aber lass das überprüfen.
Ab in die Klinik / zum Arzt Herzfunktion überprüfen. Das sollte noch vor heute Nacht geprüft werden einfach zu deiner Sicherheit
Die tägliche "ich habe einen Stromschlag bekommen" Geschichte eben.