Stimmt denn diese Aussage zur Gänze, warum der Strom in DE so teuer ist?
Grund für die hohen Preise waren unter anderem explodierende Gaspreise wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Heute in der Tageschau.
Und die Abkehr wurde schon im Wahlkampf der Grünen festgelegt, auch ohne Krieg waere es so gekommen.
4 Antworten
Die Preise für Elektroenergie sind bereits seit 2019 im Steigen begriffen.
Insofern ist eine solche monokausale Darstellung, dass der Krieg in der Ukraine daran schuld ist, unzutreffend.
Bei den hohen Preisen für Elektroenergie spielen mehrere Dinge mit hinein.
- Elektroenergie wird an der Strombörse EEX gehandelt, wobei das Merrit-Order-Prinzip Anwendung findet, d. h. die teuerste Erzeugerstätte bestimmt den Preis, der dann auch für alle anderen Erzeugerstätten im Markt gilt. Wird das Angebot, wodurch auch immer, verknappt, kommen die hochpreisigen Kraftwerke eher zum Einsatz, als wenn ein reichlich bemessenes Angebot günstigerer Erzeugerstätten vorliegt.
- Aus ideologischen Motiven wurden von der Politik die Abschaltung der deutschen Kernkraftwerke ohne Not verfügt, was eben zur Verknappung der Angebotsseite an Energie geführt hat, wodurch die teuren Kraftwerkseinheiten öfter zum Einsatz kommen müssen und somit der im Markt immer öfter die hochpreisigen Erzeugerstätten preissetzend zum Einsatz kommen.
- Einerseits hat die Politik darüber geklagt, dass aus Leitung NS1 zu wenig Gas transportiert wird, um aus eigenem Entschluß zeitgleich die Inbetriebnahme von NS2 zu torpedieren. Daß als Ursache für etwaige Mindermengen aus NS1 Sanktionen des Westens sein können, sollte durchaus in Betracht gezogen werden.
- Mit der terroristischen Sprengung von NS1 und teilweise NS2 haben Dritte Tatsachen geschaffen, die mit dem Krieg in der Ukraine nicht direkt etwas zu tun haben. Das führte zu Verwerfungen im Energiemarkt, inbesondere bei Firmen, die langfristige Lieferkontrakte eingegangen sind.
- Damit wurde es notwendig, andere Wege für den Import von Gas primär zu nutzen. Aktuell kommt ein erheblicher Anteil über die von Russland durch die Ukraine verlaufende Transgasnetleitung, wobei der Durchleitungsvertrag in absehbarer Zeit nach Willen der Ukraine enden soll.
- Ein anderer Teil unseres Erdgases kommt über mehrere LNG-Terminals aus umliegenden Nachbarländern. Das was an LNG über eigene Terminals eingespeist wird, ist aktuell vernachlässigbar.
- LNG ist ca. 4 x so teuer wie normales Erdgas, da mehrere Wandlungsstufen (Verflüssigung - Kühlung beim Transport - Regasifizierung) durchlaufen werden müssen.
- Mit dem Ausbau an Windkraftanlagen und Solaranlagen bedarf es der Leistungsabführung für diese Erzeugestätten. Die notwendigen Maßnahmen in den unterschiedlichen Versorgungsnegtzen erhöhen natürlich die Netzintegrationskosten bei den Netzbetreibern in erheblichen Maße, was sich in Form von erhöhten Netzeltgelten auf unseren Rechnungen niederschlägt.
- Auf der anderen Seite trägt die Politik maßgeblich dazu bei. dass im Wege der politisch gewollen Verteuerung der CO2-Zertifikate, die ohnehin schon teure Energie noch weiter verteuert wird.
Auf den Punkt gebracht, was hier oft bewusst anders dargestellt wird, um die eigene Politik ins gewünschte Licht fuer die Bevölkerung zu bringen.
Aber nicht so plötzlich. Gas wurde im vergangenen Jahr auf dem Weltmarkt plötzlich extrem teuer. Das unsägliche Merit-Order-Prinzip hat dazu geführt, dass auch die Strompreise praktisch explodierten.
Man sah aber von Anfang an, dass die Preise höchst unterschiedlich angesetzt wurden und die Grundversorger boten auf einmal plötzlich die günstigsten Tarife an.
Nun werden wieder Strompreise angeboten, die nahezu so niedrig sind, wie vor diesem Krieg.
Dass der Strom in Deutschland so teuer ist, liegt vor allem auch an den hohen Abgaben, die draufgeschlagen werden.
Die Stromkonzerne haben die Lage in den letzten 2 Jahren schamlos ausgenutzt und die Verbraucher massiv unter Druck gesetzt, die Aktionen der Ampel und der Krieg in der Ukraine dienten als Druckmittel. Bezeichnend ist eine Meldung in der Kölner Lokalpresse von heute.
„Wir zahlen von bis dato im Schnitt knapp 7000 Euro im Monat, ab dem 15. Dezember 2023 nur noch 1200 Euro im Monat. Eine Senkung um über 80 Prozent“, freut sich die Bagatelle ( ein Restaurant) und spart 5800 Euro."
Meine eigene Stromrechnung ist seit 10 Jahren nahezu unverändert, ich habe aber auch mehrfach den Lieferanten gewechselt! , nur das Gas ist schweineteuer.
Man kann sagen, dass die hohen Energiepreise eine konzertierte Aktion der Regierung und der Energiewirtschaft waren, der Staat hatte Mehreinnahmen durch die Mehrwertsteuer in Milliardenhöhe.
Der Hauptgrund dürfte das hier sein: https://de.wikipedia.org/wiki/Merit-Order
Das führt u.a. dazu, dass aufgrund fehlender Verbindungen im Süden Strommangel herrschen kann, während im Norden totaler Überfluss besteht.
Das trifft allerdings nicht den Kernpunkt meiner Frage, hier wird nach Lösungen gesucht.
Es trifft es einfach nicht, denn auch die Milliarden von Stützungen durch Steuergelder, an den Aufkäufer UNIPER, werden ueberhaupt nicht genannt, das alles doppelt bezahlt werden muss, nur damit die Leute den Eindruck erhalten, es wird wieder billiger.