Steile These: Veganismus ist elitär?

12 Antworten

Leider ist das ein sektenhaftes Verhalten, indem jeder, der nicht Vegan lebt moralisch abqualifiziert wird und wobei man sich einredet ein moralisch besserer Mensch zu sein. Nur ob man tierische Produkte ißt, wie Käse, Eier, Butter, Honig, Milch, was selbst von Vegetarier gegessen wird hat nicht das geringste mit einer "moralischen Wertigkeit" zu tun. Genauso wenig wenn es um Fisch oder Fleisch geht.

Es spricht weder gesundheitlich noch moralisch etwas dagegen eine vernünftige Mischkost zu essen. Tatsache ist dagegen, dass nur eine Minderheit die extreme vegane Lebensweise praktiziert, die weder vorteilhafter noch gesünder gegenüber einer ausgewogenen Mischkost wäre.

Leider neigen Mensch dazu, wenn sie von einer Sache überzeugt sind, dass sie glauben andere zu ihrer Überzeugung bekehren zu müssen. Diese Einstellung ist genauso bei religiösen Sekten oder Gemeinschaften zu finden, die glauben, im Gegensatz zu allen anderen, im Besitz der alleinigen Wahrheit zu sein. Was sehr leicht zu einem intoleranten Verhalten führen kann, indem man andere moralisch unter Druck setzt oder verbal attakiert, wenn sie nicht das machen wovon man selber überzeugt ist.

Hier wird der grundlegende Fehler begangen, dass man seinen Selbstwert auf seine elitäre Lebensweise aufbaut, indem man glaubt besser als die anderen zu sein. Und gegen diese müssten man auch vorgehen, weil sie ein schädigendens Verhalten an den Tag legen.

Auf diese Denkweise gründet sich jede rassistische oder ethnische Überlegenheit. Was sich bereits in drastischer Weise in unserer Gesellschaft zeigt. Und immer mehr zu Intoleranz, verbalen und physischen Angriffen und zu Überzeugungsmorden führt. Jeder kann sich selber ausmalen wohin das führt, wenn dem nicht entschieden entgegen gewirkt wird.

Honeysuckle18  27.10.2019, 14:35

Auch du lehnst dich hier diesbezüglich weit aus dem Fenster - zu weit !

Kehr lieber erstmal vor deiner eigenen Haustüre...;)

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Veganismus, Vegetarismus, Minimalismus und Postwachstumsökonomie würden in der Tat viele Probleme lösen.

Da ich selbst Hühner habe, kann ich dir sagen, wenn ich das Getreide, was die Hühner fressen, selbst zu meiner Ernährung nutzen würde, käme ich vom satt werden sehr viel weiter als mit den paar Eiern. Eier z.B. sind daher ein Luxus.

Auf dem Standpunkt zu stehen, dass für jeden immer alles und in verschwenderischem Maße zur Verfügung stehen soll, ist Teil des Problems und nicht Teil der Lösung.

Ich halte den "kategorischen Imperativ" von Kant für einen guten Ansatz.

„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“

Man kann die Ausbeutung der Erde, die drastische Umweltverschmutzung, die Tonnen von radioaktivem Müll und die massive Tierquälerei nicht ignorieren.

Dominion

https://www.youtube.com/watch?v=V7DrljVAaYk

Strahlendes Vermachtnis - 100 000 Jahre Endlagerung

https://www.youtube.com/watch?v=ZVb5ldv-DEg

Die Lüge von der sauberen Energie, YellowCake (1/2)

https://www.youtube.com/watch?v=hdwERjsRVE4

usw.

Christian3684  22.10.2019, 14:14

Nur Getreide essen ist auch nicht gesund, sondern einseitige Ernährung. Es ist hinlänglich bekannt, dass jene, der sehr viele Getreideprodukte essen einen Reizdarm haben. Schließlich wird man auch nicht jeden Tag viele Eier essen. Oder dass sie für andere Speisen verwendet werden.

Leider mixt Du hier alles zusammen und machts daraus einen negativen ökologischen Einheitsbrei. Und aus dem fallweisen Gebrauch von Eiern machts Du ein ökologisches Problem, was auf die gleiche Stufe mit der Radioaktivität gestellt wird. Was absurd ist. Oder wenn Menschen fallweise ein Stück Fleisch, Fisch oder tierische Produkte essen. Dann ist Milch, Eier, Käse, Topfen usw. eine Luxusspeise. Denn eine ausgewogene Mischkost ist vorteilhaft und gesund.

Diese extreme Einstellung zeigt einmal mehr in welches sektenhafte Verhalten man sich bereist bei der Ernährung befindet, bzw. verstiegen hat.

Ergänzend möchte noch hinzufügen, dass der moralisch hochstehende Begründer des Christentums: Christus selber Fleisch und Fisch gegessen hatte. Und niemals davon gesprochen hat, dass das Essen von Fleisch ein "unmoralisches Verhalten" wäre. Leider schießt man jetzt weit über das Ziel hinaus, bzw. fällt von einem Extrem in das andere. Was ja leider auch zur deutschen Seele gehört. Entweder tut man überhaupt nichts(was ja die Regierungen der letzten Jahrzehnte bewiesen haben) oder alles wäre nur schlecht und müsste jetzt abgeschafft, bzw. verändert werden.

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5Leonarda  22.10.2019, 16:44
@Christian3684

Ach Christian, wer hat denn behauptet, dass ausschließlich Getreide essen gesund sei? Das war doch nur ein Beispiel, wieviel Input es braucht, um ein tierisches Produkt zu haben.

Die kapitalistische Lebensweise ist generell ein Problem, was die Erde auf Jahrtausende hinaus kaputt macht.

Und wo du gerade Christus erwähnst, ich glaube kaum, dass er diese Lebensweise gut gefunden hätte.

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Christian3684  23.10.2019, 01:04
@5Leonarda

In der Antike haben die Menschen auch nicht schlecht gelebt. Fleisch und Fisch waren ein Bestandteil der Ernährung. Auf jeden Fall hat Christus Fleisch gegessen. Und im alten Testament wird sogar darauf hingewiesen welche Landtiere, Fische und Vögel man essen soll/kann und welche nicht.

Veganer hat es auf jeden Fall nicht gegeben, weil das ein extreme Ernährungsweise ist. Wieviel jeder ißt und was er ißt muss jeder selber entscheiden. Tatsache ist, dass in den drei Weltreligion keine vegane Ernährung den Menschen nahe gelegt wird. Und der totale Verzicht auf tierische Produkte wird auf jeden Fall die CO2 Belastung bestimmt nicht gravierend reduzieren.

Das Grundproblem welches Du nicht erwähnt hast liegt in der rasanten Zunahme der Weltbevölkerung. Die sich in den letzten 35 Jahre mehr als verdoppelt hat. Und weiter zunehmen wird, wenn nichts unternommen wird. Indem immer mehr Lebensmittel, Energie und Lebensraum benötigt wird. Was sowohl ökologische als auch existenzielle Probleme schafft. Und diese werden weiter zunehmen trotz dem Bemühen die CO2 Emissionen zu reduzieren. Was noch mehr Emigranten hervorbringen wird, und die Probleme, die damit verbunden sind.

Daran wird sich auch nichts ändern, wenn man auf Eier, Käse, Milch und auf das fallweisen Essen von Fisch oder Fleisch verzichten würde.

Wenn es also wichtig wäre die Zuchttiere zu reduzieren trifft das umso mehr auf die Menschen zu. Nur wird das paradoxer weise von den Ökolisten überhaupt nicht erwähnt, bzw. links liegen gelassen, weil wir uns nur mit unserer Situation beschäftigen und nicht mit der Überbevölkerung, die es bereits in Afrika, Südamerika, Indien, Fernen Osten gibt.

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Honeysuckle18  10.09.2020, 12:26
@Christian3684

Zur näheren Information empfehle ich wärmstens dieses Buch von Steven Rosen:

  • "Die Erde bewirtet euch festlich - Vegetarismus und die Religionen der Welt"
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Angesichts sowohl deiner eigenen sehr offensichtlichen Bekehrungsmission - als auch der deiner "Mitstreiter" hier - ist es mir ein Bedürfnis, mich mittels eines Zitates kurz zu fassen:

  • "Solange es Schlachthäuser gibt, wird es auch Schlachtfelder geben!" Leo Tolstoi   Mehr Lebenszeit dafür zu vergeuden, bin ich nicht bereit ! 

Fun Fact: Veganer und Vegetarier sehen sich auch sehr oft mit Menschen konfrontiert, die ihnen erzählen wollen was sie falsch machen, wie verantwortungslos und dumm sie sind, Witze über sie reißen, ihnen Sprüche drücken usw. Es gibt so viele Menschen die sich über Fleisch essen definieren, denken das sei männlich, würde stark machen usw. Es gibt sogar Leute, die richtig aggressiv werden und sich schon missioniert fühlen wenn nebenbei raus kommt, dass man sich vegan/vegetarisch ernährt. Bisher mache ich (lebe vegetarisch) die Erfahrung, dass vor allem Fleischesser mir komische Gespräche aufdrücken. Das ist echt abgefahren.

Im Grunde ist es so, dass sich viele Meschen schlicht gar nicht so richtig mit der Materie auseinander setzen aber darüber reden wollen. So diskutiert man oft auf einer schiefen Grundlage, der Gegenüber fühlt sich schnell belehrt und die moralische Sache ist natürlich unangenehm. Ich kann das recht gut beurteilen weil ich auch mal so eine war, die dachte gut informiert zu sein. Ich war zwar nicht schlecht informiert aber eben doch nicht wirklich tief im Thema drin.

Sicher gibt es auch nervige Veganer. Ich hatte zwei Gespräche mit Veganern, die ins Missionieren und Moralische ging bzw. sie mir Sachen aufschwätzen wollten, die ich schon weiß und über die ich mir auch Gedanken mache. Zugehört wurde mir nicht mehr. Das ist blöd aber manche Menschen sind eben so. In der deutlichen Mehrzahl werde ich aber nicht von Veganern missioniert. Im Gegenteil.

Ich kenne Deine Mitbewohnerin nicht. Du solltest aber unterscheiden zwischen einem menschlichen Defizit und einem "Veganer Problem".

Ich denke, dass es einem gewissen Wohlstand und auch Bildungsniveau geschuldet ist, wenn man sich so mit seiner Ernährung auseinander setzen kann. Man hat weniger andere Sorgen und viele Alternativen. Aber nicht im Gegensatz zu einem Arbeitslosen sondern im Gegensatz zu dritte Welt Ländern. Sich vegetarisch und vegan zu ernähren ist kein bisschen teurer. Es ist sogar günstiger. Kommt eben immer darauf an, wie man es macht.

LG

spiegeIzelt  22.10.2019, 09:13

Die Leute verbinden mit Vegan, Veggieday und damit Fleischverbot.

Und nichts hasst man mehr als Verbote, ich übrigens auch.

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Irgendwerxyz  22.10.2019, 09:20
@spiegeIzelt

Kann mit rein spielen aber ist eben sehr unterschiedlich, was die Leute antreibt. Sich aber bedroht zu fühlen, wo keine Bedrohung ist, deutet schon eine bisschen Paranoia an ;-)

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Honeysuckle18  27.10.2019, 14:22
@spiegeIzelt

Fleischverbot - Bullshit !

Beim Vorschlag des sog. "Veggieday" war das Anliegen, freiwillig an einem Tag der Woche auf Fleisch zu verzichten !

Wo sind denn all diejenigen, die ach so vehement eintreten für den "Sonntagsbraten" und für "Fleisch als etwas Besonderes" ??

Wird es allerdings ernst mit ihrer Forderung - bzw. betrifft es sie persönlich, - schreien sie plötzlich laut von wegen "Veggiediktatur", "Fleischverbot" usw...

Aber für alle sie gilt "natürlich" das Motto:

  • "Hey Veganer, ich esse auch nur ganz wenig Fleisch (vom Metzger meines Vertrauens!)"

Youtube-Video von "Der Artgenosse"

Ich frag` mich regelmäßig:

Wo - zum Kuckuck - sind alle diese bewussten Fleischesser ?

Wo doch immer noch annähernd 99 % des Fleisches aus quälerischer Massentierhaltung stammt !

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spiegeIzelt  27.10.2019, 14:28
@Honeysuckle18

Bei mir bist du da an der falschen Adresse ich kann mir nur das billigste Fleisch leisten.

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Honeysuckle18  27.10.2019, 14:31
@Honeysuckle18

Ein Straßenfest ohne Fleisch - ausgerichtet an EINEM Tag des Jahres...

Ausgerichtet und durchgeführt von EINEM Umweltverein zum "Tag der Erde" ...

Für wenige Stunden, in EINER Straße EINER Kleinstadt in Hessen...

Ohne Fleisch, um authentisch rüberzukommen...

Freiwillige Teilnahme der Besucher vorausgesetzt...

Den Shitstorm zu dieser Idee kannste dir nicht ausdenken - aber hier nachlesen:

  • "Ein Straßenfest ohne Fleisch ? Ist das noch natürlich oder voller Chemie ?"

Zu finden auf dem Blog von "Der Graslutscher"

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  1. Veganismus ist nicht zwingend gesund oder Klimafreundlicher
  2. Veganismus ist aber auch nicht zwingend teuer. Man braucht nut eben Zeit sich entsprechend zu belesen (tut man dies nicht, ist vegan schnell eine Mangernährung)
  3. Muss nicht jeder vegan sein, eine allgemeine Reduktion.des Fleischkonsums und der tierischen Produkte auf 2-3 Tage vegie, 2-3 vegan, Rest auch Fleisch wer will, würde durchaus etwas ändern. Und das ist definitv gesünder als täglich billig produziertes Fleisch etc zu konsumieren
  4. Veganismus versucht auch nicht gegen Kriege was zu machen. Man kann sich allerdings auch an mehrere Baustellen beschäftigen
BerwinEnzemann  22.10.2019, 08:32

Wenn man lauter exotische Importprodukte isst, dann ist das natürlich nicht kliamfreundlicher. Grundsätzlich sparen Veganer jährlich aber im Schnitt zwei Tonnen Treibhausgase:

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/veganer-sparen-jaehrlich-zwei-tonnen-treibhausgase-a-1264577.html

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Krampus666  22.10.2019, 08:55
@BerwinEnzemann

Naja, da haut mein PKW ja wesentlich mehr CO2 pro Jahr raus. Rentiert sich also nicht wirklich.

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Unhappything  22.10.2019, 09:01
@Krampus666

Solang du nicht mehr fährst nur weil du vegan bist, reduzierst du doch den CO2 Ausstoß

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Honeysuckle18  10.09.2020, 12:33

Zu Punkt 4 deiner Ausführungen:

Der große russische Dichter Leo Tolstoi sagte einmal:

  • "Solange es Schlachthäuser gibt, wird es auch Schlachtfelder geben..."
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