Spannung zwischen zwei Punkten?

8 Antworten

Die Spannung zwischen zwei Punkten ist immer gleich der Energie pro Ladung. Also wenn sich z.B. ein Elektron von der negativen Platte zur neutralen bewegt und dabei an Energie gewinnt, dann herrscht dort eine Spannung.

Ja, elektrische Ladungen streben nach Ausgleich. Zwischen einem geladenen Körper und einem neutralen Körper beteht eine Spannung (Potentialdifferenz). Das wird hier auf GF aber häufig mit dem einfachen Stromkreis verwechselt:

Einer der beiden Pole einer beliebigen Gleichspannungsquelle (z.B. Batterie) enthält keine nennenswerte Ladung, also auch keine Spannung gegen neutrale Körper wie z.B. die Erde. Dazu müsste erst der Gegenpol mit der Erde verbunden werden, um einen Stromkreis zu schließen. Auch das hier immer wieder angeführte Bild von "Überfluss und Mangel" beim einfachen Stromkreis schafft hier nur Verwirrung.

Die Trennung der "Platten" eines realen Kondensators dürfte praktisch kaum gelingen. Die sog. "Kondensatorplatten" dienen nur der bildhaften Veranschaulichung. Tatsächlich ist der Kondensator aus eng gewickelten Spiralen aufgebaut, bei denen die beiden Ladungs-Reservois durch ein hauchdünnes Dielektrikum getrennt sind.

Beispiel: Eine großflächige, tief hängende, negativ geladene Gewitterwolke z.B. lädt die überdeckte Erdbodenoberfläche positiv auf (Siehe "Influenz"). Bildhaft gesagt: Die überschüssigen Elektronen der Wolke stoßen ihre "Artgenossen" am Boden ab, die postiven Ladungen bleiben zurück und werden angezogen. Die gegenseitige Entladung führt zu einem Lichtbogen, dem Bodenblitz.

Lukas2812 
Fragesteller
 16.04.2019, 08:40

—>Einer der beiden Pole einer beliebigen Gleichspannungsquelle (z.B. Batterie) enthält keine nennenswerte Ladung, also auch keine Spannung gegen neutrale Körper wie z.B. die Erde. Dazu müsste erst der Gegenpol mit der Erde verbunden werden, um einen Stromkreis zu schließen.

ja aber es müsste doch trotzdem ein wenig Strom fließen oder nicht? Ich habe mal ein Bild gesehen, wo Schüler isoliert aufgestellt wurden und an eine Maschine mit 100000V gefasst haben. Ihre Haare standen zu Berge aber es ist kein nennswerter. Strom geflossen und hier müsste doch der potentialunterschied gegenüber der Erde riesig sein.

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dompfeifer  16.04.2019, 14:17
@Lukas2812

Bei elektrischen Ladungen im Sinne der Elektrostatik (wie z.B. beim Kondensator) liegen räumliche Verdichtungen und Verdünnungen von Elektronen vor. Wenn wir beide Potentiale elektrisch leitend verbinden, tritt in Sekundenbruchteilen die Enladung ein. Die Verdichtungen und Verdünnungen sind weg.

Bei elektrischen Ladungen im Sinne der Elektrochemie (wie z.B. beim Akkumulator) handelt es sich bei der Ladung um chemische Prozesse, die bei der Entladung umgekehrt werden. Hier werden wie z.B. bei Kraftwerken die Elektronen fortwährend zum Fluss im geschlossenen Stromkreis angetrieben, wobei von der Stromquelle zum Verbraucher Energie übertragen wird. Elektrische Aufladungen treten hier nur im Rahmen der winzigen elektrischen Kapazität der Leitung auf. Es entstehen keine Verdichtungs- und Verdünnungsräume für Elektronen auf. Zum Vergleich:

Bei der gespannten und angetriebenen Fahradkette laufen die Kettenglieder (wie die Elektronen beim Gleichstrom) endlos im Kreis herum, wobei vom Antriebsrad zum Abtriebsrad Energie übertragen wird. Verdichtungen und Verdünnungen von Kettengliedern treten hier nur im Rahmen der winzigen Dehnungen der Kettenglieder statt. Ganz streng genommen könnte man bei der Vorwärtsfahrt den oberen Kettenteil als gestreckten "Verdünnungsraum" und den unteren Teil als gestauchten "Verdichtungsraum" betrachten. Das ist aber für den Radfahrer praktisch völlig bedeutungslos.

Bei elektrostatischen Aufladungen und Entladungen im Labor werden für Sekundenbruchteile nur winzige Ladungsmengen transportiert. Da kann kein nennenswerter anhaltender Strom fließen wie im geschlossenen Stromkreis, bei dem die Elektronen ja fortwärend angetrieben werden. Theoretisch müssste natürlich bei entsprechender Verbindung auch zwischen einem aufgeladenen Körper und der Erde ein winziger Strom fließen. Der ist aber angesichts der winzigen Ladungsmenge kaum messbar. Zum Vergleich:

Durch die Entspannung der Fahrradkette mag der Radfahrer etwas voran kommen, aber kaum messbar.

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Lukas2812 
Fragesteller
 16.04.2019, 18:01
@dompfeifer

Ok schon aber warum fließt nun kein Strom wenn ich einen Pol einer Batterie anfasse, aber schon wenn ich ins falsche Loch in der Steckdose packe ?

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dompfeifer  16.04.2019, 19:06
@Lukas2812

Das hat zwei Gründe:

Zunächst würde ja auch kein messbarer Strom über Deinen Körper fließen, wenn Du gleichzeitig beide Pole der Batterie anfassen würdest, weil für die kleine Batteriespannung von wenigen Volt der Widerstand Deines Körpers viel zu groß ist: Nehmen wir einmal für die Batterie eine Spannung von 1,5 V an und für Deinen Körper samt Übergangswiderständen 1500 Ohm, dann würde rechnerisch (nach dem Ohm'schen Gesetz: Stromstärke I = Spannung U durch Widerstand R) ein Strom von 1,5/1500 Ampere = 1/1000 A fließen. Und der würde noch reduziert durch den Innenwiderstand der Batterie und den besonders großen Hautwiderstand. Wenn Du dagegen nur einen der beiden Batteriepole anfasst, dann ist ja gar kein Stromkreis geschlossen. Und das ist an der Steckdose ganz anders:

Die Steckdose ist an das öffentliche Stromversorgungsnetz angeschlossen. Hier führt der eine Leiter an der einen Steckdosenbuchse ("Phase") eine Wechselspannung von 230 V gegen Erde (Das ist schon die 153-fache Spannung!), weil der Leiter an der anderen Steckdosenbuchse, der Nulleiter (oder "Neutralleiter") geerdet ist, d.h. der ist mit der Erde verbunden. Wenn Du jetzt die "Phase" (oder "Außenleiter") mit einer Hand berühren würdest und gleichzeitig ohne jeden Widerstand mit den Füßen mit der Erde verbunden wärst, würden an Deinem Körper die vollen 230 V anliegen. Dann würde ein Körperstrom über Dich und über die Erde fließen, der sekundenschnell tödlich sein könnte. Der Stromkreis wäre über die Erde geschlossen.

In der Alltagspraxis wird dieser Stromkreis gewöhnlich noch über einen beträchtlichen Erdungswiderstand (z.B. Socken, Schuhsohlen, Teppich, Bodenbelag u. dergl.) geführt. Das bewirkt einen ordentlichen Spannungsabfall, der Vorgang wird deshalb meistens überlebt. Viel gefährlicher wäre es, mit nackten Füßen auf Steinfließen zu stehen oder mit einer Hand eine Wasser- oder Heizungsleitung zu berühren. Solche Leitungen sind in aller Regel ganz gut geerdet.

Deshalb wurden schon vor ca. 70 Jahren in Baderäumen und Räumen mit Bodenfließen Steckdosen ohne Schutzkontakt verboten. Heute sind die Schutzkontaktsteckdosen (Schukosteckdosen) allgemein üblich. Hier werden ggfs. auftretende Berührungsspannungen an metallenen Elektrogeräten über den geerdeten Schutzleiter und über die Erde abgeleitet. Bei dem so provozierten Kurzschluss soll planmäßig die vorgeschaltete Leitungsschutz-Sicherung auslösen und den Stromkreis unterbrechen.

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Lukas2812 
Fragesteller
 16.04.2019, 23:36
@dompfeifer

Ok du sagtest aber ja auch schon des öfteren das das Bild vom Überschuss und Mängel problematisch ist . Aber wie soll man es erklären/vorstellen? Genau so entsteht doch die Spannung erst?

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dompfeifer  21.04.2019, 21:55
@Lukas2812

Das Bild vom Überfluss und Mangel ist insofern irreführend, dass beim normalen Gleichstromkreis - ob nun offen oder geschlossen - nicht ein Reservoir mit Elektronen gefüllt und ein zweites Reservoir entleert ist. Diese Vorstellung ist falsch. Im Leiter ist die Dichte der freien Elektronen überall nahezu gleich. Das habe ich mit Perlenkette, Fahrradkette und Wasserpumpe veranschaulicht. Da werden doch keine Behälter aufgefüllt!

Bei der Batterie z.B. (oder auch beim Gleichstrom-Generator) werden die freien Elektronen auf der einen Seite angeschoben und auf der anderen Seite angezogen. So ensteht eine elektrische Spannung. Bei der gespannten Fahrradkette werden die Kettenglieder auch auf einer Seite angezogen und auf der anderen Seite weggeschoben. Mit den Füßen in den Pedalen erzeugst Du eine mechanische Spannung, die auf das Hinterrad übertragen wird. Dabei sammelt sich aber kein Kettenglieder-Überschuss an zu Lasten eines "Kettengliedermangels" auf der anderen Seite. Die Abstände der Glieder bleiben gleich, wenn man von der Materialdehnung absieht.

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Lukas2812 
Fragesteller
 22.04.2019, 13:36
@dompfeifer

Aber an den Enden des Leiters muss doch dann ein wenig Überschuss/Mangel herrschen oder?

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dompfeifer  22.04.2019, 14:57
@Lukas2812

Auch die freien Elektronen im Leiter lassen sich unter Spannung ganz geringfügig verdichten und strecken durch die Eigenkapazität (und Induktivität) des Leiters. Das konzentriert sich aber nicht auf das Leiterende, sondern verteilt sich auf den gesamten Leiter und ist praktisch nicht messbar, solange im Stromkreis (v.a. im Wechselstromkreis) keine Kondensatoren und möglichst auch keine Spulen (Die bewirken Induktivitäten) verbaut sind. Siehe dazu unter "Schwingkreis".

An Lichtschaltern (besonders bei klassischen Leuchtstofflampen mit Drosseln) lassen sich beim Ausschalten am Schalter gelegentlich kleine Entladungsfunken ("Abrissfunken") beobachten. Diese winzigen Aufladungen sind aber energetisch völlig bedeutungslos. Diese Ladungen verschieben sich durch die Induktion der Drosselspule dann auch für Sekundenbruchteile an die Leiterenden, wo es funkt.

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Nein, man muss nicht Überschuss und Mangel haben. Es reicht einfach eine ungleiche Ladungs-Verteilung, damit man eine Spannung bekommt.

Man kann also z.B. wenig Überschuss und viel Überschuss haben, und dazwischen ebenfalls eine Spannung definieren.

Die Frage ist eher, wo ist der Nullpunkt, also was ist weder Mangel noch Überschuss?

Nimm einfach wieder das Analogon der Höhe (Potential) und des Wasserdrucks (Spannung):

  • Wann habe ich zwischen zwei Punkten einen Wasserdruckunterschied?
  • Einfach dann, wenn ich zwei unterschiedlich hochgelegene Punkte eines Wassersystems betrachte. Egal ob das auf einem Berg oder auf Meereshöhe oder sogar darunter ist.
  • Oder nimm das U-Rohr, das auch als Druckmesser dient: Druck entsteht durch Verschiebung der Wasserpegel: einer rauf und einer runter. Oder eben nur auf einer Seite mehr einfüllen, oder auf beiden Seiten unterschiedlich viel rausnehmen. Das Resultat ist das gleiche.
  • https://de.wikipedia.org/wiki/U-Rohr-Manometer
Lukas2812 
Fragesteller
 21.04.2019, 17:51

Wir hatten das ja auch mal mit der Batterie. Das würde doch bedeuten wenn ich den Minuspol einer Batterie habe und ich den anfasse, dann müsste doch Strom fließen denn ich oder die Erde auf der ich stehe hat ein anderes Potential als der Minuspol.

damals meintest du aber es fließt nur ein kurzer Strom wobei ich „aufgeladen“ werde. Aber warum fließt der Strom doch nicht weiter , der potentialunterschied ist ja da.

bei der steckdose (auch wenn es Wechselspannung ist) fließt ja auch Strom von mir zum Boden.

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atoemlein  21.04.2019, 18:25
@Lukas2812

Ja das stimmt nach wie vor.:

Die elektrochemische Ladungspumpe der Batterie verteilt die Ladungstrennung einfach auf eine grössere Fläche, wenn ich den Batteriepol berühre. Dabei fliesst kurz ein Strom von der Batterie auf deinen Körper oder sogar auf die ganze Erde, falls du nicht isoliert stehst zur Erde.

Die beiden Pole einer Batterie sind eigentlich schon ein Kondensator, der aufgeladen ist, mit zwei Platten, die durch Luft voneinander isoliert sind.

Egal, was du an einem Pol anschliesst, solange der Stromkreis nicht geschlossen ist, lädt sich das Angeschlossene einfach auf diese Spannung (gegenüber dem andern Pol) auf. Du hast dann einfach einen Kondensator mit einer etwas grösseren Gesamtkapazität wird durch das kleinste Element bestimmt.

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Lukas2812 
Fragesteller
 22.04.2019, 13:40
@atoemlein

Ich verstehe die Erklärung vollkommen, nur wenn man ja sagt, wie weiter oben , dass auch zwischen einer geladenen Platte ( in dem Fall Minuspol der Batterie) und einer neutralen Platte (ich), eine Spannung besteht dann müsste doch der Strom vom Minuspol der Batterie zu mir fließen und das durchgehend oder nicht? Denn der potentialunterschied sorgt ja für eine Spannung und das für einen Strom, also warum fließt der Strom nicht durchgehend? Bei der steckdose bspw fließt er ja durchgehend

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atoemlein  22.04.2019, 15:38
@Lukas2812

Fliessen ja, durchgehend nein.
Strom fliesst nur solange, bis die Potentiale ausgeglichen sind, und das ist sehr schnell, wenn die Kapazität begrenzt ist.
So wie wenn du einen Becher mit Wasser in einer grossen flachen Wanne stehen hast, und machst ein Loch unten in den Becher, dann verteilt sich die Ladung (Wasser) über die ganze Fläche. Der Wasser-Ausgleichs-Strom fliesst nur so lange, bis der Pegel im Becher und in der Wanne gleich sind.

Was ist mit dem Vergleich mit der Steckdose?
Auch hier fliesst Strom nicht durchgehend, wenn nichts angeschlossen ist.
Natürlich ist hier Wechselstrom, und nur deshalb werden die beiden Pole ständig aufgeladen und entladen und entgegengesetzt aufgeladen.

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Lukas2812 
Fragesteller
 22.04.2019, 16:13
@atoemlein

aber wenn ich bspw den Pluspol der Batterie Erde und dann an den Minuspol fasse dann würde der Strom doch durchgehend fließen oder nicht? Und wenn ja worin besteht der Unterschied ?

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atoemlein  22.04.2019, 20:56
@Lukas2812

Ja, der Unterschied besteht darin, dass dann ein geschlossener Stromkreis vorliegt (jedenfalls wenn du nicht ideal isoliert auf dem Boden stehst).

Die Elektronen, welche die Batterie als Ladungspumpe auf dich schiebt, werden in diesem Fall vom Pluspol via deinen Körper und die Erde angezogen und in die Batterie befördert. Der Strom fliesst dauernd.

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Lukas2812 
Fragesteller
 23.04.2019, 00:33
@atoemlein

Aber wie kommen die Elektronen von der Erde wieder zurück zum Pluspol? Ich meine man stelle sich vor die Pole wären weit voneinander entfernt, wie finden die Elektronen den Weg zurück nachdem sie über mich in die Erde abfließen?

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atoemlein  23.04.2019, 15:02
@Lukas2812

Du hast doch selber gesagt, du erdest den Pluspol?!?
"Erden" heisst, den Pluspol mit der ERDE verbinden. Und die Erde leitet.
Also was ist jetzt genau die Frage?

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Lukas2812 
Fragesteller
 23.04.2019, 22:57
@atoemlein

Ja schwierig zu erklären :

  1. wenn man bspw die beiden Pole hat, den Minuspol und den Pluspol die sind jetzt rein theoretisch 1km voneinander entfernt. Jetzt erdet man den Pluspol, also da wo er ist verbindet man ihn mit der Erde. Dann fließen die Elektronen am Minuspol los in die Erde, aber wenn der Pluspol jetzt 1km weit weg ist , woher sollen die Elektronen wissen wo sie hinfliessen sollen? Also fließen die wirklich quasi über diesen 1km hinweg? Ich kann mir kaum vorstellen das sich die ladungstrennung an den Polen soweit auswirkt.
  2. Wenn man den Pluspol erdet dann verteilt sich ja die Ladung auf eine größere Fläche ( oder dasselbe wenn ich bspw den Minuspol anfasse [hatten wir ja oben]) müsste dann nicht auch die Spannung sinken? Denn gleiche Ladung auf größerer Fläche?

tut mir wirklich leid wenn die Frage komisch wirkt oder unverständlich, versuche wirklich es zu verstehen

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atoemlein  24.04.2019, 01:11
@Lukas2812

1) Wie soll das Regenwasser auf dem Berg wissen, wo es hinfliessen soll?
Wo doch der Talboden 5km weit weg ist?

Ich dachte, nach all deinen vorherigen Fragen hättest du die Grundphänomene der Elektrik schon gut verstanden.

  • Eine Batterie ist eine Ladungs"pumpe"
  • Der Strom (technische Richtung) will vom hohen zum tiefen Potential
  • Die Elektronen wollen vom Minuspol zum Pluspol
  • Wenn nichts Leitenden zwischen diesen Polen ist, werden die leitenden Teile an diesen Polen nur aufgeladen (das Regenwasser bleibt in der Pfütze auf dem Berg)
  • Wenn eine leitende Verbindung besteht, egal wie lang, so "spürt" halt das Elektron den Pluspol, von dem es angezogen wird, und es macht sich auf die Reise durch die leitenden Stoffe, so auch über den Erdboden, der immer etwas leitet. Je höher der Widerstand, desto kleiner die Stromstärke.

2) Nein, die Spannung muss nicht sinken, ausser die Batterie ist wirklich schon am Ende ihrer Kräfte.
Eine bestimmte Wasserpumpe mit offenen Enden (kein geschlossener Kreis) wird ebenfalls unabhängig vom Rohrdurchmesser einen bestimmten Druckunterschied=Pegeldifferenz zwischen Ansaug-Ende und Druck-Ausgang erzeugen.

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Lukas2812 
Fragesteller
 24.04.2019, 10:43
@atoemlein

Ok aber nur noch eine Sache:

wir haben ja auch gesagt zwischen etwas neutraler und etwas geladenem besteht eine Spannung. Bedeutet wenn wir den Minuspol der Batterie haben und die neutrale Erde, dann müsste doch auch dort schon ein potentialunterschied sein. Dann haben wir ja gesagt es fließt kurz Strom. Die Potentiale gleichen sich aus.

1.Liefert die Batterie aber nicht auch weiter Ladungen nach? Weil ja auch ein paar Ladungen wegfließen?

ich fand diese Vorstellung mit dem geerdeten pluspol halt schwierig weil wenn ich zuhause in die Steckdose fasse fließt ja Strom weil der neutralleiter ja auf erdpotential liegt.

2.heisst das dann die Erde ist „geladen“? Also was genau bedeutet erdpotential? Ich hab mir Potentiale nämlich immer so am kondensatorbeispiel vorgestellt. Wie viel Ladungsmangel, Überschuss auf einer bestimmten Fläche sitzt

3.müssten die Elektronen dann theoretisch bis zum Kraftwerk zurückfließen?

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atoemlein  26.04.2019, 15:27
@Lukas2812

Eigentlich kann es ein "Einseitig-geladen" und ein "Neutral" nicht nebenenander geben. Wenn etwas z.B. negativ geladen oder "überladen" ist, dann fehlt ja diese Ladung woanders. Also gibt es irgendwo ein "Positiv-geladen" oder ein Negativ-"ab"geladen.

  1. Die Batterie liefert nur solange Ladung nach, bis eben Gleichgewicht herrscht. Wenn etwas eine grosse Kapazität hat (grosser Körper), dann einfach etwas länger. Aber danach ist Stillstand. Eben wie beim Wasserbecher, der in einer flachen Wanne steht und unten ein Loch hat. Mit der Steckdose musst du es halt aufzeichnen, dann siehst du den Stromkreis.
  2. dann wäre die Erde "geladen" ja, etwas mehr negativ als "neutral" aber das ist wirklich nur wie wenn die Maus ins Meer pinkelt...
  3. ja, die Elektronen beim Steckdosenkreis würden bis ins Kraftwerk zurückfliessen - WENN es Gleichstrom wäre. Da es Wechselstrom ist, fliessen immmer etwa die gleichen Elektronen hin und her und kommen nciht gross vom Fleck. Aber sie schieben einander gegenseitig an im ganzen Kreis.
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Lukas2812 
Fragesteller
 26.04.2019, 21:57
@atoemlein

Ok nochmal zu 3:

wenn es ein gleichstromkreis wäre, dann würden die Elektronen in die Erde fließen und zum Kraftwerk zurück, was ist aber wenn auf dem Weg dahin die „Leitung“ unterbrochen ist oder ein anderes Kraftwerk dazwischen liegt dann fließen die Elektronen doch dort hin und der Kreis wäre nicht geschlossen oder?

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atoemlein  30.04.2019, 01:17
@Lukas2812

Wenn "die Erdleitung" unterbrochen wäre (also Kraftwerk und Verbraucher auf "verschiedenen Erden" stehen würden), dann ist eben auch der Stromkreis unterbrochen, und die Elektronen hören bald auf zu fliessen.

Wenn ein anderes Kraftwerk dazwischen liegt (also in Serie im Stromkreis), dann ist das enfach eine weitere Quelle, die je nach Polung den Stromfluss unterstützt oder bremst. Genau wie wenn du Batterien zusammenhängst.

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Lukas2812 
Fragesteller
 30.04.2019, 12:27
@atoemlein

Also wenn bspw zwischen mir und Kraftwerk ein Fluss oder sowas liegt könnte es sein das der Stromkreis dann nicht geschlossen wird wenn ich in die Steckdose fasse?

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atoemlein  30.04.2019, 13:06
@Lukas2812

Doch, Erde ist nicht nur Oberfläche. Und feuchte Erde unter einem Fluss leitet besonders gut.

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Lukas2812 
Fragesteller
 30.04.2019, 21:44
@atoemlein

->Wenn "die Erdleitung" unterbrochen wäre (also Kraftwerk und Verbraucher auf "verschiedenen Erden" stehen würden), dann ist eben auch der Stromkreis unterbrochen, und die Elektronen hören bald auf zu fliessen.

was genau meinst du dann damit?

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atoemlein  30.04.2019, 22:40
@Lukas2812

Eben, einen echten Unterbruch. Zeichne dir doch wiedermal einen Stromkreis. Unterbruch heisst: nicht geschlossener Stromkreis.
Anders als mit "verschiedenen Erden" (Luft oder Vakuum dazwischen) kriegst du keinen Unterbruch. "Erde" leitet immer, es gibt unendlich viele Wege für den Strom, sogar "hinterrum".

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Lukas2812 
Fragesteller
 01.05.2019, 10:55
@atoemlein

Naja gut einen echten unterbruch gibt es dann ja nicht auf der Erde

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Spannungen können nur zwischen Punkten gemessen werden, zwischen denen eine Verbindung besteht. Wenn man zwei geladene Platten miteinander verbindet, dann muss jede Platte schon 2 Kontakte gehabt haben, mit denen man die Spannung der Ladung feststellen konnte. Die jeweiligen Pole kann man sich wie Batteriepole vorstellen. Beim Verbinden kommt es darauf an, ob eine Reihenschaltung entsteht und wie die Polungsrichtung ist. Je nach Richtung können sich die Spannungen addieren oder subtrahieren. Wenn die Spannungen genau gleich sind und genau entgegen gesetzt geschaltet sind, heben sich die Spannungen auf und man erhält keine Spannung.

Beispiel:

Minuspol wird mit Minuspol verbunden. Dann misst man bei gleichen Einzelspannungen keine Spannungsdifferenz zwischen den beiden + Polen.

Zwischen zwei einzelnen Platten, misst man keine Spannung, egal wie sie geladen sind, wenn noch keine andere Verbindung bestanden hat.

weckmannu  15.04.2019, 06:16

Wenn man zwischen zwei Polen von zwei getrennt aufgestellten Batterien versucht, eine Spannung zu messen, wird man nur den Wert 0 bekommen, egal ob sie geladen sind oder nicht, und wenn man von beiden Batterien jeweils nur einen Pol anschließt.

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michiwien22  15.04.2019, 12:36

Der Fragesteller meint aber glaub ich was andres:

Er bringt eine geladene Platte in die Nähe einer ungeladenen Platte, sodaß sich die beiden dann gegenüber stehen.

Da wir hier ein Feld zwischen den Platten haben, muss zwangsläufig auch eine Spannung vorhanden sein. Die Ladungen wollen sich ja ausgleichen -> Spannung

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Solange die beiden Potentiale einen Bezug zueinander haben: Ja.

Theoretisch!

Hab erstmal so einen Kondensator, wo nur eine Platte geladen ist (dabei nur Kondi allein betrachtet, so wie du es gemacht hast). :)

Woher ich das weiß:Hobby
michiwien22  15.04.2019, 12:41

> Hab erstmal so einen Kondensator, wo nur eine Platte geladen ist 

1) C aufladen

2) Schalter öffnen

3) Platte herausnehmen

Diese Platte ist dann geladen. Bringt man diese Platte in die Nähe einer ungeladenen Platte, dann wird dazwischen ein elektrisches Feld sein und daher auch eine Spannung.

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Franky12345678  15.04.2019, 13:44
@michiwien22

Schaffe das erstmal, einen geladenen Kondensator so aufzugnabseln, um dann eine Platte zu entnehmen, ohne dabei einen Kurzen zu bauen :).

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dompfeifer  16.04.2019, 21:17
@michiwien22

Soll das ein Scherz sein? Das Kunststück gelingt Dir ja nur virtuell mit Zeichenstift auf dem Papier! Da werden gelegentlich die beiden Potentiale des Kondensators zur Veranschaulichung als "Platten" dargestellt. Daher kommt beim realen Kondensator die redensartige Metapher "Kondensatorplatte". Beim realen Kondensator müsstest Du zur räumlichen Entfernung der beiden Ladungen hauchdünne Metallfolien und Kunststoff-Folien (Dielektrikum) abwickeln wie eine Tesafilmrolle. Das wirst Du ohne Entladung kaum schaffen. Das anschließende Aufwickeln wäre manuell ohnehin unmöglich.

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