Sind die Klischees über den öffentlichen Dienst überhaupt wahr? (Bereich IT)?

5 Antworten

Diese Erfahrungen sind gefühlt mindestens 30 Jahre alt- ja zu der Zeit hat diese Meinung gestimmt. Soweit meine persönlicher Eindruck. Ändere einmal das Denken in den Köpfen oder wie bekämpft man Vorurteile.

Ich arbeite im Kundenkontakt einer Landesbehörde und will etwas vom Bürger: dann bekomme ich zuerst die Probleme mit der Gemeinde, mit dem Kreis oder auch manchmal noch mit dem Jobcenter zu hören.

Auch heute gibt es noch Menschen, die wegen zu wenig Arbeit den öffentlichen Dienst wieder verlassen. Liegt aber meistens an den Vorgesetzten oder an der Person selbst. Entspannte Posten gibt es im öffentlichen Dienst kaum noch, da immer weniger Personal immer mehr Aufgaben erledigen müssen.

So im Allgemeinen.

Die IT des öD ist aber speziell. Hier kommt es sehr stark auf die Behörde selbst an. Wenn ich darüber nachdenke wann, wie und womit wir erstmals Hardware mäßig ausgestattet wurden. Wir sind immer noch gefühlt 15 Jahre hinter dem Stand der Technik.

Je nach deinem AG- alleine durch Onlinezugangsgesetz bist du in der IT unter Druck.

Dann erwarten deine Kollegen vor allem die Älteren :) vermutlich noch Support in ihren Problemchen mit ihren Anwendungsprogrammen. Und über den Weg der Beschaffung von Software - will ich überhaupt nicht nachdenken. Ich will nicht wissen wie viele nicht genutzten Lizenzen hier schlummern.

Ein Problem des öffentlichen Dienst: es wird nicht der Geeignete gefragt, sondern der mit dem Schein -ob der Scheininhaber Ahnung hat, spielt keine Rolle.

Das Prozesse manchmal lange dauern - weil gefühlt erst 5 Leute etwas unterschreiben müssen bevor das Schreiben das Haus verlässt.

Du hast doch selber erlebt, dass deine Vorurteile nicht wahr sind.

lvhm1993 
Fragesteller
 11.06.2023, 18:29

Woher kommen dann solche Klischees?

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Zur IT im ÖD kann ich nichts sagen, allerdings ist die Holde nach Jahren in der freien Wirtschaft vor einer Weile mal eine Zeit im ÖD (Bürotätigkeiten) unterwegs gewesen um dann abgeschreckt freiwillig wieder zu wechseln.

Den reichhaltigen Erzählungen nach war das Arbeitstempo exakt so wie man es immer hört. "Heute noch den Serienbrief aufsetzen... ne du, wir haben doch schon fast 13Uhr". Egal wo sie etwas bewegen wollte, wurde einem vom Kollegium jegliche Beschleunigung der Prozesse gleich als spalten/Nestbeschmutzung ausgelegt.

Ich bin ja selbst in einem Staatskonzern bei dem die Uhren anders drehen, aber was ich von ihr dort täglich hörte schlägt wirklich alles.

"Sind die Klischees über den öffentlichen Dienst überhaupt wahr?"

Ich weiß nicht, woher du diese naive Auffassung von "Lockere Arbeitsatmosphäre, geringer Arbeitsaufwand, wenig bis keinen Leistungsdruck - alles in allem ein sehr entspannter Arbeitsplatz mit viel Leerlauf ohne viel Leistungsdruck." hast.

Für mich ist das kein Klischee.

lvhm1993 
Fragesteller
 11.06.2023, 18:28

Warum meinen dann viele, dass es nur faule Menschen im öD arbeiten?

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Stellwerk  11.06.2023, 18:30
@lvhm1993

Weil die Endergebnisse ewig auf sich warten lassen. Das hat nicht unbedingt mit Faulheit zu tun, sondern mit sehr komplizierten Prozessen, Genehmigungsverfahren und zersplitterte Zuständigkeiten.

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Ich weiß jetzt nicht so recht was für Klischees du da meinst aber eines ist beim ÖD sicher: schei....Kollegen, miese Bezahlung und vorallem wird dort am Meisten gemobbt. Oft werden Arbeitsrechte ignoriert oder umgangen.....oder anders gesagt: jeder andere Job ist besser solange es NICHT ÖD ist.