Warum sollte man im Öffentlichen Dienst gehen wenn die freie Wirtschaft so attraktiv ist?

11 Antworten

Ich hatte bisher 4 Jobs im öffentlichen Dienst, mit denen ich sehr gut gefahren bin.

Man hat feste Arbeitszeiten.

Hinzu kommt, dass alles über einen festen Tarifvertrag geregelt ist und es daher nicht so starke Ausbeutungen der Arbeitnehmer gibt, wie in der freien Wirtschaft.

Des Weiteren haben Menschen wie ich mit einer Schwerbehinderung einen erweiterten Kündigungsschutz, was in der freien Marktwirtschaft niemals möglich wäre.

Auch Schwerbehindertenvertretungen gibt es in der freien Wirtschaft leider nicht.

Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass man sich mehr um einen Arbeitgeber bemüht im öffentlichen Dienst und Problemen mit der Technik beispielsweise wirklich Aufmerksamkeit schenkt. In der freien Wirtschaft wäre es bei vielen Stellen so, wenn etwas nicht so schnell wie möglich funktioniert, kann man seine Sachen packen.

Vermögenswirksame Leistungen, familienfreundliches Arbeiten, Teilzeitmodelle und zusetzliche Versorgungsleistungen des öffentlichen Dienstes machen dieses zudem noch attraktiver für mich.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ich denke, was du als attraktiv beschreibst, ist auf den zweiten Blick sicherlich eine Prüfung wert. Nicht überall in der Wirtschaft wird super bezahlt und eine gute Bezahlung geht meist auch mit viel Arbeit oder Arbeitsdruck einher. IT-Consultant zu sein ist sicherlich ein toller Beruf, aber auch einer, bei dem du schnell mal von früh morgens, bis abends in die Puppen arbeitest und wenn du die Leistungen nicht erbringst, die erwartet werden, bist du auch schnell draußen.

Klar muss es nicht überall so sein und meistens sind die Konditionen auch gar nicht so schlecht, was die freie Wirtschaft angeht.

Öffentlicher Dienst hat halt ein paar Vorteile. Beispw. wenn du für die Stadt arbeitest, dann hast du die Sicherheit auch da zu bleiben. Als Beamter bist du ab einer bestimmten Zeit unkündbar und du hast nicht unbedingt den Druck alles leistungsbezogen zu machen.

Eine Freundin arbeitet im öffentlichen Dienst und auch wenn die mal Überstunden macht, geht die in der Regel um 17 Uhr nach Hause. Ich kann mir das nicht unbedingt immer leisten, wobei das auch eher meine eigene Schuld ist.

Aber was soll ich sagen. Hat eben auch einfach Vorteile

Schau dir die ganzen Fragen hier an von den Leuten, die unbezahlte Überstunden machen müssen, jederzeit für ihren Chef erreichbar sein sollen und um ihren Urlaub beschissen werden.

Und dann weißt du warum man nicht in die freie Wirtschaft will.

Siegono 
Fragesteller
 14.08.2019, 16:53

Kann im Öffentlichen Dienst auch passieren

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Marbuel  24.05.2020, 13:04

Trifft halt mal auf keinen in meinem privaten Umfeld zu. Und da reden wir gewiss auch von ca. 30 Leuten. Man sollte das Geschreie in Foren nicht für irgendwelche Bewertungen heranziehen. Das hat noch nie Sinn gemacht. Wer zufrieden ist, meldet sich nicht in Foren an, um damit rumzuposaunen, wie toll es ihm geht. In Foren hast du meist die, die was zum Jammern haben.

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Mein Mann ist sehr glücklich als Informatiker im öffentlichen Dienst.

Sein Job ist durchaus anspruchsvoll und auch er muss so manche Frist/Deadline einhalten. Aber bei ihm steht dabei nicht ständig im Raum, dass er fliegt, wenn es halt doch mal nicht klappt. Auch nicht bei seinen Kollegen. Und dadurch schiebt da nicht ständig jeder jedem die Schuld in die Schuhe, sondern sie versuchen eher gemeinsam, das Problem zu lösen.

Ebenfalls erwartet dort niemand von ihm, dass er Nächte durcharbeitet. Sicher, hier und da mal 'ne Überstunde kommt schon vor. Aber eben nicht bis morgens um drei oder so...

Um sein Gehalt muss er auch nicht geschickt verhandeln, damit er nicht schlechter weg kommt als seine Kollegen. Wer was verdient, steht im Tarifvertrag. Das steigt mit jedem Jahr, was er dabei ist, ein bisschen - völlig ohne Bettelei beim Chef. Ettwas, was ihm sehr liegt, da er einfach nicht diese Ellbogen-Raubtier-Persönlichkeit hat.

Naja, und da er inzwischen mehr als 10 Jahre dabei ist, sieht seine monatliche Gehaltsabrechnung auch echt ganz anständig aus. Dass die Gehaltsüberweisung dann auch immer absolut pünktlich und ohne irgendwelchen versuchten Tricksereien vom Arbeitgeber bei ihm eingeht, ist ebenfalls ein ziemlich angenehmer Aspekt des öD.

Hängt also vor allem davon ab, was man für ein Typ Mensch ist, welche Prioritäten man hat, was man sich von seinem Job erhofft und wünscht und welche Abstriche man dafür eventuell inkauf nimmt.

Altersweise  24.05.2020, 12:18

Auf den Punkt gebracht.

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Entscheidung liegt bei dir. Konditionen ordentlich abwägen. Nicht in allen Bereichen ist die Privatwirtschaft besser.

Siehe zb Pflege. Da kommen längst nicht alle auch nur in die Nähe vom TvöDp