STIMMT ES wirklich dass man im öffentlichen Dienst wenig verdient?

7 Antworten

Genauso gut könnte man fragen, ist es wahr, dass ein Auto nicht mehr als 7 Liter Benzin verbraucht?

Wie überall gibt es sowohl in der Wirtschaft als auch im öffentlichen Dienst schlecht bezahlte und auch gut bezahlte Stellen. Die Qualifikation ist entscheidend.

Unterm Strich verdient man im öffentlichen Dienst weit mehr als in der Wirtschaft. Beispiel einfache Tätigkeit. Der Müllfahrer der an der Straße täglich 200 Mülltonnen leert, bekommt guten Tariflohn und der steigt ständig mit Berufserfahrung und Streiks. Ein Kurierfahrer der 200 Pakete am Tag ausliefert, bekommt den gesetzlichen Mindestlohn, egal ob Neueinsteiger oder 20 Jahre Berufserfahrung. Beispiel höhere Qualifikation. Ein Tierarzt im Angestelltenverhältnis bekommt viel weniger als ein Tierarzt beim Veterinäramt und nur die Selbständigkeit führt zu einem besseren Verdienst in der Wirtschaft. Bedeutet auch, dass man das Kapital aufbringen muss und das Risiko trägt. On Top beim ÖD kommen noch die Vergünstigungen bei Versicherungen, lukrative Altersversorgungen, Karenztage, Bonuse für wenige Krankentage usw. Das klassische Unternehmen aus den Wirtschaftswunderzeiten mit guter Bezahlung und sonstige sterben aus. Allein die Tarifbindung ist seit Jahrzehnten auf dem absteigenden Ast. Würde man die im ÖD aus der Statistik nehmen, wäre der Anteil bald nur noch einstellig.

Absolut!!

Habe zum Berufseinstieg für 6 Monate im ÖD gearbeitet... Habe Netto 1.700€ bekommen... Da es Extremen Personalmangel gab, kahm man mit der Arbeit einfach nicht hinterher... Viele Kollegen haben jeden Tag 10h gearbeitet... Für das geringe Gehalt war es mir einfach nicht wert! Vorallem wäre das Max. Gehalt was ich hätte bekommen können 2.300€ gewesen 😳

Habe dann in die Freie Wirtschaft gewechselt... Habe direkt 2.800€ Netto zum Einstieg bekommen...

ÖD würde ich nie wieder machen!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

VIEL oder WENIG ist immer relativ.

Die Vergütungen im öffentlichen Dienst sind längst nicht mehr als Schlusslicht zu sehen. Vor allem wenn man bedenkt, welche Zusatzvergünstigungen das Personal dort hat.

Der "fast sichere" Arbeitsplatz schlägt natürlich auch zu Buche.

Rolf42  23.08.2016, 18:02

Was für "Zusatzvergünstigungen" meinst du?

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DerHans  23.08.2016, 18:10
@Rolf42

Was ist der (fast) kündigungssichere Arbeitsplatz wert? Was die Zusatzversorgung?

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Rolf42  23.08.2016, 20:59
@DerHans

Der Kündigungsschutz wurde mit der Einführung des TVöD praktisch abgeschafft. Zwar dürfen im Tarifgebiet West Beschäftigte ab dem 40. Lebensjahr nach einer Beschäftigungszeit von mehr als 15 Jahren nur noch aus einem wichtigem Grund gekündigt werden, aber ein solcher lässt sich im Zweifelsfall auch finden.

Nur Beschäftigte, die schon nach den bis zum 30. September 2005 geltenden Tarifregelungen unkündbar waren, genießen Besitzstandswahrung.

Was die Zusatzversorgung tatsächlich wert ist, wird die Zukunft zeigen. Für die entsprechenden Beiträge hat der Arbeitnehmer jedenfalls schon heute Steuern und Sozialversicherungsbeiträge zu zahlen. Davon abgesehen gibt es betriebliche Altersversorgung auch bei privaten Arbeitgebern.

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Apolon  24.08.2016, 15:05
@DerHans

 Was ist der (fast) kündigungssichere Arbeitsplatz wert?

Seit Änderung des BAT zum TVÖD/TVL kann man sagen, vergleichbar mit den Arbeitnehmern eines Industrie-, bzw. Versicherungs-Unternehmens.

Was die Zusatzversorgung?

Da bietet fast jedes Unternehmen in der Privatwirtschaft eine höhere Altersversorgung.

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PatchrinT  07.09.2016, 03:32
@Rolf42

Für eine Entlassung müssen schon sehr wichtige Gründe auftreten. Dazu zählen evtl. Diebstahl,Veruntreuung,vielleicht auch körperliche Auseinandersetzungen ect....Der Kündigungsschutz,besonders für ältere Arbeitnehmer ist nicht abgeschafft,sondern übernommen worden. Wer in der VERDI Gewerkschaft ist,der ist klar im Vorteil....

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