Schadet es dem Motor, wenn man früh hochschaltet?

10 Antworten

Kann man klar mit ja beantworten. Zu geringe Drehzahlen (bei zuviel Gas) gehen auf die Kurbelwellenlager und Kurbelwelle (weil da die Kraft der Verbrennung extrem senkrecht zur Kurbelwelle wirkt).

Dabei bleibt aber noch zu klären, was zu niedrig überhaupt ist. Die meisten Leute haben ja eine eher falsche Vorstellung von ,,zu niedrig".

Schlecht für den Motor ist alles was unter der Leerlaufdrehzahl liegt. Also alle unter 800 bis 900 1/min. Bereits 1000 - 1500 1/min bei konstanter Fahrt in der Ebene sind für Motoren vollkommen okay. 2000 1/min in der Stadt bei 50 km/h im 4. Gang ist unnötige Motorquälerei. (Wenn die nächste Ampel bald schon kommt und es nicht mehr lohnt in den 5. zu schalten ist das okay.)

Nur bei voll durchgetretenem Gaspedal sollte man wieder höher drehen (da eher ab 1700 1/min). Beim Beschleunigen sind die Kräfte im Zylinder höher. Gibt man bei 900 1/min Vollgas hat man eine relativ starke Explosion im Zylinder, deren Kraft über relativ lange Zeit im steilen Winkel auf die Kurbelwelle wirkt. D.h. die Explosion hämmert regelrecht auf die Kurbelwelle (das ist das Ruckeln).

Und ja es ist sinnvoll für den Benzinverbrauch bei besagten 1000 - 1500 1/min bei konstanter(!) Fahrt zu fahren. Bei diesen Drehzahlen braucht man ne leicht höhere Gaspedalstellung als bei höherer Drehzahl (für dieselbe Geschwindigkeit natürlich). Dadurch sind die Drosselklappen weiter geöffnet und man hat weniger Drosselklappenverluste.

*Alle Zahlen sind natürlich als grobe Allgemeinwerte anzusehen.

Lauchfiedel88  25.03.2018, 00:20

Für Diesel ok und für Benziner würd ich die Drehzahlen deutlich nach oben anheben.
Ich fahr einen GT86 (2 Liter Sauger), klar machts dem wenig bei 1500upm in die Volllast zu gehn bringt aber auch nichts.
Bei meinem Dad (M5 Competition) vermeide ich den Vollastbereich bis 3500-4000upm um die Pleuel zu entlasten. Bei 800+NM ist da ganz schön Druck hinter ^^
Kommt halt auch immer sehr stark auf den Motor/Auto an.

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Fährst du im Leerlaufbereich, so ab 600 RPM?

Nur weiter so. Pleuellager und Kurbelwelle werden danken.

Einen Pkw-Motor nutzt man oberhalb 1500/2000 RPM, denn dies sind weder Lkw-, Bus-Motoren oder Antriebsgeräte von Bahn und Schiff.

Bei Kurvenfahrt und Bergfahrt schaltet man am 'kritischen Punkt', also vor der Kurve oder vor der Steigung in den Gang, mit dem sich der Motor mit etwa 3000 RPM bewegt, hält mit geringstem Druck des Fahrpedals die Geschwindigkeit und dann steigert man die Drehzahl. Somit steht bei hohem Drehmoment ausreichend Leistung für weitere Beschleunigung zur Verfügung.

Falls du mit 'Drehmoment' und 'Leistung' nichts anfangen kann, lies das mal nach und lass dir vernünftiges Fahren von einem Fachmann vorführen; dann sparst du auch Sprit.

So wie du anfragst, bist du ein Verkehrshindernis und Sprit-Vergeuder.

Mir hat mal ein Ingenieur (hat über irgendwas am Motor promoviert) gesagt, dass zu niedertouriges Fahren für den Motor schädlicher ist als zu hochtouriges.

Wenn die Leistung beim Treten des Gaspedals nicht steigt, dreht der Motor zu langsam. Er kann überhitzen, die Zündkerzen können verrußen und vermutlich weiteres.

Der Tipp, früh hochzuschalten, richtet sich in erster Linie an die Leute, die die Drehzahlmessernadel gern bis hart an den roten Bereich bringen, nicht an die Hausfrauen, die bei 2.500 U/min. schalten.

Ich mache es meist so: wenn der Motor anfängt, sich anzuhören, als läge ein Stapel Wolldecken drauf, schalte ich runter. Auch: knapp oberhalb Leerlaufdrehzahl (800 bis 1000 U/min) nur reines Rollen, zwischen 1000 und 2000 Gaspedal maximal streicheln und Vollgas möglichst nicht unter 3000. Ob das so ok ist, kann ich nicht vom Fach her beurteilen.

trolltheworld 
Fragesteller
 24.03.2018, 23:02

Vielen Dank! Sehr hilfreiche Antwort. Dann bemühe ich mich, doch lieber etwas mehr den Gang auszureizen. Ist für mich ja sowieso schöner ;)

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Pauli010  30.03.2018, 16:33
@trolltheworld

ausreizen brauchst du gar nix. Ausreizen würde bedeuten, du lässt bis an die Grenze drehen (5500 bis 7500); das ist Unsinn

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PWolff  24.03.2018, 23:02

Wenn der Motor bei niedrigen Drehzahlen mehr Kraftstoff einspritzt als verbrannt werden kann, ist das für die Sparsamkeit kontraproduktiv und definitiv schädlich für Motor und Katalysator. Die Elektronik erlaubt das, um in Notfällen ausnahmsweise mal ganz kurzfristig beschleunigen zu können.

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Waterloo09  25.03.2018, 12:27
@PWolff

Die Wahrscheinlichkeit, dass "zuviel" Sprit injiziert wird, steigt bei Einspritzmotoren üblicherweise mit der Höhe der Drehzahl. Je höher, desto eher wird angereichert. Bei Leerlaufdrehzahl kann das nur bei Vollgas (oder teilweise selbst dann nicht), bei 6000 U/min. jedoch bereits bei 30 % Gaspedalstellung der Fall sein.

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ich hab mal gelernt das der halbe Gang am Schonensten ist . zu frühes hochschalten schadet eher der umwelt als dem Motor und was den Motor kaputtmacht sind Häuffige und heftige Lastwechsel Volgas weg Vollgas usw,.

Der europähische Durchschnittsmotor leistet bei 1800 und 2000 U/min die besten Werte und ist dadurch auch am kraftstoffsparendsten unerwegs.

Beim Winterkaltstart gilt wie beim normalen kalten Motor starten kurzer warmlauf so bis max einer minute , dann anfahren und Zügiges Hochziehen ( max 1500 - 2000 u/min ) zur Reisegeschwindigkeit ( Stadt ca 50 km/h Autobahn entsprechend ca 100 140 km/h ) und dann Rollen lassen.

Die aussage von PWolf ist soweit korrekt wenn es sich um deffinitiv Untertuoriges Fahren handelt , Das Bedeutet der Motor leistet nicht wirklich und es wird keine kraft abgerufen und der Motor wird zu langsam warm.. Folge Verrusen des Abgastracktes und ev sogar Schädingung der Abgasbnachbehandlungsanlage durch übermässigen Russanfall .

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Seit über 40 Jahren als Schrauber unterwegs . Meisterbrief
Pauli010  30.03.2018, 16:36

was ist der halbe Gang, Experte mit dem europähischen Motor?

Abgastrackt verrust.

Lern mal Deutsch. Notfalls übermässig

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Faustregel: Einen kalten Motor nie auf hohe Drehzahlen bringen!!!