Sauerteigbrot innen noch Roh?

5 Antworten

Sauerteig geht nur mit Roggenmehl!!

Das hier ist mein Brotrezept, mit dem sogar ich ei gutes Brot hinbekomme:

a) Sauerteig ansetzen

für diesen Arbeitsschritt wird benötigt: 
an Werkzeug
- eine (Plastik)-Schüssel  mit Deckel mindestens 1,2L eher hoch als flach
- zwei Esslöffel
- eine Küchenwaage
- ein Kühlschrank

an Zutaten
- Sauerteigstarter vom letzten Brotbacken
- 3x100 gr Roggenmehl 1150
- 3x100 ml Wasser

  1. Den Sauerteigstarter vom letzten Brotbacken mit dem Löffel vollständig in die Schüssel geben. Mit dem zweiten Löffel die am ersten Löffel anhängende Reste abschaben und auch in die Schüssel geben.
  2. 100gr Roggenmehl hinzugeben (mit der Küchenwaage abwiegen)
  3. 100ml lauwarmes Wasser hinzugeben
  4. Mit dem Löffel alles vermengen. Mit dem zweiten Löffel die am ersten Löffel anhängende Reste abschaben und auch in die Schüssel geben.
  5. Das Schraubdeckelglas in dem der Sauerteigstarter war mit sauberem Wasser (ohne Spülmittel!) bis zum Rand füllen und die Löffel darin parken. Das Glas mit dem Deckel abdecken.
  6. Die abgedeckte Schüssel auf die Lüftungsschlitze eines Kühlschranks stellen und
  7. 6 Std. gehen lassen.
  8. Tipp: den Deckel der Schüssel nur auflegen, damit dieser nicht nach der Hälfte der Zeit durch den Überdruck der Gärgase durch die Gegend fliegt.  
  9. 100gr Roggenmehl hinzugeben (mit der Küchenwaage abwiegen)
  10. 100ml lauwarmes Wasser hinzugeben
  11. Mit dem Löffel alles vermengen. Mit dem zweiten Löffel die am ersten Löffel anhängende Reste abschaben und auch in die Schüssel geben. Die Löffel im Starterglas parken
  12. Die abgedeckte Schüssel auf die Lüftungsschlitze eines Kühlschranks stellen und
  13. 6 Std. gehen lassen. 
  14. 100gr Roggenmehl hinzugeben (mit der Küchenwaage abwiegen)
  15. 100ml lauwarmes Wasser hinzugeben
  16. Mit dem Löffel alles vermengen. Mit dem zweiten Löffel die am ersten Löffel anhängende Reste abschaben und auch in die Schüssel geben. Die Löffel im Starterglas parken
  17. Die abgedeckte Schüssel auf die Lüftungsschlitze eines Kühlschranks stellen und
  18. 6 Std. gehen lassen.
Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
HansWurst45  22.05.2023, 23:08

b) Teig herstellen

für diesen Arbeitsschritt wird benötigt: 
an Werkzeug: 
- eine große Rührschüssel
- einen Teelöffel
- einen Esslöffel
- eine Küchenwaage
- ein Rührgerät
- eine Teigkarte (Japanspachtel aus Kunststoff für Lebensmittel)

an Zutaten
- 400 gr Roggenmehl 1150
- 200 gr Dinkelmehl 630
- 20 gr Salz
- 5 gr Hefe
- 20+300 ml Wasser
- 100 gr Sonnenblumenkerne (geschält)

  1. Das Starterglas und die beiden Löffel mit heißem Wasser OHNE Spülmittel ausspülen und gut reinigen. Zwei gut gehäufte Löffel der aufgegangenen Sauerteigmasse (ca. 100gr) in das Glas füllen. Das Glas mit dem Deckel verschließen und im Kühlschrank bis zum nächsten Brotbacken lagern
  2. 400 gr Roggenmehl, 200 gr Dinkelmehl und 20 gr Salz (3 TL) in eine Rührschüssel geben und mit einem dritten Löffel trocken vermischen
  3. Eine Kuhle hineindrücken und 5 gr Frischhefe hineinbröckeln und mit 20 ml Wasser begießen. Alternativ 10 gr Trockenhefe mit 30 ml Wasser oder einen Eßlöffel Hefeansatz mit 10 ml zusätzlichem Wasser verwenden. Die Hefe mit einer dünnen Indikatorschicht aus Mehl bedecken
  4. sobald die Mehlschicht aufreißt und damit der Indikator anzeigt, dass die Hefe das Mehl annimmt, den Sauerteig möglichst vollständig hinzugeben. Die leere Sauerteigschüssel sofort bis zum Rand mit Wasser füllen und die Löffel hineinstellen (eingetrockneter Sauerteig ist nur mit Mühe wieder zu entfernen)
  5. die Sonnenblumenkerne hinzugeben
  6. den Teil unter langsamer Zugabe des Wasser etwa 10 Minuten lang kneten, so dass sich eine zäher Teigklumpen bildet. Bei der Wasserzugabe darauf achten, dass am Boden der Rührschüssel kein Reservoir mit trockenem Mel zurückbleibt. 
  7. Die Knethaken mit der Teigkarte von anhängendem Teig befreien
  8. Den Teig 30 Minuten in der Rührschüssel ruhen lassen. Die Knethaken zu den Löffeln in die Sauerteigschüssel geben.

c) das Brot formen

für diesen Arbeitsschritt wird benötigt: 

an Werkzeug
- eine Teigkarte
- ein Gärkörbchen
- einen Fliegenschirm
- zwei Trockentücher
- eine saubere freie Arbeitsfläche von mind. 50x50 cm

an Zutaten
- ein wenig Roggenmehl 1150

  1. in der Zwischenzeit die Arbeitsfläche gut reinigen und die Sauerteigschüssel, die Löffel und die Knethaken (vor)-spülen
  2. die Arbeitsfläche mit einer dünnen Schicht Roggenmehl bestreuen
  3. Mit der Teigkarte den Teig aus der Rührschüssel lösen und möglichst in einem Stück auf die Arbeitsfläche geben. 
  4. Mit bemehlten Händen den Teig vorsichtig zu einem Brotlaib formen ohne dabei die Gasblasen im Teig aus zu pressen
  5. Luft in den Teig hineinwirken. Dazu nacheinander am Rand des Brotlaibes diesen auf ca. 2 cm mit dem Handballen flach drücken und nach innen einfalten. 
  6. Den Brotlaib in das Gärkörbchen geben mit einem Fliegenschirm und zwei Trockentüchern abdecken und 1,5 bis 2 Std ruhen lassen

d) das Brot backen

für diesen Arbeitsschritt wird benötigt: 

an Werkzeug
- ein Schneidemesser
- ein Backofen
- ein halber Bogen Backpapier

an Zutaten
- keine

  1. Des Backblech aus dem Backofen herausnehmen und den Ofen auf 250°C vorheizen,
  2. Einen halben Bogen Backpapier auf dem Blech ausbreiten und das Brot aus dem Gärkörbchen auf das Backpapier stürzen. Dein Brotlaib eventuell mit den Händen vorsichtig nachformen. Dabei auf keinen Fall die Gasblasen aus dem Teig herausdrücken. Mit dem Messer die Krume dreimal quer zum Brot einritzen
  3. Das Brot im vorgeheizten Backofen

für 15 Minuten bei 250°C dann
für 20 Minuten bei 200°C und
für 20 Minuten bei 180°C
backen. 

das Brot herausnehmen und abkühlen lassen 

(Text war zu lang und musste geteilt werden :) )

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Es sieht sehr "kompakt" aus.

War dein Fertigsauerteig echter aktiver Sauerteig oder nur "Sauerteiggeschmack"?

Hast du exakt nach Rezept gearbeitet? Welches Mehl ist das? Sauerteig kann kalt gut gehen - wenn er aber im Kühlschrank nicht gut aufgeht dann lassen ihn halt vor dem backen ein paar Stunden unter Beobachtung warm stehen.

Wichtig ist auch dass der Wassertanteil zum Mehl passt. 70% (TA170) ist da eine gute Zahl.

Julsk305 
Fragesteller
 23.03.2023, 09:20

Vielen Dank für deine Hilfe! Ich habe einen fertigen Sauerteig von Seitenbacher genommen. Ich hab fast nach Rezept gearbeitet. Lediglich die Gährzeit im Kühlschrank über Nacht war länger als im Rezept Dachte länger Gähren lassen macht das ganze nicht gerade 'schlechter'. Der Teig sollte nach 20min ruhe nochmal Salz und Wasser bekommen. Vllt war es zu wenig Wasser? Habe nicht viel genommen. Habe Weizenmehl Typ 405 genommen. Lt. rezept sollten es 400g Mehl, 80g Sauerteig und 2g Hefe sein. Ist das zu wenig Säuerung?

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iq1000  23.03.2023, 09:24
@Julsk305

405 reagiert nicht so gut auf Sauerteig, da ist Hefe besser. Nimm das nächste mal besser ein Bio 550, oder ein Vollkornmehlanteil. Führe auch ein Logbuch, du solltest schon genau wissen wieviel Wasser drin ist.

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Julsk305 
Fragesteller
 23.03.2023, 09:35
@iq1000

Ich wünsche mir ein sehr fluffiges Brot. Wird es denn Mit Vollkornmehl auch so fluffig und bekommt bläschen? Wieviel Wasser würdest du mir bei 400f Mehl empfehlen?

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iq1000  23.03.2023, 09:47
@Julsk305

Fluffy geht eher mit 405. Da nehme ich ca. 60% - also 1Kg Mehl, 600g Wasser. Salz ist 2%, also 20g. Sauerteig gibt bei 405 eher weniger Trieb, es sei denn man hat Lievitro Madre Starter. Mein Tipp, nimm lieber Hefe - aber mache vorher ein "Poolish" (Wasser + Mehl 1:1, 12 Stunden warm gehen lassen) - sonst wird es sehr fade schmecken.

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Julsk305 
Fragesteller
 23.03.2023, 10:33
@iq1000

Deine Antworten sind sehr hilfreich, ich danke dir vielmals! Eine Frage muss ich dennoch stellen. Ich solls also mit Hefe probieren. Du meintest dann einen poolish, also einen "sauerteig". Soll ich beides nutzen oder eins von beiden?

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iq1000  23.03.2023, 12:09
@Julsk305

Poolish ist nur ein Vorteig den du dann wieder vom Hauptteig sozusagen abziehst. Du machst dann ganz normal mit der normalen Hefemenge weiter. Nur Poolish hat nicht genug Triebkraft.

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Wie du schon beschrieben hast ist der Teig nicht gegangen. dann kannst du ihn auch nicht backen.

Nach dem ersten Gären kommt normalerweise auch ein zweites in der Form.

Such dir vielleicht mal ein anderes Rezept. Sauerteig sollte eigentlich auch über 20° gären, Hefebrot mit 2G Hefe kann man tatsächlich 18 Stunden im Kühlschrank gären lassen.

War es denn lange genug gebacken? Eigentlich ist es ja aufgegangen im Ofen, oder?

Etwas kompakt ist es. Ich würde kein Weizenmehl Typ 405 nehmen für Brot, sondern Type 550 oder höher. 405 ist doch eher was für Kuchen.

Julsk305 
Fragesteller
 23.03.2023, 10:36

Es wurde ingesamt 45 gebacken. Hab sogar mit Dampf und reduzierung der hitze + erhöhung der hitze gearbeiter. Ich versuche es mal mit einem anderen Mehl :) Danke dir!

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werwiewas99  23.03.2023, 10:41
@Julsk305

Und falls du ein Bratenthermometer/Backthermometer hast, könntest du mal zum Ende der angegebenen Backzeit die Kernthemeratur messen 96 bis 99°C sollten das sein.

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Hallo Julsk,,

du hast hat ein Kurzgärung gemacht vor dem Backen,
die sollten eigentlich bei Raumtemperatur gemacht werden.
Zumindest sollest du dann vor dem Backen noch eine
Nachgärung von 1 - 2 Stunden Zimmertemperatur machen.

Kühlschrank ist für Langgärung von mindesten 18 Stunden
oder Sauerteig Auffrischungen (Aufbewahrung) gedacht.

Welche Backzeit hattest du denn - die untere Rinde sieht
auch noch ziemlich roh aus ?
Tja Brotbacken ist nicht so einfach, vorallem wenn man
dabei ein gewisses Ziel hat wie ich.
Alles gute
opi ehrsam

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Julsk305 
Fragesteller
 23.03.2023, 09:38

Du hast Recht, die untere Kruste ist auch noch recht Roh.

Insgesamt hat das Brot 45 gebacken. Der Teig ist leider gar nicht aufgegangen so wie ich es wollte. Hätte mir Luftbläschen und ein fluffiges Brot gewünscht. Vielleicht ist es zu wenig Säuerung?

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ehrsam  23.03.2023, 09:58
@Julsk305

Naja z.B. ist das bei uns bekannte König-Ludwig-Brot
wirklich das beste und fluffigste, welches ich gerne
nachbacken möchte. Obwohl ich gute Rezept inzwischen
habe, schein es unerreichbar.
Ist halt ein Geheimnis der Bäckermeister - kann man verstehen !

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