Rückrufkomando Hund üben?

4 Antworten

Hallo,

so lernt der Hund höchstens das es für an der Leine ziehen einen Keks gibt.

Ich würde ganz von vorne starten und das ganze kleinschrittig und systematisch aufbauen.

Du hast mehrere Möglichkeiten

  1. Möglichkeit "Einfangen des richtigen Verhaltens"

Dein Hund kommt eh schon auf dich zu gelaufen, der Moment wird mit einem Marker belegt und er erhält eine Belohnung bei dir. Zu beachten ist, dass du dabei rechtzeitig das neue Kommando einführst und der Hund lernt --> Kommando und zurück kommen - mega Belohnung, ohne Kommando gibt es eine deutlich schwächere Belohnung

2.Möglichkeit "Rückwärts aufbauen"

Der Hund lernt eine bestimmte Aktion bei dir, z.B. einen Handtouch, das bietet sich vor allem für Hunde an, die gerne "fangen" spielen oder sich nur ungern nach dem Rückruf anleinen lassen. Sprich du baust erst einen Handtouch auf und dann verlängerst du die Distanz die der Hund zur Hand zurück legen muss. Nachteil dabei ist, dass viele Hunde da nicht im Highspeed zurück gelaufen kommen.

3.Möglichkeit "locken"

Dein Hund lernt als aller erstes, wenn dein neues Kommando kommt, gibt es die beste Belohnung überhaupt. Beißwurst, Ball, Fleischwurst, worauf auch immer dein Hund so richtig abfährt. Dann lässt du den Hund durch eine zweite Person festhalten und gibst dein Kommando, Hund kommt zu dir geflitzt - Belohnung. distanz vergrößern.

Alle Möglichkeiten baust du unter minimaler Ablenkung so auf, dass der Hund sich eigentlich gar nicht anders entscheiden kann, als zu dir zu kommen. Dafür brauchst du auch keine Schleppleine. Dann baust du langsam Schwierigkeiten ein, dass kannst du dann mit einer Schleppleine absichern. Sprich dann liegt da Mal ein Ball auf dem Boden, oder eine zweite Person füttert den Hund, du rufst, wenn der hund nicht reagiert, dreht sich die Person um und geht und und und. Wenn der Hund wirklich bei gezielten Übungen, sofort die Kehrtwende reinschmeisst und kommt, würde ich das ganze nach draußen verlagern.

Präpariere dir Gassistrecken, rufe den Hund und finde dann gemeinsam mit ihm ein vorher verstecktes Spielzeug, rufe den Hund und finde einen "Leckerliebaum", der Hund ist während der Zeit noch mit der Schlepp gesichert. Die kannst du dann nach und nach abbauen. Du tauscht sie gegen eine leichtere Leine, am Ende nimmst du eine Wäscheleine o.Ä. und schneidest dann immer ein kleines Stückchen ab, bis nur noch der Karabiner der Leine überbleibt. Irgendwann verschwindet der auch.

Während du die Übungen unter "steriler" Umgebung machst, übst du parallel draußen mit deinem Hund, dass er den Radius einer Schleppleine einhält. Sprich du führst ein Kommando ein, dass zuverlässig das Ende der Schleppleine ankündigt. Wenn der Hund immer in die Leine rennt, hat er sehr fix raus, dass der Ruck an der Schleppleine das Signal ist um sich zurückzuorientieren und du wirst die Leine niemals los.

Sorge ein Leben klang dafür, dass die Zahl der Rückrufe die für den Hund "positiv" sind, höher ist, als die Anzahl der Rückrufe die ihn frustrieren. Sprich auf einmal aus dem Spiel mit seinem besten Kumpel abgerufen, kommen mindestens zweimal Rückrufe aus absoluter Bummellaune, die zu einer super Belohnung führen.

Überhaupt nicht ran ziehen. Erziehung läuft nicht über zwang.

Die Leine ist nur dafür da, das der Hund nicht vollkommen abhaut.

Das Kommando wird, wenn du es bisher nicht geschafft hast den Hund richtig zu erziehen, wie bei einem Welpen aufgebaut.

Es wird nur gegeben wenn du dir völlig sicher sein kannst das der Hund grade wirklich kommt. Und wenn er kommt wird extrem gelobt.

Und wichtig ist zu Dir kommen muss immer was positives für den Hund sein. Du holst also nie den Hund zu Dir und schimpfst dann direkt.

Wer möchte schon kommen wenn man Ärger bekommt?

Und nicht den Namen verwenden, Bau ein extra Kommando auf.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich besitze selber 7 Hunde.

Zu allererst musst du dir darüber im Klaren sein, dass jetzt ein sehr schlechter Zeitpunkt ist zum "wieder üben". Der Hund kommt jetzt in die Pubertät, wird etwas aufmüpfig, sensibel und das Hirn so mit Hormonen überschwemmt, dass der Hund oft genug keinen klaren Gedanken fassen KANN. Das heißt nicht, dass du nicht üben sollst oder es sich nicht lohnen würde in der Phase zu üben. Es heißt nur, dass du dich darauf einstellen musst, dass es die nächsten Monate 3 Schritte vor und wieder 2 Schritte zurück gehen wird. Den Lohn für deine Mühen wirst du erst in etwa 0,5 bis 1 Jahr ernten können, dafür geht das dann aber in riesigen Schritten quasi von heute auf morgen.... wenn du gute Arbeit geleistet hast, versteht sich. Deswegen, behalte das im Hinterkopf.

Wie man es macht: Die Schleppleine ist quasi deine Notsicherung, kein direktes Erziehungsmittel. Ihre Hauptfunktion ist Raum für Bewegung, zum Üben usw zu geben und den Hund trotzdem zu sichern.

Wichtig ist zuerst eine Belohnung zu finden die dem Hund über alles geht, für den Rückruf gibt es keine zu hochwertige Belohnung. Und dann such dir Situationen in denen du 100%ig sicher bist, dass der Hund hört, also keine Ablenkung, ein für den Hund bekanntes langweiliges Umfeld und eine Gegend in der du nichtvon Problemen wie Wild, andere Hunde usw überrascht werden kannst. Und dann heißt es üben, üben, üben, üben täglich, immer wieder beim Gassi gehen, immer wenn es sich anbietet, kurz ranrufen und ganz toll belohnen. Das allerwichtigste, wenn du nicht 100%ig sicher bist, dass der Hund kommt, ruf nicht, genau dafür hast du den Hund ja an der Leine. Das ist das A und O. Der Hund soll nicht nur verinnerlichen auf den Rückruf zu kommen, sondern nicht-hören, darf in seinem Kopf überhaupt nicht erst eine Option sein. Und das erreicht man in erster Linie indem er eben nie nicht gehört hat. Deswegen, wenn du den Schwierigkeitsgrad steigerst, lieber zu vorsichtig als zu schnell. Wenn du merkst der Hund hat gerade einen schlechten Tag, lass ihn in Ruhe. Dafür hast du ja die Leine. Der Rest ist einfach nur eine Sache von Geduld und Sorgfalt.

So, was passiert wenn du dich doch verschätzt hast und der Hund nicht auf den Rückruf hört? Hier scheiden sich die Geister etwas: Ich ziehe den Hund dann sehr wohl an der Leine zu mir und erzwinge das Befolgen des Kommandos. Und dann gibt's richtig Ärger. Aber nicht für den Hund, sondern für mich. Es war mein Fehler und er hätte nicht passieren dürfen, denn er kann wochenlange Arbeit in einer Sekunde zerstören und entsprechend stinkig bin ich dann immer mit mir selbst.

Und noch etwas wichtiges. Eigentlich sollte es sich von selbst verstehen: Baue niemals die Belohnung dafür ab. Klar hat man irgendwann nicht immer was dabei und es gibt nur ein Lob, kann vorkommen und ist normalerweise nicht tragisch, aber generell sollten wichtige Kommandos bis zum Lebensende immer auch gut belohnt werden. Wer arbeitet schon freiwillig, wenn er dafür nicht bezahlt wird?

Nicht heranziehen. Rufe auch wenn er nicht hört seinen Namen oder benutze ein Kommando. Wenn er dann einmal kommt sofort belohnen. Das immer wieder wiederholen damit der Hund versteht das es gut und richtig ist wenn er kommt und er dann sogar ein Leckerchen bekommt.