Regelt die TU Darmstadt das wirklich so?

DieZahl3  15.07.2022, 10:51

Sicher, dass du verstehst, was ein NC überhaupt ist?

Popomon 
Fragesteller
 15.07.2022, 10:52

ja

7 Antworten

Es ist durchaus an vielen Unis üblich, dass es für die MINT-Fächer keinen NC gibt. Um die Anzahl der Studenten dennoch auf ein erträgliches Maß zu reduzieren, das den eigentlichen Kapazitäten der Uni entspricht und um ein entsprechend hohes Niveau der Studentenschaft zu garantieren, wird vor allem am Anfang des Studiums kräftig ausgesiebt. Am Ende sollen nur noch die Studenten übrig bleiben, die zum einen dem intelektuellen Niveau gewachsen sind als auch leistungsbereit genug sind, sich den Herausforderungen zu stellen.

Das eigentliche Problem besteht darin, dass die Anforderungen für das Abitur gegenüber früher stark nachgelassen haben und heutzutage an vielen Schulen ein Abitur erreicht werden kann, ohne wirklich hochschultauglich zu sein. Diese Auslese, die früher an den Gymnasien stattfand, hat sich nun auf die Unis verlagert.

Außerdem kann es auch gut sein, dass jemand für den Studiengang Mathe und Informatik auf höchstem Niveau bestens geeignet ist, aber z.B. in Latein, Englisch, Erdkunde, Religion, Geschichte, Kunst und Sport jede Menge 4er und 5er hat und deshalb durch den NC fallen würde, während jemand mit 1ern in diesen Fächern den NC schaffen würde, für das Studium aber dennoch ungeeignet ist.

Dazu werden gleich am Anfang recht schwere Klausuren speziell in Mathe und Thermodynamik geschrieben und es häufen sich in den ersten Semestern die Klausuren.

Wer durchschnittlich begabt ist, eine ordentliche Grundbildung in der Schule erhalten hat und bereit ist, in den ersten Semestern auf das freie Studentenleben zu verzichten und stattdessen richtig ranklotzt, übersteht auch die Auswahlzeit. Wer aber glaubt, langsam anfangen zu können und auch nur in einem der vielen Fächer nachlässig sein zu können, Vorlesungen, Übungen und Seminare versäumt und nicht täglich meherer Stunden den ganzen Stoff vor- und nachbereitet, wird aber scheitern.

Der Vorteil liegt am Ende darin, dass diejenigen, die den Abschluss schaffen, mit ziemlicher Sicherheit einen Arbeitsplatz finden, denn die Firmen wissen genau, dass der Bewerber mit Sicherheit was kann und ausgesprochen leistungsbereit ist.

Das ist aber aus vielen Studiengängen, auch anderer Universitäten, bekannt.

Alle Studiengänge, die viel mit Mathematik zu tun haben sind so.

Finde ich auch nur richtig. Es ist doch völlig blöd und auch ungerecht, weil in vielen Ländern ist es völlig unmöglich ein 1.0er Abi zu bekommen. Diese Schüler sind dann im Nachteil.

In Luxemburg zb hat der Jahresbeste landesweit üblicherweise ein Abitur von 1.3 bis 1.4, wohingegen es in Deutschland in jeder zweiten Klasse ein 1.0 gibt.

Ich persönlich habe meine Abitur gerade so bestanden, das Studium nachher aber ohne Probleme mit sehr guten Noten gemacht. Hätte es bei mir einen NC gegeben, dann hätte ich nie studieren können.


ohwehohach  15.07.2022, 11:01

NC heißt ja nicht, dass es direkt ein 1.0er Schnitt sein muss. Es kann auch einen NC mit einer schlechteren Note geben.

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whabifan  15.07.2022, 11:04
@ohwehohach

Das stimmt. Aber ich war damals über 3… damit ist man bei jedem Studiengang das einen NC hat weg vom Fenster

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ohwehohach  15.07.2022, 11:06
@whabifan

Richtig. Aus meiner Sicht wird in den meisten Fällen ein NC heute auch nur deshalb eingeführt, weil viele Abiturienten sich weder leistungsmäßig, noch von der Leistungsbereitschaft und Eigenständigkeit her auf einem Niveau bewegen, welches einer Uni angemessen wäre. Das war früher anders.

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whabifan  15.07.2022, 11:20
@ohwehohach

Das stimmt. Ich habe in Frankreich studiert und da ist das System anders. Jeder wird zugelassen und die Durchfallquote liegt in den ersten beiden Jahren bei 80-85%. Ergo in Jahr 1 ist man zu 3000 Studenten. In Jahr 3 (bzw Semester 5) ist man noch zu 200 bis 300. Jene die dann noch da sind, die sind wenigstens ein bisschen motiviert.

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War doch schon immer so. An der Uni, wo ich studiert habe, gab es auch keinen NC für Informatik. Wozu auch? Die Anforderungen des Studiums haben das ganz von alleine geregelt.

Auch mit einem NC wage ich zu bezweifeln, dass die Abbrecherquote geringer wäre, denn ein gutes Abi sagt einfach gar nichts über die Eignung zu einem Informatikstudium aus.

Guter Abiturient (gute Noten) ist ungleich guter Student.

Wenn nicht im Studium ausgesiebt wird wo denn dann sonst? Wenn ich mich so an den einen oder anderen meiner Lehrer in den 70ern und 80ern erinnere kann ich nur sagen, da wurde wohl wenig ausgesiebt an den Unis.