Psychologie studieren?

8 Antworten

Auf diese Frage gibt es keine allgemeingültige Antwort, die für jeden zutrifft.

Im Allgemeinen sollte man sich im Klaren darüber sein, dass Psychologie kein ausgedachtes Geschwalle ist, sondern eine recht exakte und empirie-basierte Wissenschaft. Wer also aus der esotherischen Ecke kommt und meint Heilsteine, Auren und Manifestation passen in das Konzept der Psychologie ist eher falsch. Zu Psychologie gehören Studien, wissenschaftliches Arbeiten und Statisik.

Zudem sollte man bedenken, dass es sich dabei um einen recht anspruchsvollen Studiengang handelt und insb. die Ausbildung zum Therapeuten sehr zeitaufwendig ist. Allerdings ist eine Arbeit als Therapeut nur der Weg der ein kleiner Teil der Psychologen einschlägt; ein großer Teil landet auch z.B. in der Wirtschaft.

Wer nur daran interessiert ist jemandem zu helfen und für den alles wissenschaftliche Zweitrangig oder sogar abstoßend ist, der sollte sich meinem Empfinden nach zudem überlegen, ob eine Ausbildung im sozialen Bereich nicht eher etwas für einen ist.

Dennoch gibt es natürlich viele gute Gründe das Fach zu studieren. Wenn einen die Inhalte begeistern ist das immer einen Gedanken wert.

Das Psychologiestudium an sich ist echt traurig aufgebaut. Da kommen erstmal zwei Semester mit knallharter Statistik. Kenne einige, die von ihren Eigenschaften und auch Wissen her gute Psychologen geworden wären, aber an Statistik gescheitert sind. Ob man das jetzt im Alltag soviel braucht ist natürlich auch die Frage.

Ansonsten ist es halt meistens ein ziemlich langer Weg. Psychologie Bachelor dann Master dann machen viele noch den Psychotherapeuten, weil man sonst ja nicht therapieren darf.

ABER wenn du unbedingt Psychologe werden willst dann probier es aus. Mehr als schief gehen kann es nicht.

rexum  22.11.2021, 23:54

Statistik brauchst Du auf alle Fälle! Schließlich willst Du doch die Studien verstehen. Natürlich ist es am Anfang etwas hart das ganze mathematische Gedöns draufzukriegen. Doch danach weißt Du wenigstens was gemacht wird, wie also die Werte berechnet werden und wie sie funktionieren. Ob Du das später noch im Detail kannst ist dabei gar nicht mehr so wichtig. Wichtig ist jedoch, die Kennzahlen richtig lesen zu können und da ist die Statistik für jeden Bereich der Psychologie essentiell.

Und so schlimm und schwierig ist Statistik nun auch wieder nicht.

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verena95860  22.11.2021, 23:57
@rexum

Wie hoch ist denn die Durchfallquote in Statistik? Denke für den täglichen Alltag in einer Psychotherapiepraxis braucht man ganz andere Dinge und ob mein Therapeut Statstik kann ist mir als Klient total egal.

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rexum  23.11.2021, 00:11
@verena95860

Habe was von max. 40 % gefunden.

Wenn Dir das als Klient egal ist, wirst Du wohl eher an einen Scharlatan geraten als einen Fachmenschen. Wie soll man sich fachlich korrektes Wissen aneignen, wenn man keine Studien richtig lesen kann? Als Therapeut führst Du auch Diagnosen mittels psychologischer Tests durch. Dort lauert, Überraschung, Mathematik.

Das wäre wie ein Architekt, der von Statik keine Ahnung hat. Er muss kein Statiker sein, doch zumindest die Grundlagen sollte er ausreichend beherrschen, um schon in der Idee stabile Häuser planen zu können.

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Ich kann in genau einem Fall davon abraten, Psychologie zu studieren. Und zwar dann, wenn man Therapeut werden möchte. Bislang hat hierfür nur das Medizinstudium am Psychologiestudium vorbei geführt. Seit neuem gibt es aber ein eigenes Fach "Psychotherapie", welches direkt zum Erhalt der Approbation berechtigt.

Ansonsten sei darauf hingewiesen, dass Psychologie ein wenig romagisiert wird. Das Studium ist allerdings sehr trocken und sehr mathelastig. Das muss man mögen. Auch sollte man sich hier wirklich sehr gut überlegen, wo man später arbeiten möchte. Psychologen kommen zwar breit auf dem Markt unter, es herrscht allerdings eine starke Konkurrenz.

Man sollte sich vorher auf jeden Fall genau damit beschäftigen, was ein Psychologiestudium beinhaltet, und was nicht. Denn dieser Studiengang hat nur sehr wenig mit dem zu tun, was die meisten Menschen und auch (uninformierten) Studienanfänger denken, das es sein könnte.

Jordy920 
Fragesteller
 22.11.2021, 23:02

Ja das stimmt, es beinhaltet so viel mehr

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IrockRTC  22.11.2021, 23:03
@Jordy920

Das war damit nicht gemeint. Ein Psychologiestudium ist in erster Linie ein naturwissenschaftliches Studium und bei weitem nicht so romantisiert, elitär und "psychologisch" wie manch einer denkt.

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Jordy920 
Fragesteller
 22.11.2021, 23:08
@IrockRTC

Ich weiß schon was damit gemeint ist, habs nur nicht verständlich genug ausgedrücken können.

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Jordy920 
Fragesteller
 22.11.2021, 23:12
@IrockRTC

Ja meine absicht war es eigentlich auch darauf zu beziehen, kam aber nicht so verständlich rüber. Danke für die Antwort!

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Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass...

  1. es in Deutschland extrem schwierig ist, einen Psychologie-Studienplatz zu bekommen
  2. im Psychologie-Studium recht hohe Mathe-/Statistik-Anfprderungen bestehen.
verena95860  22.11.2021, 23:08

Als Fernstudium kriegt man relativ einfach einen Platz, da es dort ja auch keine NCs gibt. Ist meist sogar praxisorientierter und wenn man sich mal die Kosten zusammenrechnet, die mit einem Präsenzstudium so verbunden sind, kommt das auch nicht viel teurer

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Jordy920 
Fragesteller
 22.11.2021, 23:13

Hab gehört das man auch im Ausland studieren könnte, kenne zumindest viele die das machen.

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GustavoFring1  22.11.2021, 23:17

Ich finde jetzt nicht, dass der Anteil an Statistik und Mathematik viel ist. Da wird gerne mal übertrieben. Damit pushen sich Psychologen gerne. Verglichen mit einem VWL–Studium wird man weniger Mathe haben. Man hat im Psychologiestudium viel Statistik, aber kein Analysis und Algebra (soweit ich weiß). Statistik wird auch sehr langsam und einfach im Psychologiestudium beigebracht. Meistens fängt da auch bei Null an. Die Vorlesung in Statistik ist einfacher gestaltet, als bei den Informatikern.

Das Psychologiestudium besteht aus stupiden Auswendiglernen, wenn man das kann, wird mal nicht allzu große Probleme haben;)

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