Probleme beim aufsteigen; ANGST?! (pferd/pony)

6 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hey,

Das kenne ich.

Ich habe meine stute 3-jährig vom Züchter bekommen. K.a. was die mit ihr da gemacht haben, aber gutes war es auf jeden Fall nicht...

Mit so 3,5-4 haben wir mit aufsitzen angefangen und Sie hatte tierische Panik davor. Alles was iwie von oben kam war total schrecklich. Ob das der Sattel war, einen decke oder ich, es gab immer einen Schock-Moment, wo Sie eine etage tiefer gegangen ist und bereit war loszusprinten. Sobald aber oben alles ,,ruhig" war, war alles Friede-Freude-eierkuchen und Sie hat sich sehr viel mühe gegeben.

Beim allerersten Aussteigversuch ist es zudem passiert, dass sich eine wespe in ihrer Mähne verheddert hatte und aus Panik grade dann zustach als der Reiter oben war. Wahrscheinlich hat das das noch verstärkt...

Nach dem ich bei den nächsten 2 versuchen mehrmals in eine brenzlige Situation geraten bin, haben wir beschlossen es erstmal komplett anders anzugehen.

Reiten würde gestrichen, von da an Stand ganz viel Bodenarbeit auf dem Programm. Sie fasste langsam dank der bodenarbeit immer mehr vertrauen zu mir. Wir haben eigentlich fast nur führubungen und schrecktraining gemacht.außerdem gab es gaanz viele Spaziergänge und ausritte als handpferd.

Diese aufsteigpanik haben wir so gelöst:

  • hoch und runter hüpfen, erst weit weg, dann immer näher an ihr dran

  • auf kiste hochsteigen und wieder runter, hoch, runter usw., dann langsam immer näher.

  • Sattel rauf runter, rauf, runter, jedes mal ganz viel belohnung

  • putzen nur noch von einer Kiste, also von oben aus

  • ranstellen an eine aufstiegshilfe üben

  • ohne Sattel immer wieder drüber lehnen und iwie auf der anderen Seite ,,massieren"

  • alle möglichen Sachen auf ihren rücken drauf und wieder runter..

  • Wiederholungen

-Wiederholungen

-.....

Iwann wurde das zur Routine. Bei den sonst so unheimlichen Sachen wurde nur noch mit dem Ohr gezuckt.

Dann kam das reiten wieder dazu. Bei jedem auf und absteigen kam die Nase in einen Futtereimer. Später nur noch mehrere leckerlis aus der Hand. Das wurde dann langsam zeitversetzt nach hinten verschoben, also zuerst war es Ablenkung und Spater dann Belohnung.

Mittlerweile ist Sie 5 und steht beim aufsteigen Sie eine 1. Das leckerli beim absitzen gibta nicht mehr, das nach dem aufsteigen schon :) aber von oben aus ;)

Ich hoffe ich konnte helfen :) lg :)

PS: ja, ich bin mir sicher, dass es angst ist. Getestet wird normalerweise beim reiten...

PPS: und lass dir ganz viel Zeit!! Meine stute ist frühreif und kam trotzdem erst mit 4 langsam unter den Sattel..


20sonny08  22.10.2013, 07:13

Danke für den Stern! :)

0

Ist wahrscheinlich weniger Angst, sondern mehr ein "Schock". Selbst ein schon lange unter dem Reiter laufendes Pony / Pferd wird sich mit Sicherheit nicht über ein "Hinaufwerfen" des Reiters freuen. Ein junges, noch unbalanciertes Pferdchen damit gleich zweimal nicht. Auch wenn er noch so brav ist.

Ich würde mich Sternchen anschließen, wieder das Aufsteigen da anfangen, wo er noch brav mit dabei war und das ganze langsam steigern, dass er wieder Vertrauen in den "Aufstiegsprozess" fassen kann.

Ich denke, dass er einfach durch das falschen Hochwerfen einen Schrecken bekommen. Das wird bei sensiblen Pferden ein bisschen brauchen bis er wieder Vertrauen hat. Testen tut er an dieser Stelle denke ich nicht.

Wenn du aufsteigst, dann lass ihn dir immer erst einmal von jemand anderem halten. Stand er brav, dann muss auch gleich die Belohnung kommen. Vom Helfer ein Leckerli oder von dir ein leichtes (!!! bei jungen Pferden) Klopfen am Hals.

Wenn ich alleine bin und eine Remonte reite, die nicht sicher beim Aufsteigen ist dann stelle ich diese immer in eine Ecke mit dem Hintern an die Bande. Das Ausweichen nach vorne kann man nämlich besser kontrollieren als das Ausweichen nach hinten. Auch hier: Bist du oben und hast beide Füße in den Bügeln, dann loben!

Doof gelaufen würde ich sagen.

Da hilft nur ein paar Schritte zurück zu gehen in der Ausbildung und wieder da mit der Ausbildung zu starten wo es Probleme gibt.

Also das Gewöhnen an Gewicht.

Und zwar so Kleinschrittig, wie bei einem Pferd, dass das Reitergewicht noch nicht kennt.

Außerdem würde ich mit ihm bei der Bodenarbeit das stehen üben.

.

und bitte steig niemals auf dein Pferd auf, ohne aufstiegshilfe, lass dich auch nicht hochwerfen.

Die Belastungen die da für dein Pferd entstehen sind viel zu hoch.

Es findet sich doch immer irgendetwas wo man hochkraxeln kann.

.

3 Jahre und unterm Reiter arbeiten finde ich übrigens auch sehr Jung.

Wann habt ihr den mit der Bodenarbeit angefangen, hat er schon soviele Muskeln dass er einen Menschen tragen kann und ist er schon ausbalanciert genug, kennt er v/a als Selbsthaltung?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Jahrelange Hunde Erfahrung

Ich schließe mich den anderen an - zurückschrauben und in aller Ruhe nochmal von vorn üben.

Zusätzlich könntest du Schrecktraining machen und so dein Pferd daran gewöhnen, dass auch Dinge auf und über ihm sein können, ohne das was passiert. Und ganz, ganz viel Lob und Leckerlies!

Mein Pferd kann ich zum Beispiel komplett in eine große Plane "einpacken" und es zuckt nicht mit der Wimper. :) Ist alles Übungssache und bringt deinem Pony viel Selbstbewusstsein!

Mit 3 ist es eh noch sehr jung (meins wurde mit 6 angeritten...), fast noch ein "Baby". Manche Pferde sind da schon sehr reif und können das vielleicht ab, aber deines scheint deiner Beschreibung nach extrem unsicher und sensibel zu sein. Da solltest du es langsam angehen lassen und Turniere etc. hinten anstellen - denn so wie du schreibst scheinst du dein Pony sehr lieb zu haben und nicht wie ein Sportgerät zu sehen und das ist auch gut so. Lass dir nicht von sogenannten "Profis" reinreden, sondern lass dir und deinem Pony so viel Zeit, wie ihr beide braucht. Das kannst du selbst am allerbesten einschätzen, wenn du deinem Pony "zuhörst" (Körpersprache!).

Viel Glück noch! :)